Zu Besuch bei Loxone
Im Artikel Smart Home mit Loxone wurde das grundlegende Konzept des auf dem Miniserver (Affiliate-Link) basierenden Smart Home-Konzepts des österreichischen Herstellers Loxone bereits kurz vorgestellt. In diesem Blogpost folgen nun weitere Impressionen, die ich im Rahmen einer dreitägigen Schulung in der neuen Firmenzentrale des aufstrebenden Smart Home-Anbieters mit Sitz in Oberösterreich aufschnappen konnte.
Firmenzentrale in Kollerschlag
Direkt am Dreiländereck Deutschland-Österreich-Tschechien gelegen, hat Loxone in Kollerschlag, einem eher verschlafenen Örtchen mit knapp 1.500 Einwohnern, im Jahr 2013 seine neue Unternehmenszentrale bezogen, welche gleichzeitig die größte existierende Loxone-Spielwiese darstellt, da alle angebotenen Produkte selbst eingesetzt werden. Neben der Produktion sowie dem Vertrieb der angebotenen Produkte sind allein ca. ein Drittel der insgesamt 90 vor Ort angestellten Mitarbeiter mit der Weiterentwicklung der Software betraut.
Dabei ist das komplett auf Loxone-Basis basierende Firmengebäude mit mehreren Mini Servern, gefühlt hunderten Extensions und einer vollständigen Integration aller denkbaren Verbrauer ausgestattet, die sich um die passende Beleuchtung, Beschallung, Beschattung, Beheizung oder Belüftung kümmern. So ist es nicht verwunderlich, dass es im gesamten Firmengebäude bspw. keinerlei konventionelle Lichtschalter oder Schlüssellöcher mehr gibt. Die Beleuchtung erfolgt automatisch auf Basis von Präsenzmeldern und kann je nach Wunsch über die Loxone-App angepasst werden, sofern das gerade notwendig erscheint.
Alle Mitarbeiter bzw. zugangsberechtigten Personen haben weiterhin jeweils einen elektronischen Schlüssel auf 1-Wire-Basis, um je nach Zugriffsrechten Zutritt zum Gebäude zu erhalten, ihren persönlichen Spind zu öffnen oder das Mittagessen und Snacks bargeldlos und in Sekundenschnelle abzurechnen. Loxone stellt die eigens entwickelte Hard- und Software auf diese Weise tagtäglich selbst auf die Probe und demonstriert dabei gleichzeitig auch, wie performant und zuverlässig das selbst entwickelte Konzept in der Praxis funktioniert.
Das gesamte Gebäude ist dabei so konzipiert, dass die verbaute Technik bestmöglich sichtbar ist. An den abgehängten Decken sind so jede Menge Präsenzmelder, Lautsprecher und LED-Lampen erkennbar, die dezent is Szene gesetzt werden. Highlight sind aber die mehrere Meter hohen, grün beleuchteten Schaltkästen, welche die gesamte Elektrik anschaulich präsentieren und einen Eindruck davon vermitteln, wieviele hundert Kilometer Kabel im gesamten Gebäude verlegt sein müssen.
Loxone Expertenausbildung
Von den angebotenen Schulungen hatte ich dank einer Einladung durch Loxone die Möglichkeit die Module 1 (4 Stunden) und 2 (16 Stunden) zu besuchen. Das erste Modul liefert dabei eher grundlegende Informationen zum Konzept sowie einige technische Grundlagen, wozu die diversen digitalen und analogen Ein- und Ausgänge sowie Extensions eingesetzt werden können (mehr Infos dazu auch im Blogpost Smart Home mit Loxone).
Wirklich interessant wird es dann in Modul 2, in welchem die Loxone Config im Mittelpunkt steht. Dabei werden vorab auch grundlegende Informationen zur Netzwerktechnik sowie Elektrotechnik vermittelt, um unter Anleitung und später auch selbstständig die softwareseitige Konfiguration und Verknüpfung der am Musterkoffer angeschlossenen Sensoren und Aktoren durchführen zu können. Hier lernt man unter anderem, was es mit grundlegenden Softwarebausteienen wie Merkern, Konstanten oder virtuellen Eingängen auf sich hat. Dabei werden schließlich auch komplexere Komponenten wie eine Lichtsteuerung, ein Impulsgeber, ein Zufallsgenerator und eine Saunasteuerung kombiniert, um ein praxisnahes Szenario selbstständig umzusetzen. Im Rahmen dessen werden auch notwendige Basics zur DMX-Steuerung, 1Wire sowie verschiedenen Funkstandards wie EnOcean vermittelt.
Aus meinem täglichen Leben
In naher Zukunft möchte ich die Loxone-Lösung bereits in einigen Bereichen (Beleuchtung, Beheizung, Entlüftung) einsetzen. Um die Basics zu erlernen und die Konfiguration in der Loxone Config vorzunehmen, war gerade die zweite Schulung bestens geeignet. Im Endeffekt dreht es sich, egal welcher Sensor oder Aktor an den Loxone Miniserver (Affiliate-Link) angebunden werden soll, immer nur um die Frage, ob dieser digital, analog oder über ein Gateway (z.B. 1-Wire oder KNX) angesteuert wird. Um dieses Wissen zu erlangen, hat vorallem auch Thomas Urmann als Schulungsleiter beigetragen, der nicht nur Standardfragen beantworten konnte, sondern auch bei weiterführenden Fragestellungen immer eine adäquate Antwort parat hatte. Insgesamt bin ich wirklich gespannt, wie zuverlässig sich die Loxone-Lösung im Alltag verhält und wie einfach sich die tatsächliche Umsetzung gestaltet.
Die Loxone-Lösung ist für mich jedenfalls auch auf den zweiten Blick, gerade nach dem Besuch im Loxone Headquarter, nur noch einmal attraktiver geworden. Gerade die Konfiguration durch die Kombinationen vordefinierter Programmbausteine (z.B. für Beschattung oder Beleuchtung) in der Loxone Config ermöglicht auch Neueinsteigern in kurzer Zeit umfangreiche Regeln für entsprechende Steuerungen bzw. Regelungen zu erstellen, wobei die Übersichtlichkeit durch die grafikbasierte „Programmierung“ immer gewährleistet ist. Ich hoffe bereits bald einige Szenarien selbst umsetzen zu können und werde dann entsprechende Howto-Anleitungen zur Einrichtung sowie Vor- und Nachteile, auf die ich dabei gestoßen bin, in nachfolgenden Blogposts aufgreifen. Insgesamt hat sich Loxone für mich als äußerst offene, moderne und perfekt durchgeplante Firma präsentiert, von der man in Zukunft vermutlich noch viel erwarten kann.
Abschließend noch einige Impressionen aus dem Loxone Hauptquartier in Kollerschlag: