Loxone Miniserver v2 – Mein Smart Home nach dem Update

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Nachdem ich den Hardware- und nach längerem Prozedere schließlich auch den Softwareumzug meines Loxone-Systems (externer Link) erfolgreich abschließen konnte, möchte ich heute einmal berichten, wie das Update verlief und was sich im Hinblick auf den täglichen Umgang mit meinem Smart Home alles geändert hat. Ob es den Aufwand insgesamt wert war, erfahrt ihr im nachfolgenden Blogpost.

Vorab: Hier der Loxone Onlineshop meines Vertrauens, sofern ihr “akuten” Bedarf habt: smarthirsch.de (Affiliate-Link)

Erste Probleme beim Übertragen der Config-Datei

Praktischerweise bietet die Loxone Config die Option zum “Miniserver Tausch” an, welcher dann sinnvoll ist, wenn ein Miniserver der ersten Generation durch einen Miniserver v2 ersetzt werden soll.

Welche grundsätzlichen Veränderungen – Verbesserungen wie auch Verschlechterungen – der Nutzer dabei in Kauf nehmen muss, hatte ich bereits vor einigen Monaten im Artikel Loxone Miniserver v2 – Lohnt sich ein Update? beschrieben.

Ich gehe mal davon aus, dass der Umzug mithilfe des geführten Updateprozesses mit einem “normal” großen Projektumfang reibungslos abläuft. Aber nun zu meinem Leidensweg…

Miniserver v1 hat zu wenig Arbeitsspeicher

In meinem Fall gab es bereits an dieser Stelle erste Probleme. Mein Miniserver v1 war zum Umzugszeitpunkt bereits am absoluten Anschlag, was die Hardwareauslastung angeht. Entsprechend bescheinigte die Anzeige rechts vom Miniserver auch eine Auslastung von 100%. Ich gehe aber davon aus, dass der tatsächliche Wert sogar noch ein gutes Stück höher war, da ich in der Zwischenzeit noch einen Haufen an Logiken implementiert habe, aber bei 100% ist anzeigentechnisch einfach Schluss. Diese beinahe Überlastung äußerte sich nicht zuletzt damit, dass ein Systemneustart gut und gerne einmal drei Minuten dauerte.

Oftmals verschluckte sich der Miniserver sogar beim Einspielen einer überarbeiteten Loxone-Config-Datei und lud beim Neustart nach einer Weile nur noch eine Recovery-Datei. Mein Workflow sah dann immer so aus, dass ich den Miniserver erstmal manuell per App neugestartet habe, um kurz darauf meine Änderung einzuspielen. Denn damit wurde anscheinend temporär etwas Arbeitsspeicher frei und das Einspielen von Änderungen funktionierte dann eigentlich zuverlässig.

CPU-Last anzeigen lassen

Die CPU-Last, welche übrigens mit einem “virtuellen HTTP Eingang” und der URL

http://user:passwort@localhost/dev/sys/cpu

mit dem darunterliegenden “virtuellen HTTP Eingang Befehl”

value="\v

angezeigt werden kann, schwankte bei mir mit dem Miniserver der ersten Generation immer zwischen 80 und 100%. Schon allein deswegen wurde es dringend Zeit für ein leistungsfähigeres System… Aber dazu später mehr.

Howto-Schritte für einen erfolgreichen Umzug

Aber zurück zum eigentlich Umzugsprozess. Dieser schlug leider mehrfach fehl und als er einmal durchlief, startete sich der Miniserver danach laufend neu. Was schließlich funktinioniert hat, war folgendes Vorgehen (Hier der obligatorische Hinweis: Schaltschrankarbeiten nur von Fachpersonal durchführen lassen!):

  1. Alle Extensions vom Miniserver v1 abstecken, damit er später nach dem erfolgreichen Update keine Aktualisierungen der Extensions durchführen kann, da dies unnötig Systemressourcen verschlingt
  2. Miniserver v1 neu starten, um Arbeitsspeicher freizumachen
  3. Update auf aktuellste Softwareversion (war im Dezember 2020 die Version 10.3.11.27) auf Miniserver v1 durchführen und hoffen, dass dies nicht aufgrund der Fehlermeldung “Der Miniserver hat zu wenig freien Arbeitsspeicher, um das Update laden zu können.” abbricht.
  4. Schnell eine Sicherung über die Funktion “SD-Karte verwalten” anfertigen und hoffen, dass der Miniserver v1 in der Zwischenzeit nicht aufgrund von Überlastung neustartet
  5. Miniserver v1 gegen Miniserver v2 im Schaltschrank tauschen
  6. Die Funktion “Miniserver ersetzen” auswählen und die eben angefertigte Sicherung verwenden
  7. Alle Extensions wieder an den Miniserver v2 anschließen, welche dann ein Update erhalten

