Sonstige Direktvermarktung – Eine lukrative Alternative?

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Nachdem das Thema Direktvermarktung aktuell geradezu “durch die Decke” geht und das kürzlich erschienene Video mit Andreas Schmitz mehr als 300k Views erzielen konnte, möchte ich das Thema an dieser Stelle weiter vertiefen. Denn es gibt neben der normalen Direktvermarktung – auch “Marktprämiendirektvermarktung genannt” – auch noch die sogenannte “Sonstige Direktvermarktung”.

Was es damit auf sich hat, welche Vor- und Nachteile damit einhergehen, ist Inhalt den nachfolgenden Videos. Danke an dieser Stelle an Lorenz Gruber von Octopus Energy und Ralf, meinem EEG-Profi, an die ich meine Fragen adressieren durfte.

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Links aus dem Video

00:00:48 Andreas Schmitz: 30Ct Einspeisevergütung statt 6Ct – So GEHTS! (YouTube-Link)

00:01:36: Octopus Energy (exerner Link)

00:02:04 Tesla Megapack Tracker (GitHub-Link)

00:02:38 Diese Seite hier 😀

00:05:50 meintechblog.de: Operation Direktvermarktung – 10.000€ PV-Ertrag pro Jahr möglich?! (YouTube-Link)

00:12:18 Operation Hausspeicher – 100kWh mit neuem 18s-Batteriepackdesign

00:16:34 lorenz.gruber@octoenergy.com

Vorteile der “Sonstigen Direktvermarktung”

  • Batterie darf zwecks Lastverschiebung aus dem Stromnetz be- und entladen werden
  • Anlagenbetreiber kann beim Einspeisen innerhalb von “Hochpreisstunden” am Strommarktpreis (Epex-Spot) profitieren – je größer der Speicher, desto lukrativer UND
  • Gleichzeitig seinen Speicher aus dem Netz aufladen, sofern der Bezugspreis gerade “im Keller” ist
  • Überschaubares Risiko, da man mit einer EEG-Anlage auch wieder in die reguläre EEG-Vergütung zurückkehren kann

Nachteile der “Sonstigen Direktvermarktung”

  • Derzeit gibt es schlicht noch keinen Direktvermarkter, er auch kleinere Anlagen (<100 kWh) aufnehmen kann – vielleicht ja bald Octopus Energy (externer Link)?! UPDATE: Voltego (externer Link) nimmt auch kleine Anlagen! (Danke Matthias für deinen Input)
  • Wegfall der garantierten EEG-Vergütung aus der regulären Direktvermarktung (Stichwort “Anzulegender Wert”)
  • Wer “nur” einen kleinen Speicher (10 kWh) besitzt, kann kaum profitieren, da die erzielten Energiemengen einfach zu gering sind (fehlender “Hebel”)
  • Für den Strombezug müssen 15-18 Ct/kWh Netzentgelte, Steuern, etc. einberechnet werden – evtl. lässt sich das umgehen, dann wird aber mindestens ein weiterer Zähler benötigt – Lage aktuell noch unklar (zumindest für mich)
  • Kein Anspruch auf Netzanschluss – anders als bei EEG-Anlagen

Direktvermarktung kleiner PV-Anlagen aktuell noch schwierig in Deutschland

  • Prozesse sind auf Marktkommunikationsseite noch teilweise “Neuland”
  • Sinnvolle “Nachregelung” der eigenen Erzeugungsanlage zur Netzseite ist tricky und es gibt aktuell noch keine Out-Of-The-Box-Lösung
  • Am sinnvollsten wäre sogar noch ein weiterer Kommunikationskanal zum Direktvermarkter, um den eigenen “Fahrplan” (prognostizierte Einspeisung der bevorstehenden Stunden) mitzuteilen, damit dieser wiederum seine Prognosen zwecks Verkauf an der Strombörse optimieren kann
  • Smart Meter (moderne Messeinrichtungen) können den notwendigen “Echtzeitdatenaustausch” aktuell oft noch nicht – aktuelle “Krücke” über RLM-Zähler notwendig
17 Kommentare
    1. Hi Matthias,
      jop, den Wirkungsgrad hatte ich ja kurz erwähnt im Video… Danke für die Info bzgl. Voltego! Ergänze ich im Blogpost…

    2. Meine Erfahrungen mit der Firma Voltego sind leider durchwachsen. Ich halte die Firma für unseriös. Wir sind auf riesigen Mehrkosten sitzengeblieben. Der Geschäftsführer hat eine Arroganz das man sich fragt, wer mit dem überhaupt Geschäfte machen will. Der hatte auch schon andere Firmen, die insolvent wurden. Wer bei Google sucht findet viele Berichte ehemaliger Kunden und Mitarbeiter, die leider nichts Gutes zu berichten haben. Also ich kann nur zur Vorsicht raten.

