Mein Technikrückblick 2011

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Das Weihnachtsfest inklusive meist deftiger Speisen ist überstanden. Gegangen ist die Weihnachtsgans, geblieben sind Geschenke und der Weihnachtsbaum, vorerst. Das Jahr 2011 brachte dabei sicherlich vielen Technikbegeisterten – nicht erst zur Weihnachtszeit – eine Menge neue Spielereien. Viele durften sich über ein iPad freuen, eine inflationäre Ausbreitung, mit der ich gerade im Bekanntenkreis so nicht gerechnet hätte. Wer sein Technikbudget aber dennoch immer noch nicht vollständig aufgebraucht hat und/oder Anwendungsfelder für sein neues iPad sucht, kann hier noch den ein oder anderen Kauftipp in Sachen Technik abstauben.

Im Folgenden nun fünf technische “Spielereien”, die eigentlich niemand zwingend braucht, aber nach kurzer Zeit eigentlich auch niemand mehr missen möchte. Ich spreche aus Erfahrung…

 

Nr. 1: AirTunes: Musik im ganzen Haus (ab 200€)

Kurz gesagt das Must-Have für jeden iPhone, iPad und iPod Touch Besitzer! Mit AirTunes (AirPlay) genügen zwei Klicks auf dem mobilen Endgerät und Musik wird in der Küche abgespielt. Sind Freunde zu Besuch, können diese (ein iOS-Endgerät vorausgesetzt) ihre Diashow vom letzten Urlaub auf dem heimischen Fernseher wiedergeben, zwei Klicks genügen und der Apple TV zeigt den Inhalt wie von Geisterhand auf dem Flatscreen. Diese Art der konfigurationsfreien und kabellosen Medienwiedergabe ist bis jetzt unerreicht und eröffnet eine ganz neue Art der multimedialen Unterhaltung in den eigenen vier Wänden. Auch Zweifler äußern sich in der Regel nach kurzer Verwirrung und anfänglicher Ungläubigkeit über eine solch ausgereifte technische Umsetzung:

“Wie, ich kann jetzt direkt mit meinem iPhone in eurer Küche Musik abspielen, ne oder?”

AirPlay macht einfach Spaß, funktioniert reibungsfrei und ist vor allem eines: Ohne Anleitung auf Anhieb bedienbar. Genau so, wie man es sich von Technik eigentlich immer (aber meistens vergebens) erhofft. Das beste daran ist, dass die Industrie jetzt doch langsam aber sicher erkennt, welches Potential AirPlay hat und entsprechende AirPlay-fähige Endgeräte bereits unter 200€ – wie das Philips AD7000W Lautsprechersystem (Affiliate-Link) – auf den Markt bringt. Mehr zum Thema gibt es im Artikel hier.

 

Nr. 2: Home Automation: Lichtsteuerung mit dem iPhone (ab 200€)

Zugegebenermaßen nicht so einfach installierbar wie AirTunes (siehe Top 1), aber mindestens genauso praktisch und einfach bedienbar, ist die heimische Lichtsteuerung mit dem iPhone. Beim Verlassen der Wohnung genügt ein Klick in der entsprechenden App und das Licht in Schlafzimmer, Küche und Flur erlischt. Bei der Rückkehr genügt ein weiterer Klick und der Weihnachtsbaum erstrahlt in hellem Schein. Vielleicht noch ein weiterer Klick und die Weihnachtsbaumkerzen werden auf 50% Helligkeit gedimmt. Die Skepsis technikaverser Zeitgenossen ist hier – zumindest anfangs – besonders groß:

“Wer braucht denn eine Lichtsteuerung übers iPhone? Ich steh halt auf und geh zum Lichtschalter.”

Ja? Wer die Vorzüge etwa einer kabellosen Fernsehfernbedienung einmal erfahren durfte, fragt auch nicht mehr nach dem Sinn einer selbigen und wechselt den Sender bequem von der Couch aus, oder? Wer dem Projekt Home Automation offen gegenüber steht, kann sich im Artikel hier mit der Thematik vertraut machen. Insgesamt hält sich der Installationsaufwand in Grenzen, wenn man das Prinzip einmal verstanden hat, eine gewisse Bastelfreude ist aber dennoch vorausgesetzt.