Den Miniserver v2 habe ich dann als “Gateway” definiert und den Miniserver v1 als “Client”, damit er die Anbindung der KNX-Komponenten erledigen konnte. Zumindest erstmal temporär…

Bei der Einrichtung bin ich direkt auf zwei Probleme gestoßen, die mich fast wahnsinnig gemacht haben.

KNX-Adressen werden nicht korrekt übernommen

Zwar konnte ich die im Zuge des Softwareumzugs übertragenen KNX-Sensoren und -Aktoren vom virtuellen KNX-Gateway auf den Miniserver v1 mit “Ausschneiden” und “Einfügen” zurück umziehen, jedoch wurden die hinterlegten KNX-Gruppenadressen nicht durchgehend korrekt übernommen. Des Rätsels Lösung war schlussendlich, dass vorher alle unterschiedlichen KNX-Sensor- und KNX-Aktor-Typen auf den Auslieferungszustand zurückgesetzt werden mussten. Also Rechtsklick auf die KNX-Elemente und “Auslieferungsstand für diesen Objekttyp wiederherstellen” auswählen.

Darauf bin ich erst nach einer Weile und nur durch Zufall gekommen und nichtmal der Loxone Support konnte mir hier weiterhelfen, da sie das Problem nicht nachvollziehen konnten. Konnten sie ja auch nicht, da es an meiner lokalen Installation lag. Ein echt dämlicher Bug, der hoffentlich in der nächsten Softwareversion behoben sein wird.

Sensor liefert keine Werte

Das zweite Problem hatte auch – aber nicht ausschließlich mit KNX-Sensoren – zu tun. Denn die neue Software reagiert neu bei bestimmten Timeouts und nach einer gewissen Zeit infolge eines Systemneustart tauchten immer wieder aberdutzende Fehlermeldungen in der Loxone Visualisierung auf, welche besagten: Sensor xy “liefert keine Werte”.

Diese Timeout-Warnung hätte mich jetzt erstmal nicht gestört, nur gestaltete sich das Problem so, dass auch neu eingehende Sensorwerte vom System nicht mehr verarbeitet wurden, sofern dieses Sensorelement vorher in diesen Timeout gelaufen war.

Die Lösung war dann zum Glück mithilfe des Loxone-Service schnell gefunden. Ich musste der Reihe nach alle betroffenen digitalen Sensoren temporär auf analog umstellen, um den dann eingeblendeten Wert “Zeitüberschreitung Empfang” auf 0 ändern zu können.

Konkret bedeutet dies in meinem Fall die temporäre Umstellung der KNX-Sensortypen “Schalten/Tasten EIS 1 (DPT1)” auf “Sensor/Analogwert EIS5 (DPT9)” und anschließend wieder zurück.

Der Wert “Zeitüberschreitung Empfang” sollte ja im Grunde nur für analoge Sensoren relevant sein, da es auch nur hier eingeblendet ist, wird aber dennoch für digitale Sensoren verwendet, sofern er hinterlegt ist. Meiner Meinung nach macht das so keinen Sinn, aber wenn man diesen bei digitalen Sensoren nicht angezeigten Wert schon softwareseitig nutzt, sollte das System zumindest neu eingehende Signale nach einem solchen Timeout verarbeiten können und nicht einfach ignorieren. Ich hoffe schwer, dass mein Loxone-Ticket eine Überarbeitung der Logik im nächsten Update bewirkt. Denn dieses Verhalten ist aus Anwendersicht absolut nicht nachvollziehbar.

Fehler beseitigt, puh!

