Operation Hausspeicher – Kennzeichnung für Einsatzkräfte und Brandschutz – Die Zweite

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Hier direkt mal ein kurzer Update zum ersten Teil dieses Themenbereichs hinsichtlich korrekter Kennzeichnung des Energiespeichersystems. Nun auch unterfüttert mit der entsprechenden VDE-Norm, über die ich mich gerade mit einem Blogleser ausgetauscht habe, der sich intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt hat.

Für uns relevant ist die VDE-Norm 2510-2 (externer Link), welche für unseren Kontext der korrekten Beschriftung bzw. Kennzeichnung des ESS-Systems ausschlaggebend ist. Dabei ist diese Norm insbesondere für Inselnetz bildende Anlagen relevant, wenn bspw. AC-Out beim Multiplus genutzt wird. Diese Norm definiert quasi alle Warnhinweise und zudem weiterführende Anforderungen an den Aufstellungsort der Batterie.

Hinweise für den Schaltschrank

Die Kennzeichnung “Achtung Batterie-Ladestation” (siehe nachfolgendes Bild) muss dann angebracht werden, sobald die Batterien in einem “eigenen Batterieraum” untergebracht sind. Weiterhin muss sie angebracht werden, sobald das Batteriegehäuse nicht alle Anforderungen erfüllt. Das Symbol kann bspw. bei Brewes (externer Link) erworben werden.

Das darunter klebende Haussymbol mit Batterie “im Bauch” muss angebracht werden, sobald eine inselfähige Anlage (AC-Out) betrieben wird. Das Symbol selbst kann bspw. auch wieder bei Brewes (externer Link) erworben werden:

Hinweise für die Batteriepacks

Laut BattG (2006/66/EG) bzw. dem ElektroG (2012/19/EU) ist es verpflichtend noch ein passendes Symbol auf die Batterie selbst zu kleben:

Sieht bissl aus wie eine Mülltonne, aber wenns denn sein muss…

Elektrodokumentation erweitern

Zum Schluss sollten noch eine Übersicht mit allen Symbolen zur “Ausführung und Anordnung von Sicherheitszeichen” sowie ein Schaubild zum “Netzprallelbetrieb des Speichers im TN-C-S-System und Inselbetrieb des Speichers weiterhin im TN-C-S-System mit DC-Kopplung der Erzeugungsanlagen (EZA) und Speicher” in die vorhandene Elektrodokumentation wandern, welche gewöhnlich in einer transparenten Mappe innen an der Tür des Schaltschranks anzutreffen ist:

Hier habe ich auf die Schnelle keine passenden Links. Wer weiterhelfen kann, gerne per Kommentar mitteilen – dann füge ich diese auch an dieser Stelle ein.

Insgesamt: Sorry, dass ich die Kennzeichnungen nicht direkt an dieser Stelle aufgrund der Copyright-Thematik teilen kann. Eigentlich verrückt bei so sicherheitsrelevanten Themen, oder?

Und wie immer: Die Infos hier erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Ich teile mein Wissen hier gerne, bin in diesem Kontext aber auch kein Profi. Seht das Ganze also bitte als Diskussionsgrundlage – und wer es besser weiss: Gerne her mit eurem Kommentar!

One more thing

Was denkt ihr, sollte ich die gerade erst angebrachten “hübscheren” Hinweissschilder (die in schwarz) wieder abnehmen oder dranlassen?

9 Kommentare
  1. Moin Jörg,

    mir gefallen die schwarzen Hinweisschilder auch besser. Lass die dran und gut ist.
    PS: ich hatte dir im 18s Beitrag eine Frage hinterlassen die mir unter den Nägeln brennt.

    Gruß, Mario

  2. Hallo Jörg!
    Die Idee mit der Kennzeichnung ist super, nur wie ich aus Feuerwehrkreisen erfahren habe, ist der Kenntnisstand über Technik und Speicher quasi nicht vorhanden. Ich habe jetzt mal Kontakt zur örtlichen Feuerwehr aufgenommen, um deren Wissensstand mal abzuklopfen. Die stehen ja im Worst Case vor meiner Anlage und müssen irgendwas machen. Ich habe mich auch angeboten die unterschiedlichen Techniken zu erklären und zu zeigen, wie man meine Anlage beispielsweise deaktiviert. Dann können die vielleicht auch einen Input geben, wie und wo man am besten kennzeichnet.
    Nächstes Thema ist der “Feuerwehrschalter”. Hier ist meines Wissens nach auch nicht geregelt, wo man ihn überhaupt anbringt und ob man den Schaltzustand irgendwo sehen kann/sollte.
    Da quasi nichts geregelt ist, macht ein Gespräch mit der Feuerwehr in meinen Augen Sinn.

    Weiter so, toller Blog!
    Micha.

  3. Ich stelle die ganze Aktion nach wie vor in Frage… Nicht dass ich die Aktion für schlecht befinde. Nein. Aber: Hilft das irgendwem?
    Wie gesagt: Wenn es brennt und die Feuerwehr kommen muss, interessieren die sich nicht mehr für Aufkleber an Ort und Stelle wo der Brand ist.

    Da dein HWR/Technikraum ja auch nicht öffentlich zugänglich ist, halte ich persönlich den Aufkleber für “keine brennbaren Gegenstände lagern” für etwas… naja, sinnbefreit. Okay, solltest du das mal vergessen erinnert dich der Aufkleber dran. Aber wenn du da regelmäßig rein musst weil da z.B. auch die Waschmaschine steht, bist du eh “blind” für die Aufkleber.
    Im öffentlichen Raum… ne völlig andere Sache.

