Plex – Die ultimative Multimedia Station
Technikenthusiasten nutzen und lieben es bereits lange: Plex. Eine Software zur Verwaltung von Multimediadateien, die den Umgang mit Video- und Audioformaten jeglicher Art drastisch vereinfacht und die lokale Medienbibliothek durch myPlex mittlerweile sogar über das Internet gestattet.
In den letzten Monaten und Jahren hat sich viel getan bei Plex. Es ist gewachsen zu einem durchdachten, wenn auch nicht gänzlich fehlerfreien Stück Software, kostenlos und lauffähig unter allen gängigen Betriebssystemen. Es wird laufend weiterentwickelt und bekommt von Release zu Release neue Funktionen, alte Bugs werden beseitigt, neue Bugs kommen hinzu. Jeder der sich dazu entschließt Plex zu nutzen, sollte sich darüber im Klaren sein, dass es nicht perfekt (im Sinne von fehlerfrei) ist und nie sein wird, aber dennoch durch seinen Funktionsumfang und die aktuell einzigartige Server-Client-Architektur zum Besten und Komfortabelsten gehört, was man derzeit zur Verwaltung und Bereitstellung von Multimediadateien lokal und über das Internet finden kann.
Plex: Blog-Reihe auf meintechblog.de
Das vorneweg geschickt, soll im Rahmen einer mehrteiligen Reihe Plex näher beleuchtet werden. Angefangen bei den passenden Hardwarekomponenten (klick), über die Einrichtung unter Ubuntu bis hin zur operativen Benutzung in den eigenen vier Wänden inkl. Streaming über das Internet. Die hier gegebenen Informationen sollen einen kurzen Einblick in die Nutzung von Plex vermitteln, erheben jedoch keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Medienzentrale Plex – Ein Server für alle Clients
Ein Plex-Server verfolgt primär das Ziel lokal vorgehaltene Videos und Musikdateien ohne großen Aufwand allen mit ihm verbundenen Clients zur Verfügung zu stellen. Lokal vorgehalten bedeutet dabei, dass die Mediendatein auf internen Festplatten, externen USB-Platten oder einem NAS (Erklärung hier) abgelegt sein können. Ohne großen Aufwand heißt, dass nach einmaliger Einrichtung des Plex-Servers, dieser in regelmäßigen Abständen (z.B. eine Stunde) entsprechende Ordner durchforstet und neue Inhalte automatisch allen Clients zur Verfügung stellt. Die Auswahl an Clients ist dabei mittlerweile stark gewachsen. Als potentielle Abspielgeräte können iPhones, iPads, Android-Phones/Tablets, PCs, Macs, Rokus, AppleTVs (bis zum Erscheinen eines offiziellen App-Stores derzeit leider nur über Jailbreak) und diverse andere Netzwerkplayer zum Einsatz kommen.
UPDATE (28.10.2012): Ab sofort ist es sogar möglich über ein Plugin names DreamPlex (Link zum Installationspaket) mit der Dreambox auf den hauseigenen Plex-Server zuzugreifen. Informationen zur aktuellen Beta-Version gibt es im immer aktuellen Dreambox-Blog hier. Sobald ich das Plugin ausgiebig testen konnte, werde ich mehr dazu schreiben.
Da Plex mittlerweile auch DLNA unterstützt, eignen sich auch Abspielgeräte, die eigentlich gar keine native Plex-Unterstützung besitzen. Dazu zählt die beliebte Playstation 3 (Affiliate-Link) genauso wie der WD TV Live Netzwerkplayer (Affiliate-Link).
Performante Hardware für den Plex-Server
Der Plex-Server selbst benötigt primär keine recht performante Hardware für die reine Verwaltung und Anreicherung der Mediendaten mit Meta-Informationen aus dem Internet. Sofern der lokale Client, wie im Falle eines Windows- oder OSX-Rechners, selbst die Möglichkeit mitbringt, die unter Plex verwalteten Formate nativ abzuspielen, vermittelt der Plex Server nur die entsprechende Datei und benötigt so gut wie keine CPU-Power. Entsprechend läuft Plex bereits auf zahlreichen NAS-Systemen, die eine wirklich schwachbrüstige Non-Intel CPU besitzen.