Als diese Probleme überwunden waren, lief das System endlich perfekt. Zwischenzeitlich dachte ich ernsthaft, dass ich auf dem Weg aufgeben muss oder dass sich eine Problemlösung wenigstens noch eine ganze Weile hinzieht, zumal ich bis dorthin schon etliche Stunden mit Trial-and-Error-Maßnahmen verbracht (oder besser verschwendet) hatte. Auch musste ich alles immer direkt an meinem Produktivsystem testen, um wirklich alle Fehler ausmerzen zu können. Und das kann man im Grunde nur machen, wenn man mal allein Zuhause ist und bestenfalls noch tagsüber, wenn man den Ausfall der Beleuchtung aufgrund der dauernden Neustarts verschmerzen kann. Aber wie dem auch sei, es hat dann ja doch noch geklappt und 99,9% aller Miniserver-Wechsler werden vermutlich auch nicht in die von mir beschriebenen Probleme laufen, zumindest nicht in alle der beschriebenen.

Miniserver v2 als Gateway, Miniserver v1 als Client

Da ich auf die Einbindung meiner KNX-Komponenten und auf einige analoge Ausgänge angewiesen bin, war erstmal klar, dass der Miniserver v1 als Client mit an den neuen Miniserver v2 rangehängt wird. Technisch hat auch alles auf Anhieb so funktioniert, wie ich es mir vorgestellt hatte. Langfristig wäre ich damit aber vermutlich dennoch nicht glücklich geworden.

Denn diese Lösung hat mindestens ein gravierendes Problem: Die Kommunikation zwischen den Miniservern läuft über deren LAN-Schnittstellen. Gewöhnlich hängen beide Miniserver also am Switch bzw. Router, welche auch mal geupdatet bzw. neugestartet werden müssen. Evtl. sollen sie auch nicht durchgehend eingeschaltet bleiben, was auch immer. Jedenfalls hatte ich schon nach einigen Tagen das Problem, dass Schaltbefehle zwar vom Loxone-System über die App entgegengenommen wurden (also vom Miniserver v2), die KNX-Aktorbefehle aber nicht ausgeführt wurden (also vom Miniserver v1), weil die Netzwerkverbindung gerade nicht zur Verfügung stand.

Dazu kam ein Mini-Lag, also eine Art Schaltverzögerung, welche deutlich merkbar war. Aber gut, evtl. bin ich hier etwas zu empfindlich, wenn ich mal 0,1-0,2 Sekunden länger warten muss, bis ein Tastendruck eine Aktion auslöst. Aber für mich muss sich das System einfach “snappy” anfühlen und das tat es nicht mehr.

Interessant fand ich zudem, dass die angezeigte Auslastung des Miniserver v2 beim Hinzuschalten des Gateway-Betriebs ca. 10-15% angestiegen ist. Die Kommunikation zwischen den Miniservern kostet also nicht unwesentlich Hardwareressourcen.

Miniserver v1 tauschen gegen Extensions?

Ich suchte also einen anderen Ansatz. Und ihr werdet es euch vermutlich denken können: Der Miniserver v1 musste erstmal testweise einer Loxone-Extension und einer KNX-Extension weichen.

Die analogen Ausgänge der “normale” Extension benötige ich u.A. für die Ansteuerung meiner Lüftungsanlage per 0-10V. Und auch für die zusätzlichen digitalen Ein- und Ausgänge werde ich mittelfristig Verwendung finden.

Das KNX-Gateway kann leider nur bis zu 500 Gruppenadressen verwalten und ich habe aktuell knapp 800 im Einsatz. Ich dachte erst, dass sich das System überlisten lässt, indem man dank des Tricks mit “Ausschneiden” und “Einfügen” auch mehr als 500 Elemente auf ein KNX-Gateway ziehen kann. Vermutlich ist dies aber softwaremäßig so beschnitten, dass KNX-Befehle dann nur noch im Schneckentempo bzw. verspätet oder teilweise auch gar nicht mehr verarbeitet werden. Aber gut, ich dachte mir, dass ich den Umstand zwei KNX-Extension einsetzen zu müssen, auch als Verbesserungsmöglichkeit nutzen kann, um mein KNX-Netz zu beschleunigen, indem ich meine bisher per Bereichskoppler verbundenen KNX-Linien trenne, sodass der Telegramm-Verkehr pro Linie sinkt.

Zur Erläuterung: EG und OG/Netzwerkschrank besitzen in meiner Installation eine eigenständige KNX-Stromversorgung und sind damit eigenständige Linien. Also hängen die EG-Linie bzw. die OG/Netzwerkschrank-Linie ab sofort jeweils einzeln an einer separaten KNX-Extension.

