Home Automation: Lichtsteuerung mit dem iPhone
Wäre es nicht schön, man könnte das Licht in den eigenen vier Wänden mit dem iPhone steuern? Man könnte so direkt von der Couch aus alle nicht benötigten Lichter ausschalten, wenn man einen Kinoabend startet. Oder man könnte von unterwegs aus mit einem Klick den Befehl geben alle Lichtquellen zu deaktivieren. Manchmal muss man eben schnell das Haus verlassen und ist sich dann nicht sicher, ob das Licht überall ausgeschaltet wurde.
HomeAutomation Station: Light-Manager Mini
Ich recherchiere schon relativ lange nach preisgünstigen und vor allem funktionalen Lösungen, die ein hohes Maß an Anpassbarkeit und Kompatibilität aufweisen. Vor einigen Tagen bin ich dann eher durch Zufall auf die Firma jbmedia aufmerksam geworden. Diese vertreibt ein unscheinbares Gerät namens Light-Manager Mini für derzeit 89,00€. Dieses streichholzgroße Kästchen ist gewissermaßen die Basisstation für die eigene Home Automation. Es lässt sich über die kostenfreie Software Lightman Studio per USB mit Steuerungsinformationen füttern, mit dem Aktoren (z.B. Funksteckdosen oder Unterputzempfänger) angesteuert werden können. Mit Hilfe einer Universalfernbedienung (Infrarot) mit Lernfunktion lassen sich so bequem verschiedene Aktionen programmieren und mit einem Tastendruck z.B. alle Lichter im Haus aus- oder einschalten. Besonders schön ist hierbei, dass etwa ein bereits fertig konfiguriertes Profil für die Harmony One (hier vorgestellt) existiert, welches man über die Harmony Remote Software bequem einspielen kann (Geräte > Gerät hinzufügen > Automatisierung im Haushalt > Beleuchtungssteuerung > JB Media > Light Manager Mini).
Lightman Studio -> Zugriff übers iPhone
Der eigentliche Spaß beginnt aber erst, sobald der Light-Manager Mini permanent über USB am Rechner angeschlossen ist und die Lightmanager Software Lightman Studio eingeschaltet bleibt. Über den Menüpunkt Optionen > Webserver und Appserver wird die Synchronsationssoftware um eine Serverfunktion bereichert, welche Befehle über ein Webinterface oder direkt über eine iPhone-App entgegen nehmen kann und so an die entsprechenden Funkempfänger weiterleitet. Installiert man nun die App Lightswitch (Afiliate-Link), verwandeln sich iPhone, iPad und iPod Touch in eine Immer-Und-Überall-Fernbedienung. Wird die Serveradresse unter Einstellungen > Lightswitch angegeben, verbindet sich das iOS-Device sofort beim Aufruf der App mit dem Server und zeigt die dort gespeicherten Aktionen auf. Über den Menüpunkt Devices lassen sich alle konfigurierten Aktoren einzeln steuern. Über Scenes lassen sich darüber hinaus die hinterlegten Lichtszenen ansteuern. Die Lichtszene “Fernsehen” könnte z.B. bewirken, dass das direkte Wohnzimmerlicht ausgeschaltet, das indirekte Licht auf 50% gedimmt wird und die übrigen Lichter im Haus komplett ausgeschaltet werden. Der Kreativität sind hier keinerlei Grenzen gesetzt.
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Vorteile
Der größte Vorteil ist, dass sich Standard-Aktoren der Marken InterTechno und Koppla (Standard von IKEA, anscheinend schon länger nicht mehr erhältlich) verwenden lassen. So besteht die Chance, dass die bereits angeschafften Steckdosenadapter weiter verwendet werden können. Ein dreier Set der InterTechno Steckdosenadapter inkl. Funk Handsender gibts bei Amazon (Amazon-Link (Affiliate-Link)) aber auch bereits unter 30€. Möchte man weitere Deckenlichter oder elektrische Rollläden mit in die Heimautomation eingliedern, gibt es bei Amazon ebenfalls genügend Angebot günstiger Empfänger:
- Intertechno Funk-Dimmer (Affiliate-Link)
- Intertechno Funk-Schalter (Affiliate-Link)
- Intertechno Funk-Impulsschalter (Affiliate-Link) – z.B. für Eltako-Schaltung
- Intertechno Funksteckdosen (Affiliate-Link)
Schön ist auch, dass der Light-Manager Mini so gut wie keinen Strom benötigt. Wird er an den Rechner angeschlossen, bezieht er seine Energie direkt über das USB-Kabel. Ein zusätzliches Netzteil ist nicht notwendig.