Aber um alle Vorzüge von Plex ausnutzen zu können, bedarf es eines potenten Rechners. Plex verwandelt sich, etwa eine Intel Core i3-CPU vorausgesetzt zu einer eierlegenden Wollmilchsau. Nahezu jegliche Inhalte, die nicht nativ auf einem Client abgespielt werden können, werden in Echtzeit vom Plex-Server aufbereitet, sprich transkodiert. Ein iPad mit Plex-App ausgestattet beispielsweise, spielt nativ nur Videodateien im mp4-Format ab. Liegt die Datei aber in einem anderen, gängigen Format bzw. Container wie mkv oder wmv vor, gelingt das direkte Abspielen nicht. Genau hier kommt der Plex Server ins Spiel. Er versteht, welches Format der jeweilige Client abspielen kann und wandelt das vorliegende Videoformat in Echtzeit in ein für den Client passendes Format um. Jeder, der schon einmal einen Film z.B mit Handbrake (Link) „umgewandelt“ hat, weiß, dass dies selbst bei einem recht gut ausgestatteten PC einige Zeit in Anspruch nehmen kann. Der Plex Server bedient sich hier beim sogenannten FFmpeg (Wiki-Link), einer quelloffenen Sampling-Software, die nahzu jedes Audio-/Videoformat in ein anderes, gewünschtes Format umwandeln kann. Dadurch können dann sogar über das Internet verbundene Clients, einen Internet-Upload von mindestens 2 MBit/s vorausgesetzt, in den „herunterkonvertierten“ Genuss von Videos kommen, die Zuhause in HD-Qualität auf den Platten schlummern. So wird adaptives Streaming auch mit geringen Bandbreiten möglich, ohne das lange Wartezeiten notwendig sind.
Performance ist nicht alles
Aber zurück zum Server selbst. Ziel soll es folglich sein, den Plex Server möglichst performant zu gestalten, um nicht nur ein Video (Full-HD) in Echtzeit und ohne Wartezeit für den Client umzuwandeln, sondern am besten noch genug Power zur Verfügung zu haben, um einen zweiten Client parallel zu bedienen. Gleichzeitig soll der Plex-Server aber wenig Leistung verbrauchen, damit er kostengünstig auch 24/7 ohne Pause „durchlaufen“ kann, ohne den Geldbeutel zu stark zu belasten. Zusätzlich sollte er möglichst klein, leise und natürlich kostengünstig sein. Diese Präferenzen im Hinterkopf behaltend, wird im nachfolgenden Artikel Plex – Barebone-Server für unter 350 EUR ein Prototyp einer Plex-Server Hardware vorgestellt, die alle Eigenschaften möglichst gut vereinen soll. Keine leichte Aufgabe, ich denke jedoch trotzdem eine passable Lösung gefunden zu haben, die obendrein noch nett aussieht.
2 Kommentare
Hallo!
Ich selber habe auch Plex mit einer Fire TV im Einsatz. Dies gibt einen guten Netzwerkplayer. Für Musik jedoch nicht vergleichbar mit den großen von z.B. Marantz oder Cambridge Audio.
Grüße,
Ulf
Hallo,
ich habe Plex auf meinem Server laufen gehabt. Dieser wird mit openmediavault betrieben.
Dort ist auch die Plex Erweiterung installiert.
Soweit lief auch alles super.
Jetzt mein Problem.
Meine Festplatte im Server auf der nur openmediavault läuft ist abgeraucht.
Habe dann alles auf eine Neue aufgesetzt.
Jetzt möchte ich natürlich auch meine Mediathek die ich mühevoll bearbeitet habe wieder benutzen.
Ist es möglich diese wieder einzubinden?
Ich kann im Moment immer nur eine komplett Neue anlegen…
Gruß Tobi