Was soll ich sagen? KNX-Befehle werden schneller denn je verarbeitet. Vorallem schnell getaktete Telegrammfolgen, wie bspw. die gleichzeitige Ansteuerung mehrerer Jalousien, sind ein absoluter Traum. Vor dem ganzen v2-Umzugsprojekt war ich zwar insgesamt zufrieden, man konnte aber einen leichten Zeitverzug zwischen den Rollomotoren bemerken. Das hat sich vorallem darin geäußert, dass die Jalousie-Lamellen beim gleichzeitigen zurückfahren in die Beschattungsposition nicht immer ganz parallel zueinander standen. Kein Beinbruch, aber jetzt ist es eben ein Unterschied wie Tag und Nacht. Alles reagiert instantly und absolut verzögerungsfrei. Damit hätte ich wirklich nicht gerechnet. Ob es jetzt ausschließlich an der Trennung der KNX-Linien liegt, oder ob die schiere Performance des Miniserver v2 maßgeblich dafür verantwortlich ist, kann ich nicht genau sagen, aber vermutlich spielen beide Parameteränderungen zusammen.

Aus meinem täglichen Leben

Hat sich das insgesamt wirklich kostspielige Update für mich gelohnt? Hell yes! Ich möchte einfach das Maximum an Performance aus dem System herauskitzeln und schon allein dafür war es mir den Aufwand wert. Systemstarts erfolgen jetzt innerhalb 17 Sekunden gegenüber vorher knapp 180 Sekunden. Auch ein Ausfall von Router oder Switch stellt kein Problem mehr dar. Der Miniserver läuft wieder “autark”.

Wenn man – wie ich – fast täglich an der Config herumschraubt, ist das ein bahnbrechender Unterschied. Zumal ich ja vorher auch immer noch einen manuellen Neustart vom Miniserver v1 vor dem Einspielen einer neuen Config machen musste, um wieder ausreichend Arbeitsspeicher freizubekommen.

Der Geschwindigkeitsboost macht sich aber bpsw. auch bei der Smartphone-App bemerkbar. Das Öffnen der App ist stark beschleunigt und dauert nur noch einen Bruchteil der Zeit. Gefühlt weniger als eine Sekunde, bis alle Elemente geladen sind. Insbesondere das Öffnen von Statistiken geht rasend schnell. Wo ich vorher oft mehrere Sekunden warten musste, fällt die Wartezeit jetzt komplett weg. Denn nicht nur die CPU-Power wurde verbessert, sondern auch die Zugriffsgeschwindigkeit der SD-Karte. Und der enorm vergrößerte Arbeitsspeicher tut vermutlich sein Übriges. Ich möchte keinesfalls sagen, dass die Visu vorher langsam war, niemals. Der Unterschied ist jedoch enorm, aber seht selbst:

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Auch könnte ich mir vorstellen, dass die aktuelle Loxone-Software noch gar nicht 100%ig auf die neue Miniserver-Hardware hin optimiert ist, also könnte da künftig sogar noch mehr gehen. Wir werden sehen…

Achso einen Funfact hab ich in diesem Kontext noch: Die CPU-Auslastung schwankt beim Miniserver v2 jetzt übrigens konstant zwischen 7-8% (beim alten 80-100%), obwohl ich mittlerweile noch mehr Logik und sogar einen PicoC-Baustein für die Steuerung meiner hue-Lampen eingefügt habe (hatte ich vorher aufgrund von Performance-Engpässen beim Miniserver v1 sicherheitshalber entfernt.)

Mir ist natürlich auch bewusst, dass manche Anwender komplett anderer Meinung sind und niemals auch nur einen müden Euro für den neuen, hardwaremäßig teils beschnittenen Miniserver v2 oder die auch in meinen Augen zu hochpreisige und nichtmal zertifizierte KNX-Extension ausgeben würden. Dazu kann ich nur sagen: Ja, kann ich absolut nachvollziehen und Loxone zwingt niemanden dazu. Ich finde auch nicht alle Entscheidungen der Loxone-Geschäftsführung gut, für meinen Teil bin jedoch absolut mit dem Ergebnis zufrieden. Auch wenn der Weg dorthin länger und aufregender war, als ich es mir erhofft hatte.

23 Kommentare
  1. Hi,

    also kurz zusammengerechnet hast du mal eben knapp 2.000€ in den neuen Miniserver V2 und 2 KNX-Extensions investiert. Hola die Waldfee!