    Das “nicht in die Tonne kloppen” Aufkleber-Ding… Ist das nicht so, dass man das als “in Verkehr Bringer” anbringen muss, damit der Kunde weiß, dass er das Ding nicht einfach über die Mülltonne entsorgen kann? Also als Hersteller eines solchen Produkts muss das sicherlich drauf wenn du es an Kunden verkaufst und es somit “in den Handels-/Kundenverkehr” bringst. Der Aufkleber für dich selbst an der Batterie ist da deshalb auch etwas sinnfrei, finde ich. Ist sicherlich ein wenig wie mit dem CE Symbol. IMport von Waren die kein CE Zeichen haben ist nicht so easy… Aber wenn man selbst etwas “herstellt” und für sich selbst nutzt, muss da kein CE Zeichen drauf und auch kein CE Nachweis geführt werden.

    Alles in allem auch gerne mal dran denken: VDE ist keine Vorschrift, sondern nur eine selbsternannte Norm die viele gute Dinge enthält. Aber nicht alles was da drin steht muss auch exakt so angewendet werden.

    Lange Rede kurzer Sinn: Aufkleber die nur mir was helfen und sonst keiner sieht: Nett, aber sicherlich nicht nötig. Sinnvoller wäre es sicher, mit der örtlichen Feuerwehr mal zu sprechen und einen Besichtigungstermin zu machen. Dass WENN etwas passiert, die vorher schon wissen was da wo in der Hütte steht. Machen im übrigen Firmen auch immer mal wieder. Und bei deinen Dimensionen hat das durchaus schon Gefahren-Ausmaße wie sie in einem kleinen/mittleren Betrieb vorkommen könnten.
    Als ehemaliges Feurwehrmitglied war ich bei einigen solchen Besichtigungen dabei. Sehr interessant und hilfreich zugleich.

    1. Hi Alex,
      danke für deinen Input!

      Auch wenn die Aufkleber für Rettungskräfte sinnbefreit sein sollten, würden sie evtl. zumindest einem “fremden” Elektriker weiterhelfen, der die Anlage – aus welchem Grund auch immer – stromlos schalten soll. Dann wäre er sich zumindest bestimmten Gegegebenheiten bewusst, die er ohne Aufkleber evtl. nicht “auf dem Schirm” hätte.

      Aber das mit dem Quatschen mit der örtlichen Feuerwehr ist sicher eine sinnvolle Sache. Bin gespannt, ob da jemand zwecks “Besichtigung” vorbeikommt. Ich werde berichten. sofern es dazu kommt…

      Viele Grüße
      Jörg

  4. Hi Alex,
    Ich habe deinen Blog Eintrag mit Interesse gelesen und war auf der Website von Interconnection.de und dort stand beim Preisrechner, dass sie keine Anlagen <100kWp annehmen.
    Hast du dazu eine Info?

    1. Das ist wohl neu, mein Vertrag (14kWp) ist von Oktober, da ging das noch. Wahrscheinlich zu viel Andrang und/oder zu viele Probleme mit “unprofessionellen” Kleinanlagenbauern bzw. deren Auftragnehmern.

  5. Hallo Jörg,

    abgesehen von allem was hier geschrieben wird und ob Vorschrift oder nicht und ob nötig oder nicht. Da du was machst ist das schon besser wie viele die nichts machen. Die Idee mit einem Art Feuerwehrlaufkarte und dem Hinweis auf Gefahren, würde ich ach gerne für Privathäuser sehen. Dieser sollte auch so angebracht sein das Einsatzkräfte ihn finden. Wir kommen zwar im Normalfall durch die Tür doch wenn es im Keller brennt und es gibt einen weiteren Eingang dann werden wie meist diesen nehmen. Auch bei Ebenerdigen Eingängen. Also wäre ein Hinweis den man beim betreten des Grundstückes sieht gut. Auch bist du nicht immer zuhause oder jemand aus der Familie.
    Ein Gespräch mit den Kameraden hilft auf jeden fall.
    Wegen deiner Einhausung der Akkus, empfehle ich dir einfach mal zu schauen welche UL das Material hat. Hier wäre eine UL-V0 sehr gut. Denn es geht nicht nur darum wie das material brennt sondern viel schlimmer ist die Rauchentwicklung.
    Eine Kennzeichnung der Tür hinter der sich das ganze verbirgt macht Sinn aber die Aufkleber sollten selbst leuchtend sein das sie auffallen.
    Wenn dein Technikraum einen Zugang von Außen hat wäre ebenfalls ganz gut wegen der Be- und Entlüftung. Selbst wenn der Brand eines Akkus gelöscht ist und der Qualm durchs ganze Haus gehen kann ist das wohnen erstmal nicht möglich.
    Also im ganzen Schilder und Vorschrift Gedöns würde ich mir Gedanken über die Physik machen.
    – Wie kann ich einen Brand grundsätzlich verhindern?
    – Wie kann ich eine Ausbreitung verhindern?
    Feuer das erst gar nicht entstehen kann oder voran kommt hilft mehr als jegliche Kennzeichnung.

    1. Hallo Photontamer,

      sehe das auch so. Insgesamt sind zig Sicherheitsmechanismen (teils redundant) eingebaut, die einen Brand verhindern sollen. BMS mir Lasttrennschalter, Temperaturüberwachung, Überlastabschaltung, Schmelzsicherung…

      Als größtes Problem sehe ich den Fall, dass ein externes Feuer auf den Batteriepack übergeht. Aber dann ist vermutlich eh schon alles zu spät…

      Bei mir stehen die Batterien jedenfalls im aller letzten Eck im Haus (Technikraum), weit weg von allen potenziall” heissen” Sachen. Neulich hatten wir auch mal das Thema, ob man die Batterie im Raum mit Gastherme stehen haben sollte. Ich würde da jedenfalls drindend von abraten…

      Viele Grüße
      Jörg

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