    1. Jo das Projekt ist nice! Die Energie “lokal” zu teilen, ist vermutlich die Königslösung… Hatten Ralf und ich auch schon hier gegen Ende des Videos angeschnitten im Rahmen von “Energy Sharing”: https://meintechblog.de/2022/12/operation-direktvermarktung-10000-euro-pv-ertrag-pro-jahr-moeglich/

      Wenn es denn nur regulatorisch gesehen einfacher wäre…

      Viele Grüße
      Jörg

    2. Von EWS leider aktuell nicht mehr für neue offen. Es war wohl regulatorisch nur schwer zu stemmen.

      Bzgl. der Herkunftsnachweise war mein Verständnis, das diese selbst vermarktet werden dürfen in der sonstigen DV. In der MarktprämienDV geht das nicht. Allerdings muss man dafür ein Konto an der dafür zuständigen Börse bei der Bundesnetzagentur oder so eröffnen mit unrealistisch hohen Kosten monatlich.

    1. Hi Josef,
      auf welche Stelle im Video beziehst du dich? Hinten ab Minute 39 rum? Kann spontan keinen Fehler finden…

      Hier mal eine Beispielrechnung:
      10kWh = 0,01 MWh = 0,00001 GWh
      -> 500.000 x 0,01 MWh = 5 GWh

      Viele Grüße
      Jörg

  1. Hallo Jörg,

    Nachdem du denn tollen Beitrag der DV mit Hilfe der Experten von Lumenanza veröffentlicht gibt es doch somit einen weiteren Anbieter für Anlagen <100 MW oder?
    Beste Grüße
    Reiner

    1. Hi Reiner,
      der Gesprächspartner im Video ist Lorenz von Octopus Energy. Dieser Dienstleister ist gerade dabei entsprechende Angebote auszuarbeiten. Hoffe hier gibt es bald etwas “Handfestes” – dann gibt es wieder einen Anbieter mehr, jep.

      Viele Grüße
      Jörg

    2. Du meinst <100 kW …

      Ich würde Voltego empfehlen. Da bekommt man gleich den Smartzähler und den Börsenstrompreis dazu.

  2. Hallo Jörg
    Super Blog, Gratulation!

    Meine Frage an Dich

    Wie kann man den Speicher dazu bringen zur peak Zeiten an der Börse Ever z.B. Lumenaza oder andere einzuspeisen?

    Laut Lumenaza wird bei der Strombörse 24h vorher bekannt gegeben welche Preise zu welcher Zeit bezahlt werden. Lumenaza kann die Peak. Vermarktung nicht….meint, Marjtprämue wuerde zudem bei versetzen Einspeisen wegfallen.

    Wie machst du das, welche Komponenten, BMS muss man wie “intelligent” mit der Börse vernetzen, bzw die Informationen der Speicherbatterie kommunizieren? Ich habe vor Sugrow wechselrichter und Sungrow Batterien zu verwenden.

    Danke für Deine info.
    Ich habe diverse Dach Flaechen in Deutschland zu diesem Zweck anzumieten und für eine Börsenvermarktung zu Peak Zeiten vorzusehen.
    Danke fuer Deinen Support!

    Gunnar
    Gunnarwalter88@gmail com

  3. Hey Jörg,
    zu deinem Kommentar weiter oben gibt es eine Lösung: “Jo das Projekt ist nice! Die Energie “lokal” zu teilen, ist vermutlich die Königslösung…”

    Mit dem Produkt von Pionierkraft verkauf ich seit einem Jahr meine Überproduktion einer 15kWp PV direkt an zwei Mieter in meinem Haus.
    Funktioniert bis jetzt problemlos, kann ich echt nur weiter empfehlen.
    https://pionierkraft.de

    Grüße Herbert

    1. Das finde ich sehr spannend und ich hätte auch Interesse an Pionierkraft. Leider findet man nirgends irgend einen Anhalt, was das Gerät denn kostet. Kannst Du da Licht in Dunkel bringen? Das wäre sicherlich auch für viele andere interessant.

  4. Schön, dass wir da einer Meinung sind. Ich habe einen Anbieter (Voltego) gefunden, bei dem ich garantiert Grünstrom (mit Zertifikat) erhalte. Nun gehe ich davon aus, dass ich sowohl ein- als auch ausspeisen kann.
    Wenn nun noch die Zähler von Discovergy wieder instaliert werden, dann steht der Sache erstmal nichts im Wege.

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