    Mittlerweile bin ich ziemlich ich froh, dass ich mich für reines KNX entschieden habe, da mir die Politik von Loxone immer weniger gefällt.

    1. Hi Stefan,
      nicht ganz so viel, nein. Als Loxone-Partner bekomme ich zum Glück Rabatt und der alte Miniserver samt nicht mehr benötigter Tree-Extension (ist ja im Miniserver v2 bereits integriert) haben ja auch noch einen relativ hohen Wert. Ist ja alles recht preisstabil. Und testen wollte ich die neue Hardware sowieso für den Loxkurs. Hierzu gibt es auch demnächst vertiefende Inhalte, für wen sich das Update lohnen kann und weshalb.

      Und sagen wir mal so: Mittelfristig hätte ich – wie auch immer ausgeprägt – sowieso upgraden müssen, da mein Miniserver v1 absolut an der Leistungsgrenze war.

      Und zur Loxone-Politik: Die ist schon seit Jahren gleich, nur schlägt sich das eben auch immer mehr in den Produkten nieder. Auch wenn der Preis für die KNX-Extensions viel zu hoch ist, hat Loxone wenigestens damit das Commitment für einen langfristigen Support von KNX abgegeben.

      Und nochmal zu KNX: Ich liebe KNX, was die Ausfallsicherheit der Hardware angeht, 90% meiner Sensorik und Aktorik basiert darauf. Aber wenn es um die einfache Umsetzung und Pflege komplexer Logiken geht, kann meiner Einschätzung nach derzeitig kein KNX-Server auch nur ansatzweise mithalten. Die Visu finde ich zudem genial gelöst… Das braucht sicher nicht jeder, ich habe es aber mittlerweile schätzen gelernt.

      Grüße
      Jörg

    2. Danke die für deinen ausführlichen Bericht! Freue mich schon auf das Update im Loxkurs.
      Für einen Neubau würdest du somit Miniserver V2 + KNX Extension empfehlen? Lg Alex

    3. Hi Alex,
      gerne! Puh, eine pauschale Empfehlung ist wohl schwierig, wie so oft. Sofern man die Performance und/oder SSL des Miniserver v2 benötigt/wünscht, vermutlich schon. Bei “normal großen” Konfigurationen reicht meist vermutlich auch der Miniserver v1, wenn man extern bspw. per VPN zugreift und kein SSL benötigt. Dann spart man schon ein paar Euro. Nur die Kombi aus MS v2 als Gateway und MS v1 als Client würde ich aus oben genannten Gründen nicht empfehlen.

      Viele Grüße
      Jörg

    4. Ich habe weder KNX noch Loxone selbst im Einsatz – kenne beides quasi nur vom Hören-Sagen…

      Mein bisheriger Eindruck ist jedoch auch, dass Loxone relativ teuer zu sein scheint. insbesondere wen ich an die Monopolstellung des Herstellers denke. Da würde ich doch eher auf KNX zurückgreifen und mich an der enormen Auswahl erfreuen.

      @Jörg: Dein relativieren des Preises finde ich etwas Schönrederei – Stichwort: hätte ich für den Lox-kurs eh getestet. Das ist halt bei dir eine Sondersituation und wenn man das raus nimmt sind 2000€ für ein scheinbar notwendiges Update schon ziemlich heftig.
      Auch was Visu und einfache Logik angeht, würde ich vielleicht eher auf ein freies System (FHEM, NodeRED) setzen.

    5. Hi Stephan,

      danke für deine Sicht der Dinge. Ich kann mich nur wiederholen:

      Ich bin ein großer Fan von KNX-Komponenten, weil der Markt so viele unterschiedlichen Lösungen bietet. Ein Großteil meiner Sensorik und Aktorik basiert deshalb auch darauf.

      Und ich bin ein großer Fan vom Loxone Miniserver, weil die Software meiner Meinung nach zum Besten gehört, was man im Bereich Smart Home derzeitig finden kann. Was ich damit bereits an komplexen Logiken testen und schließlich auch umsetzen konnte, hätte ich mit keinem anderen System auch nur ansatzweise realisieren können (und vermutlich auch wollen).

      FHEM habe ich auch im Einsatz, um alle möglichen Geräte (z.B. Multimediazeugs) anzubinden, die nicht “systemkritisch” sind. Aber damit als “Standalone”-Systeme wäre ich sicher nicht glücklich geworden. Da fehlt mir einfach die grafische Programmierung, die Loxone bietet. Um nur ein Ausschlusskriterium zu nennen.