Neben der iPhone-App ist der Zugriff auf den Webserver auch über den normalen Browser möglich. Das ermöglicht es auch Android Usern ohne App die eigenen Aktoren anzusprechen.
Nachteile
Möchte man die Steuerung übers iPhone, kommt man derzeit leider nicht um den Dauerbetrieb eines PCs vorbei. Nur so wird der für die Steuerung notwendige Server bereitgestellt, welcher die Informationen übers Netzwerk entgegen nimmt und an den per USB angeschlossenen Light Manager Mini weitergibt. jbmedia ist sich der Tatsache bewusst, dass sich viele Kunden diese Funktion auch ohne PC wünschen. Aus diesem Grund wird in diese Richtung hingearbeitet, ein fertiges Stand-Alone-Produkt gibt es derzeit aber leider noch nicht (Stand: 12.05.2011).
Aus meinem täglichen Leben
Ich habe das System erst seit einigen Stunden in Betrieb, die Konfiguration ging relativ schnell, obgleich mir die Bedienung der Software nicht sofort eingängig war. Möchte man z.B. bestehende Tasteneinträge ändern, muss man die Anpassung über Rechtsklick > Editieren einleiten, verändert man die Feldeinstellungen ohne dieses Vorgehen, lassen sich die Einträge zwar augenscheinlich verändern, diese Änderungen werden dann aber nicht gespeichert. Sind diese kleinen Usability-Stolpersteine überwunden, geht die restliche Einrichtung sehr fix. Sowohl die Software als auch die iPhone-App laufen auch bei “wilder” Bedienung stabil, ich konnte bis jetzt keinen Absturz provozieren. Darüber hinaus reagieren die Aktoren wirklich sehr schnell. Es vergeht keine Sekunde, bis der Befehl von der iPhone-App über den Server hin zum Empfänger geleitet wird. Bei einer Reichweite von 30 Metern braucht der Light-Manager Mini nichtmal zentral in der Wohnung platziert werden.
Lightman Studio am Mac betreiben
Die Software Lightman Studio läuft derzeit leider nur unter Windows. Ich betreibe die Software deshalb über eine virtuelle Maschine (Parallels 6 mit Win7) am MacMini, welcher ohnehin im Dauerbetrieb mehrere Serverfunktionen bereit stellt. Der MacMini hat dabei den Vorteil, dass er im Leerlauf weniger als 8 Watt verbraucht, was ein ineffizientes PC-Netzteil bereits im Standby verbrädt. Wer das Ganze unter OS X ebenfalls über Parallels 6 realisieren möchte, sollte dort die Einstellung Netzwerk > Typ: Standard-Adapter wählen. Dadurch erhält die virtuelle Maschine über DHCP eine eigene freie IP-Adresse aus dem normalen Netzwerkbereich, welche für den Serverbetrieb notwendig ist. Diese IP-Adresse kann dann per Portforwarding am Router eingetragen werden, damit der Zugriff übers Internet funktioniert. In diesem Fall ist es wichtig, ein starkes Passwort bei Lightman Studio für den Web- bzw. App-Zugriff einzutragen, damit der Zugang vor Dritten geschützt ist.
4 Kommentare
Einfach und für den Consumer-Markt … das WeMo von Belkin. Behebt auch das Problem permanent den PC anhaben zu müssen:
http://dailybasis.de/steuer-deine-steckdose-mit-dem-iphone-wemo-von-belkin_838/
Ich habe den Light Manager auch schon seit ein paar Jahren in Verbindung mit der Logitech Harmony, um meine Intertechno Steckdosen zu steuern. Durch meinen Harmony Hub ist der Light Manager auch schon in meinem FHEM integriert. Gibt es eigentlich auch eine Möglichkeit den Light Manager über das Harmony Hub als Funksender in Fhem zu benutzen?
Bisher nutze ich nämlich den CUL-Stick als Funksender für die Intertechno Steckdosen. Dieser sendet bei mir allerdings bei weitem nicht so zuverlässig, wie der Light-Manager.
Also damit meine ich, wenn ich im Fhem z.B. auf Wohnzimmer gehe und klicke anschließend auf die Lampe bei Deckenleuchte, soll die Deckenleuchte im Wohnzimmer an gehen. Und wenn ich wieder auf die Lampe bei Deckenleuchte klicke, soll die Deckenleuchte im Wohnzimmer wieder aus gehen.