Stolpersteine und erste Erfahrungen mit der speicheroptimierten Direktvermarktung

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Heute möchte ich mit meinem EEG-Profi Ralf darüber quatschen, welche Erfahrungen ich die letzten Tage und Wochen im Rahmen der Umstellung meiner PV-Anlage samt ESS-Speichersystem von der “normalen” Einspeisevergütung hin zur Direktvermarktung gemacht habe.

Konkret geht es bspw. um die Frage, was beim Einsatz eines Hausspeichers zur zeitversetzten Netzeinspeisung des PV-Stroms beachteten werden muss, damit es nicht nur auf technischer Seite klappt, sondern auch von den beteiligten Marktteilnehmern akzeptiert wird.

Da das Thema noch recht neu ist, kursieren hier viele halbgare “Interpretationen”, bspw. wenn es darum geht, ob man überhaupt mit seinem Hausspeicher ins Netz einspeisen darf oder ob man dann einen zweiten Zähler benötigt. Themen, bei denen wir hoffentlich etwas Licht ins Dunkel bringen können…

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29 Kommentare
  1. Hallo Jörg,

    spannendes Thema mit der Direktvermarktung. Seit dem ersten Video von dir hatte ich im Hinterkopf, dass man etwas bauen müsste um die Regelung zu optimieren.
    Sitze gerade an dem ersten Prototyp um mit Machine Learning ein Modell zu entwicklen, dass die Aktionen automatisiert. Da stellen sich mir jetzt technische (elektrik) Fragen wo wir uns vielleicht zu mal zu austauschen können.
    Wenn du zwischendurch Zeit hast, würde ich freuen.

    Schönen Gruß
    Manuel

    1. ML kann man verwenden, um die Parameter zu schätzen, also wahrscheinliche Sonnenscheindauer, Verbrauch, Strompreise (zumindest über die next-day-Preise hinaus), etc.

      Für die eigentlichen Aktionen (wieviel Strom gebe ich wann ins Netz, wann schalte ich die Waschmaschine oder das E-Auto drauf, …) ist ein linearer Optimierer aber die weit bessere Idee, denn der arbeitet deterministisch, findet im Normalfall immer die “beste” Lösung, kann mit “harten” Regeln gefüttert werden, macht garantiert keinen Unfug, und braucht keine Trainingsdaten (die du ja noch nicht hast).

      Dagegen weißt du bei einem ML-Modell nie, ob es bei Input, den es so noch nicht gesehen hat, suboptimale Strategie ausspuckt.

  2. Ich schaue mir mit der App “Spot” die Preisverteilung über den Tag an.
    Heute liegt der nur zu den Zeiten, wo die Sonne zu wenig oder nicht mehr scheint, über der Standard-Einspeisevergütung.
    Da scheint sich der ganze Aufwand der Direktvermarktung nur bei Riesenspeichern und Abgabe morgens und abends zu rechnen.

    1. Das ist die aktuelle Situation, korrekt. Die letzten Abende konnte ich aber schon einige Stunden für 18-20Ct einspeisen – ob sich das mittelfristig “lohnt”, werde ich in kommenden Inhalten/Videos zeigen…

  3. Hallo Jörg,

    finde Deinen Blogbeitrag sehr spannend, habe gerade einen E3DC Pro mit 19,5kWh in Betrieb genommen, aber auch einen großen PV Kollektor (~26KWp). Du hast mal erwähnt, das du Bekannte hast die auch nen E3DC haben.
    Kann man da nicht auch einen weitere Batterie wie Deine 18s Version daran koppeln oder ist das technisch nicht sinnvoll/möglich.
    Fände es super hier ggf einen Zusatzspeicher / Extension aufzubauen und ggf via Direktvermarktung Einnahmen zu generieren. Coole Idee

    Gruß Martin

  4. Hallo Jörg,
    bin seit Monaten dabei Angebote für eine PV-Anlage einzuholen. Eine wahre Odyssee! Eines der angeblichen Problem ist meine Nachtspeicher-Heizung. In der kalten Jahreszeit möchte ich den PV-Strom komplett selbst nutzen und die fehlende Energie zukaufen.
    In der warmen Jahreszeit möchte ich den überschüssigen PV-Strom vermarkten.
    Geplant ist eine Anlage mit einer Leistung gleich/größer 10 kWp.
    Macht das Sinn?
    Auf meiner Garage und meiner Hochterasse könnte ich weitere 10 kWp erzeugen.
    Was würdest du mir raten?
    Alles Gute
    Manfred

    1. Ich persönlich würde alles vollmachen, was geht. Je höher der Eigenverbrauch, desto wirtschaftlicher wird das Ganze. Kommt aber natürlich auch auf die Ausrichtung an. Aber sofern es nicht gerade 45 Grad Nord ist, passt das schon. Verschattung ist aber auch manchmal schwierig… Pauschal zu sagen echt schwierig, insbesondere bei den aktuellen Apothekenpreisen der Installationsfirmen.

      Viele Grüße
      Jörg

    2. Der First ist genau Nord-Süd ausgerichtet. Habe also ein Dach mit einer Ost- und einer Westseite. Dachneigung ca. 25 Grad. Keine Verschattung. Aber Mondpreise!