      NodeRed setze ich auch ein, um bspw. meinen Strom- und Fernwärmezähler auszulesen. Hier habe ich zwar auch eine grafische Programmierumgebung, ähnlich wie bei Loxone, aber da fehlen mir dennoch zu viele Funktionen. Bspw. eine integrierte Live-View in der Programmierumgebung, bei der ich alle Schaltänderungen wie bei Loxone nachvollziehen kann. Auch gibt es bspw. keine native Remanenzfunktion, was nach Neustarts nervig ist, da bestehende Werte genullt werden und dann u.U. Aktionen auslösen, die nicht gewünscht sind. Für den Produktivbetrieb ein Nogo. Da macht Loxone einfach so viel richtig(er), was man auf den ersten Blick nicht erkennt, sofern man sich nicht selbst bereits ein Bild davon machen konnte.

      Davon abgesehen braucht man sich bei Loxone im Gegensatz zu vielen Open-Source-Lösungen auch keine große Platte über relevante Dinge wie Backup, Wiederherstellung oder Updates zu machen, was für den langfristigen Betrieb essentiell ist. Oder die Visualisierung – die ist einfach das Ergebnis der “Bausteine” der Loxone Config. Und sie ist schlicht gehalten, was für mich ein Pluspunkt ist. Das Hardwareupdate war in meinem Fall zwar heikel, aber ich hatte zu jedem Zeitpunkt die Möglichkeit mit wenigen Handgriffen kurz mal ein Backup einzuspielen und von vorne anzufangen. Das bietet in dieser einfachen Form keine Freeware.

      Ich könnte auch zig Dinge auflisten, die mich an Loxone stören, aber in Summe ist es für mich über die Jahre DAS System meiner Wahl geworden, weil es mir komplexe Möglichkeiten (vorallem in Bezug auf Logik) bietet wie kein drittes. Dafür bin ich gerne bereit etwas mehr Geld auszugeben.

      Ich möchte den Preis für das Update aber auch nicht schönreden. Davon könnte ich mir eine ganze Batterie an RPI mit Open-Source-Software zulegen, keine Frage. Auf der anderen Seite sollte man aber eher den Vergleich mit komplexeren KNX-Steuerzentralen mit ähnlichem Funktionsumfang suchen. Und da ist man schnell in noch höheren Preisregionen unterwegs. Zumal hier auch nicht alles Gold ist, was glänzt. Habe hier oftmals den Eindruck, dass ich mit Technik der 90er konfrontiert werde. Davon abgesehen, kommen – ich habe es sicher schon mehrfach erwähnt – 98% der Anwender auch künftig locker ohne Update auf den Miniserver v2 klar. Und dann bewegt man sich im mittleren dreistelligen Bereich und kann immer noch easy mit KNX-Systemen mithalten. Nicht umsonst boosten die Loxone-Smart-Homes wie Pilze aus dem Boden… -> Das 100.000ste Loxone Projekt

      Viele Grüße
      Jörg

    6. Hallo Jörg,

      und danke auch für deine ausführlich Antwort.
      Es ist nicht so, als könnte ich deine Argumente nicht nachvollziehen, nur steht für mich das ganze bei Loxone in keinem sehr guten Kosten-Nutzen-Verhältnis. Das liegt natürlich zum Großteil an meinen persönlichen Vorlieben und der Gewichtung, die ich den Sachen beimesse. An der Stelle finde ich aber zum Beispiel auch sehr interessant, dass du Visualisierung derart hervorhebst obwohl du an anderer Stelle mal erwähnt hattest, dass Haus am liebsten vollkommen ohne Schalter aufbauen zu wollen, da alles automatisiert sein sollte 😉
      Es ist natürlich alles sehr schwer vergleichbar aber das Beispiel, welches Matthias Kleine auf seinem Kanal mal vorgestellt hatte, war da doch recht ernüchternd.
      Das die Zahl der Loxone-Häuser immer stärker und stärker ansteigt, liegt für mich daran, dass es für einen Installateuer sicherlich einfacher ist Smart Home anzubieten, wenn er alles (Aktoren, Schalter, Software) aus einer Hand bekommt und sich sicher sein kann, dass alles perfekt auf einander abgestimmt ist (sollte zumindest so sein). Das ist für mich so ein bisschen wie im Apple Universum aber da bezahlt man dann eben auch seinen Aufpreis dafür 🙂
      Interessant wäre ja auch mal zu sehen wie stark der Anstieg bei den anderen Systemen in den letzten Jahren war. Damit können die zahlen womöglich auch ein bisschen relativiert werden, wenn es bspw. einen generellen Anstieg an verkauften Smart-Home-Komponenten gibt, wovon man denke ich ausgehen kann.