Nr. 3: Meine private Medienzentrale (ab 100€)

Viele haben über die Jahre eine Vielzahl digitaler Medien angesammelt. Angefangen mit Urlaubsvideos, über Kinofilme und Serien bis hin zu Musik in Form von mp3. Die Verwaltung solcher Medien, welcher Art auch immer, erfolgt meist auf Ebene des Dateibrowsers. Befinden sich dann viele Dateien in verschiedenen (Unter-)ordnern, wird ein schneller Überblick unmöglich.

“Die Liste ist voll mit Filmen, aber was soll ich anschauen? Eigentlich weiß ich nicht mal, was ich über die Jahre überhaupt schon gesehen hab.”

Wäre es da nicht toll, gäbe es eine Anwendung, um die eigenen Medieninhalte grafisch hübsch aufzubereiten und verwalten zu können, so dass mit wenigen Klicks der richtige Inhalt gefunden wird? Wäre es nicht noch besser, wenn diese Anwendung Zusatzinformationen wie Genre, Beschreibung und Bewertung automatisch aus dem Internet bei IMDb abfragt und entsprechende Filme kennzeichnet, die bereits geschaut wurden?

Die Antwort lautet: Ja, es gibt Anwendungen dafür. Kostenlos und benutzerfreundlich (von der einmaligen Einrichtung einmal abgesehen)! Bereits im Juni habe ich einen Artikel über XBMC verfasst, ein plattformübergreifendes Medien Center. XBMC ermöglicht die problemlose Medieninhalte beinahe jeglicher Dateiformate und zudem alle oben genannten Features. Das Problem beginnt jedoch, möchte man seine Bibliothek über mehrere Geräte hinweg einheitlich verwalten. Der Grund liegt an der Architektur, XBMC verwaltet gleichzeitig die Dateibibiliothek und kümmert sich zudem um die Wiedergabe der Medien, ist also quasi Server und Client ein einem. Jedes Endgerät kann zwar über das Netzwerk auf die gleichen Mediendateien zugreifen, die Bibliotheksverwaltung muss jedes Gerät dann jedoch auch eigenständig abwickeln.

PLEX, in den Gründertagen aus XBMC entstanden und eine eigenständige Media Center Lösung, bietet ebenfalls oben genannte Features. Das Besondere an PLEX ist aber die getrennte Architektur. Ein Rechner (Windows, Linux, OSX, QNAP NAS, etc.) fungiert mit dem dort installierten Plex Media Server als Zuspieler für alle im Netzwerk – oder über das Internet angebundenen – Clients. Es existiert damit nur eine Medienbibliothek, die alles mitprotokolliert, was schon komplett und abschnittsweise gesehen wurde. Stoppt man etwa die Wiedergabe einer Films auf dem iPad nach 30 Minuten, fährt der Client im Wohnzimmer (z.B. Samsung Bluray-Player mit PLEX-App) genau an der voher auf dem iPad pausierten Stelle fort. Genial ist das gerade bei Serien, da mit einem Filter beispielweise nur alle noch nicht gesehenen Episoden angezeigt werden können, egal mit welchem Endgerät man gerade darauf zugreift. Dabei werden bereits eine Vielzahl an Clients (Übersicht) unterstützt. Zu den wichtigsten gehören PCs mit Windows und OSX, iPhone, iPod-Touch, iPad, Android Devices, neue LG und Samsung Fernseher/Bluray-Player mit Smart TV, der Apple TV 2 sowie der in den USA erhältiche Roku Player. Eine ausführliche Beschreibung, was bei der Nutzung von PLEX beachtet werden muss, folgt in Kürze in einem gesonderten Artikel.

 

Nr. 4: Logitech Harmony One – Universalfernbedienung deluxe (ab 100€)

Wer kennt es nicht? Man benötigt oft drei oder mehr Fernbedienungen und besser noch ein Raketenwissenschaftsstudium, um alle Multimediageräte, vom TV über den 5.1-Receiver bin hin zum Sat-Receiver zu starten, um einfach nur den Tatort auf ARD schauen zu können. Lästig, eigentlich unnötig und früher war das wirklich einfacher! Einige Hersteller, wie beispielsweise Apple mit dem iTV, arbeiten fieberhaft an einer revolutionären Art, wie wir auf einfache Weise Multimedia konsumieren können. Da diese revolutionären Geräte leider noch nicht erhältlich sind und die verschiedenen Hersteller alle ihr eigenes Süppchen kochen und auf verbindliche technische Schnittstellenstandards verzichten, muss sich die Mehrheit noch lange mit einer Vielzahl an Fernbedienungen, hunderten Tasten und Gebrauchsanweisungen herumschlagen. Es gibt aber bereits heute eine adäquate Lösung für das Fernbedienungsproblem. Sie heißt Logitech Harmony One (Affiliate-Link).

“Ich will doch nur noch eine Fernbedienung für alles, bitte!”

Die Harmony One ist quasi das schweizer Taschenmesser unter den Fernbedienungen. Es gibt kaum ein Gerät, welches nicht von der lernfähigen Fernbedienung angesteuert werden kann. Der entscheidende Mehrwert der Harmony liegt dabei aber nicht darin, dass einfach alle Geräte irgendwie geschaltet werden können, sondern in den sogenannten “Activities”. Eine Activity (Aktivität) kann beispielweise TV lauten. Wird diese aktiviert, startet Fernseher, 5.1-Receiver und Sat-Receiver gleichzeitig mit der richtigen Konfiguration. Mit der Plus-Taste wird sogleich der 5.1-Receiver angewiesen, die Lautstärke zu erhöhen. Mit Kanal+ schaltet der Sat-Receiver einen Kanal höher und die Fernsehhelligkeit lässt sich über das integrierte Touchscreen steuern. Wird auf die Aktivität Bluray gewechselt, schaltet sich der Sat-Receiver aus, der Bluray-Player schaltet ein und der 5.1-Receiver wechselt automatisch auf den richtigen HDMI-Eingang. Die Fernbedienung übernimmt dabei nach der einmaligen Einrichtung per PC sämtliche Steuerungsbefehle über alle für eine Aktivität notwendigen Endgeräte. Wessen Wohnzimmertisch mit Fernbedienungen überquillt und das Chaos satt hat, erfährt mehr zum Thema Harmony im Artikel hier.

 

Nr. 5: QNAP-NAS: Die Private-Zuhause-Cloud (ab 300€)

Eigentlich nicht neu, hat mir das Jahr 2011 erneut gezeigt, wie sinnvoll ein Gerät im heimischen Netzwerk sein kann, das alle privaten Daten (Fotos, Videos, Dokumente, Multimedia) speichert, für Backups (TimeMachine) Platz bereit stellt und auch von unterwegs alle Medien verfügbar macht. Vorbei die Zeiten, in denen auf zig USB-Festplatten alle möglichen Daten verstreut und teilweise mehrfach vorgehalten wurden, benötigte Informationen mühevoll lokal gesucht und bei einem Festplattencrash wichtige Daten mangels echter Datensicherung verloren gingen. Die Vorteile eines zentralen Datenbestandes, der den Zugriff über alle Endgeräte hinweg ermöglicht, sind schlicht unzählbar.

“Ich möchte Herr über meine Daten sein, diese “Cloud” kann mir gestohlen bleiben!”

Gerade bei privaten Daten macht es Sinn, eine Art private Cloud aufzubauen. Alles, was dazu benötigt wird, ist ein passendes NAS (Netzwerkfestplatte), welches neben der reinen Speicherung und Sicherungsfunktion verschiedene Freigabe- und Zugriffsmechanismen zur Verfügung stellt. Mit etwas Knowhow ist es so möglich, alle Vorteile einer Cloud zu nutzen und gleichzeitig kritische Komponenten wie Datenschutz und Datensicherheit selbst zu steuern. Wer sich mit der Thematik vertraucht machen möchte, kann hier im Artikel weiterlesen.

 

Frohes neues Jahr!

meintechblog wünscht abschließend ein frohes, technikreiches neues Jahr 2012!

Apropos Fernbedienung: Ein wenig in Nostalgie schwelgend, schließe ich diesen Blogpost mit einem Video von Steve Jobs aus dem Jahr 2005. Er ist es, der es wie kein anderer verstand, worum es im Consumer Markt eigentlich geht.

Weitere Videos von Steve Jobs: http://stevenote.tv

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