    1. Das geht bestimmt, wenn du der Firma E3DC irgendwelche technische Daten darüber entlockst. Mit welchem Protokoll redet deren Speicher mit deren Batteriestack? Welche Systemspannung? Wie verklickerst du dem Ding, dass es da eine Batterie mehr gibt? Usw.usf.

      Viel Glück. Da die Leute im Zweifelsfall ihre eigenen Batterien verkaufen wollen, gehe ich bis zum Beweis des Gegenteils davon aus, dass du mit diesem Ansinnen nicht allzu viel Erfolg haben wirst.

    2. Ja mit dem richtigen Knowhow und Engagement geht vermutlich alles. Aber schon alleine aus Gewährleistungsgründen würden ich da die Finger von lassen. Außerdem wird da E3DC sicherlich schnell remote einen Riegel vorschieben können, da sie jede Anlage aus der Ferne monitoren…

    3. Danke @Matthias Urlichs ich frag mal meinen Elektriker der das Ding verkauft und verbaut hat. Nur mal so als reine Seiteninfo, was wäre denn bei dem 100kWh Speicher (18s Design) in etwa ein DIY Preis in € pro kWh Speicherkapazität. Ich vermute das liegt da bei 300€ oder weniger… oder?

  5. Hallo Jörg,

    sehr sehr geil, dass du dich an dieses Thema rantraust!

    Ich habe vor einer guten Woche meine 15kwp PV-ANLAGE in Betrieb genommen und warte aktuell noch auf den Zweirichtungszähler des Netzbetreibers.

    Was wir bei uns schon nach so kurzer Zeit sehen ist, dass der 9,6Kwh Solarspeicher schon Vormittags voll ist und umgekehrt bei bewölktem, dunklem Wetter auch schnell leer, bzw gar nicht richtig voll wird..

    Ich habe von meinem Elektriker eine nachträgliche Wallbox Einrichtung vorbereitet und möchte gerne mit einem bidirektionalem E-Auto das machen, was du jetzt schon machst.
    Also tagsüber die Speicher mit Solarenergie beladen und abends/ nachts, wenn der Preis für den Strom steigt einspeisen.

    Wir fahren relativ wenig, so um die 10.000km und sind auch des öfteren tagsüber zu Hause..

    Mal sehen, noch sind die E-Autos zu teuer und das Thema bidirektionales Laden nicht zu 100% gesetzlich geklärt.

    An oberster Stelle steht bei mir auch der monetäre Anreiz, aber wenn wir damit für eine Stromstabilität sorgen, dann kann man es uns doch auch vergüten, oder?

    Also mach’ weiter so und halte uns auf dem Laufenden!

    Dankeschön !!

    1. Hi Jörn,

      vielen Dank für deinen Input und viel Spaß mit deiner neuen PV-Anlage. Das Thema bidirektionales Laden wird sicher die kommenden Jahre Fahrt aufnehmen. In meinem Fall – sind mittlerweile mit zwei Teslas unterwegs – ist der Autospeicher nur eine Einbahnstraße, da Tesla diesem Thema (noch) keine Relevanz beimisst. Hier soll das Auto ja ohnehin irgendwann als Robotaxi 24/7 in der Gegend rumfahren, was die Bidirektionalität bereits konzeptionell betrachtet ausschließt. Aber das ist auch ok so, mein Hausspeicher ist mit 100 kWh ja groß genug. Erstmal… 🙈

      Und klar, wer die Netzstabilität aktiv mit einem flexiblen Speicher erhöht, muss dafür auch eine entsprechende Vergütung erhalten. Die Frage wird nur irgendwann sein, wie man diese Stabilität insbesondere auf unterster Netzebene mit all den kleinen Produzenten “managen” kann. Hier sind auf kurz oder lang die lokalen Netzbetreiber in der Pflicht entsprechende Schnittstellen bereitzustellen, denn der reine Marktmechanismus auf Basis des bundeseinheitlichen Börsenstrompreises wird da kontraproduktiv sein. Das sieht man ja jetzt bereits am Nord-Süd-Ungleichgewicht. Im Norden müssen Windkraftparks runtergeregelt werden, da die Energie nicht über die Netze in den energiehungrigen Süden befördert werden kann.

      Und dieser Effekt wird durch das immer volatiler werdende Netz aufgrund wachsender erneuerbarer Energien weiter verstärkt – solange es adäquate Speichermöglichkeiten gibt. Und hier ist Deutschland nicht gerade führend. Weder technologisch noch ideologisch. Fast hätte ich schon gesagt, dass das ein aussichtsloses Trauerspiel ist bzw. wird, aber man soll den Tag ja nicht vor dem Abend loben. 😀

      Langfristig betrachtet wird man die bestehe Planungssicherheit hinsichtlich der eigenen Energiekosten dann haben, wenn man sich selbst um dessen Produktion und Distribution im Sinne einer Zwischenspeicherung im eigenen Hausakku kümmert. Und dann springen eventuell sogar noch einige Euros raus, wenn man die eigene Infrastruktur smart mit dem Netz koppelt.

      Viele Grüße
      Jörg

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