      Wie dem auch sei, ist es natürlich auch interessant ab und zu mal was über Loxone zu erfahren, um auf dem Laufenden zu bleiben. Ich würde es nur nach jetzigem Stand eher nicht in Betracht ziehen.

  2. Hi Jörg

    Wenn die Auslastung zu hoch ist, kann die Zykluszeit erhöht werden. Hast du das auch mal probiert? Standard ist glaub 10ms resp 100Hz Takt.
    Ich merke bei mir auch langsam dass die Auslastung (aktuell ca 75%) problematisch werden kann. Wenn ich die Zykluszeit auf 20ms erhöhe, dann ist das immer noch schnell und die Auslastung sollte sich halbieren?
    Gruss, Reto

    1. Hi Reto,
      danke für den Tipp! Dachte die Zykluszeit lässt sich mittlerweile gar nicht mehr manuell anpassen… Muss ich mir mal genauer ansehen. Jedenfalls sollte das Hauptproblem beim Miniserver v1 eher der freie Arbeitsspeicher sein, da hätte die Anpassung der Zykluszeit bei mir vermutlich auch wenig geholfen. Du meinst auch Reduzierung der Zykluszeit und nicht Erhöhung, oder? Also mehr Zyklen pro Zeiteinheit…

      Viele Grüße
      Jörg

    2. Hey Jörg
      Beim Miniserver Gen1 lässt sich die Zykluszeit anpassen. Standardmässig ist die Taktfrequenz auf 100Hz eingestellt was 10ms Zykluszeit bedeuten. Schafft es der Miniserver in diesen 10ms nicht, das Programm abzuarbeiten, also braucht er z.B. 15ms, dann wird die Taktfrequenz automatisch reduziert, also z.B. auf 60Hz = 16.7ms Zykluszeit. Die Auslastung bei 15ms Rechenzeit und eingestellter Zykluszeit 16.7ms würde nach meiner Interpretation dann eine Auslastung von 90% ergeben. Der Arbeitsspeicher ist noch ein anderes Thema, das ist sicher auch viel besser beim neuen Miniserver.
      Es ist andersherum wie du schreibst, die Zykluszeit = Zeit pro kompletter Rechendurchgang muss erhöht werden, wenn die Auslastung zu hoch ist.

  3. Hallo, Ich habe auch die Umstellung auf den Miniserver V2 gemacht. Ich verwende den V1 so wie du es gemacht hast als Client.
    Prinzipiell läuft alles super,… ABER: Ich bin draufgekommen, dass der Miniserver ständig die Werte der Aktoren EIS6 (DPT5) über den KNX Bus sendet. Egal ob der Aktor in der Programmierung verwendet wird. Ist dir so ein Problem bekannt? Hast du eine Idee was ich machen könnte? Umstellen auf andere Typen funktioniert zwar temporär. aber wenn ich wieder auf EIS6 zurückstelle beginnt das Problem von vorne. Ist bei den meisten Gruppenadressen kein Problem. Aber ich setze auch Höhen und Lamellenwerte. Der KNX Aktor löst somit ständig eine Fahrbewegung aus.
    lg, Michael

  4. Hallo Jörg ich verfolge auch immer deine Blogs, kann es sein das der Miniserver2 mit der knx Extension nicht als Gateway in der Ets5 verwendet werden kann? Ich programmiere alles immer mit dem Miniserver gen1.
    Wie programmierst du deine Knx Komponenten?

    1. Das habe ich auch festgestellt. Ich habe vom Gen1 erst in einen Client/Gateway Betrieb Gen1+2 gewechselt und schließlich den Gen1 ausgebaut, nachdem ich mir die KNX-Extension noch geholt habe. Leider habe ich die KNX-Jalousieaktoren schon gegen Relay-Extensions getauscht, somit kann ich bezüglich Busgeschwindigkeit keine Aussage mehr treffen.

      Ja, mit der neuen KNX-Extension ist kein Programmieren mehr über die ETS möglich. Musste mir dann für 100€ ein Interface noch besorgen. Jetzt ist aber alle so wie ich es haben will.

  5. Hallo Jörg,

    du schreibst, dass du per “Ausschneiden und Einfügen” die KNX-Sensoren und Aktoren auf den Miniserver V1 (Client) einfach verschieben konntest.

    Bei mir funktioniert das leider nicht. Ausschneiden geht, aber Einfügen unter der KNX-Linie vom V1 geht nicht.

    Hast du da eine Idee? Oder bin ich zu dumm dazu??

    Gruß
    Jochen

    1. Hallo
      Danke für deinen ausführlichen Bericht. Habe heute auch auf Gen2 gewechselt, da ich bei 94% auslastung war. Den Gen1 betreibe ich als Client, aber aktuell nur als KNX Gateway und die 4AO für meine Stellantriebe. Hat alles 1A funktioniert. Da ich nur 10 Gruppenadressen habe, spüre ich auch keine Latenz auf den KNX Bus. Auf dem Gen2 bin ich jetzt bei 57% und Gen1 auf 4%. Neustart geht in 10sek anstatt 240sek. Die APP läuft um einiges schneller. Macht wieder Spass, und ich hab Platz für Neues! 🎉
      Grüsse Fabian

  6. Danke für den ausführlichen Artikel. Leider kann ich eine KNX Extension derzeit noch nicht mit meinem Gewissen vereinbaren, weil ich eben auch noch die Analogen Ausgänge und Eingänge benötige. Das heißt es kämen für mich Miniserver Gen2, KNX Extenstion und Relay Extension zusammen.

  7. Hallo. Ich habe noch eine Frage zur KNX- Extension Geschwindigkeit. Ich persönlich habe den MS V1 und nutze KNX Aktoren. Bei den Jalousien habe ich aber Positionierprobleme, da alle nur 90-100ms KNX Telegramme rausgeschickt werden. Das ist sehr langsam. Ich habe mal 16 Kanäle eines KNX Aktors auf einmal über ein KNX Eingang (ohne MS) und noch einmal über die Loxone KNX Schnittstelle geschaltet.
    Nur KNX: ca. 0,55 s.
    Lox/KNX: ca. 1,6s
    Wieso ist das so und ist die KNX Kommunikation mit der neuen KNX Extension und MS2 schneller?

    1. Hi Johannes,
      um es kurz zu machen: Mit der neuen KNX-Extension und MS2 endlich brauchbar bei schneller Nachrichtenfolge. Unterschied wie Tag und Nacht…

      Viele Grüße
      Jörg

  8. Moinsen!

    Danke erstmal, Jörg, für nach wie vor den einzigen Beitrag zum Thema Umzug Miniserver 1 -> 2. Sehr hilfreich!

    Dazu eine Rückfrage: Du schreibst, dass Du die KNX Gruppenadressen per ausschneiden und einfügen vom neuen Gateway Miniserver 2 auf den alten Client Miniserver 1 zurück umgezogen hast. Hättest Du stattdessen nicht das alte Projekt vom alten Miniserver direkt als Client einfügen können (Rechtsklick auf Gateway Miniserver -> ein Projekt als Client einfügen)? Anschließend alle Logik, die vom neuen Gateway Miniserver erledigt wird im alten noch löschen und die Laube müsste gut sein.

    Der ganze Aufwasch müsste mit dem neuen Miniserver Go (Gen2) ebenfalls 1:1 umsetzbar sein, falls man auf die neuen Schnittstellen des Miniserver 2 verzichten kann, richtig? Dann spart man sich mal eben >200 €, hat aber die Vorzüge der neuen Performance. Oder ist der Miniserver Go prozessortechnisch anders ausgestattet im Vergleich zum Miniserver 2?

    Danke & Grüße!

  9. Danke Jörg für den tollen Beitrag. Ich habe heute (endlich) auch umgestellt von Gen1 (~98% Auslastung) auf Gen2. Nun habe ich ~46% Auslastung und 6-7% CPU Last. Alles geht viel schneller und “In Miniserver speichern” blockiert nicht mehr alles für mehrere Minuten 🙂
    Ich habe keine KNX Komponenten und der Umstieg mit Config V12.1 hat ohne Probleme geklappt – so muss das sein!
    Viele Grüsse, Reto

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