Smart-Home-Rolladensteuerung mit FHEM und Loxone: Howto und Praxistipps für Nachrüster
Was sind die Basis-Elemente in jedem Smart Home? Lichtsteuerung, Heizung, Sicherheit und Beschattung! Während die erstgenannten drei Komponenten auch für Nachrüster relativ einfach realisiert werden können, ist die Beschattung, sprich die Steuerung von Rolladen oder Jalousien, ein meist aussichtsloses Unterfangen, wenn Optik und Professionalität der Lösung eine Rolle spielen. Sicherlich gibt es mit elektronischen Gurtwicklern eine Alternative, die allerdings bei größeren Rolladenpanzern auch schnell an ihre Grenzen stößt. Und wer hat schon gerne im Wohnraum ein sichtbares Kabel für die Spannungsversorgung der Gurtwickler am Fenster baumeln? Eine ideale Lösung bieten daher lediglich Rohrmotoren, die einen Rolladenpanzer durch direkten Antrieb der Welle im Rolladenkasten auf- und abbewegen.
In diesem Howto wird gezeigt, wie ein rund 30 Euro teurer Jarolift-Rolladenmotor (Affiliate-Link) über den Homematic-Rolladenaktor in FHEM eingebunden wird und durch Anbindung an Loxone zur idealen, “smarten” Rolladensteuerung durch intelligente Verbindung mit Heizungssteuerung und Wetterbericht im Nachrüster-Smart-Home wird.
Das ultimative Howto für dein Smart-Home-Herbst-Projekt!
Die Rolladensteuerung im Smart Home übernimmt zahlreiche Aufgaben. Neben der zentralen Funktion, der Beschattung, kann die automatisierte Steuerung der Jalousien auch zur Helligkeitsregulierung, zur Anwesenheitssimulation oder zum Gefahrenschutz bei Unwettern verwendet werden. Das erhöht die Sicherheit, optimiert die Temperaturregelung in einzelnen Räumen und steigert den Komfort massiv. Die Anbindung der Beschattung an das Smart Home sollte daher nicht fehlen.
Was viele nicht wissen: Die Rolladensteuerung im Smart Home hilft dir nicht nur im Sommer bei der Temperaturregelung, sondern auch im Winter beim Sparen der Heizkosten!
Rolladensteuerung im Smart Home: Unterschiedliche Varianten
Um die Steuerung von Rolladen zunächst zu elektronifizieren, gibt es zwei Möglichkeiten. Eine Möglichkeit sind Gurtwickler mit elektronischem Antrieb, die eine sehr einfach anzubringende Variante darstellen. Sie eignen sich eher für kleinere Rolläden, da deren Zugkraft begrenzt ist. Der Nachteil bleibt jedoch unabhängig davon die zu verlegende Spannungsversorgung für den elektronischen Gurtwickler, den es in verschiedenen Aufputz- und Einbauvarianten gibt. Für den Open Source Smart Home Server FHEM gibt es mit den UniRoll-Gurtwicklern (Affiliate-Link) plus Funkmodul (Affiliate-Link) eine mögliche Variante zur Integration kleinerer Rolläden in das Smart Home.
Eine weitere Möglichkeit, um die es auch in diesem Howto geht, sind Rohrmotoren, die eine Auf- bzw. Abwärtsbewegung des Rolladenpanzers durch eine Drehung der Rolladenwelle bewirken. Derartige Rohrmotoren benötigen ebenfalls eine Spannungsversorgung, werden jedoch direkt im Rolladenkasten verbaut. Bei neueren Gebäuden sind diese auf Grund der KFW-Werte meist außen verbaut, sodass bei cleverer Konzeption eine Spannungsversorgung von außen realisiert werden kann. Im Außenbereich bieten sich häufig deutlich einfachere Lösungen zur Verlegung der Kabel als im Innenbereich, sodass eine gute Optik der Lösung gewährleistet werden kann.
Eine derartige Lösung wird hier in diesem Howto gezeigt.
In vier Schritten zur automatisierten Beschattung im Smart Home
1. Schritt: Passenden Rohrmotor finden
Bei Rohrmotoren gibt es zunächst zu beachten, welche Last diese bewegen sollen. Ein Rolladenpanzer kann mitunter ein paar Dutzend Kilogramm schwer sein, sodass eine passende Zugkraft gewählt werden muss. Hierfür gibt es im Internet zahlreiche “Rechner”, bei denen man Länge, Breite und Material des Rolladenpanzers auswählt und im Anschluss die nötige Zugkraft berechnet bekommt. Ein einfach zu bedienender Rechner, den auch ich verwendet habe, ist folgender: https://www.enobi.de/motorstaerke.
Bei meinem 200cm * 240cm großen, aus leichtem Aluminium bestehenden Rolladen ergab sich eine Zugkraft von 21,6 kg und ein Drehmoment von 13 Nm, die der Rolladenmotor erfüllen sollte.
Ein zweites und ebenso wichtiges Kriterium ist die Bestimmung des Wellendurchmessers bzw. der sog. Schlüsselweite. Die Funktionsweise des Rohrmotors bedingt, dass dieser in die Welle hineingesteckt wird. Folglich ist es wichtig, den Rohrmotor in der richtigen Wellengröße zu kaufen, damit dieser hineinpasst. Gängig sind Wellen mit 40 bzw. 60 mm Durchmesser. Am Sichersten ist es, den Rolladen herabzulassen, den Schacht zu öffnen und die verbaute Welle zu messen. Eine weitaus unsicherere Variante zur Bestimmung der Welle bietet eine Faustregel: Ist das Gurtband etwa 14mm und die einzelnen Lamellen des Rolladens bis 40mm hoch, ist eine 40er-Welle verbaut. Liegt eine Gurtbandbreite von 20-23mm vor und sind die Lamellen zwischen 40 und 60mm hoch, ist eine 60er-Welle installiert.
Sind beide Faktoren bestimmt, kann ein Rohrmotor beschafft werden, den es je nach Bezugsquelle für etwa 30 Euro gibt. Ich baue dabei auf den Jarolift SL35 (Affiliate-Link). Diesen habe ich in zwei Rolladenkästen verbaut und bin damit sehr zufrieden, was Geräuschkulisse, Auf- und Abfahrverhalten sowie die Geschwindigkeit angeht. In meinem Fall habe ich einen Jarolift SL35 – 13/14 (SW40 / 30 kg Zugkraft) (Affiliate-Link) ausgewählt, da dieser für meine 40er-Welle (SW40 = Schlüsselweite 40) sowohl die 13Nm Drehmoment, als mit 30 kg Zugkraft auch die geforderten 21,6 kg erfüllt. Der Jarolift SL35 verfügt ferner über eine elektromechanische Endabschaltung. Das heisst, dass sich die Endpunkte für die Auf- und Abwärtsfahrt flexibel direkt am Rohrmotor einstellen lassen und nicht erst in der Smart-Home-Konfiguration angepasst werden müssen.
Ein kleiner Tipp an dieser Stelle: Irrtümlich wird häufig angenommen, der Rolladenmotor muss genauso lang sein, wie die Welle (in meinem Fall ganze 2m). Das ist falsch! Der Rohrmotor wird an einem Ende der Welle installiert und bewegt diese komplett, unabhängig davon, wie lang der Motor ist.
2. Schritt: Rohrmotor installieren
Die Installation des Rohrmotors erfolgt in zwei Teilen. Einerseits muss der Motor selbst eingebaut und befestigt werden, andererseits muss er mit einer Spannungsversorgung verbunden werden.
Letzt genannter Schritt darf dabei aus Sicherheitsgründen lediglich von zertifiziertem Fachpersonal durchgeführt werden, da es sich um Arbeiten an einer Spannung von 230 Volt handelt!
Der Einbau des Rohrmotors beginnt mit dem vollständigen Herunterfahren des Rolladenpanzers, sodass dieser aus der Welle ausgehängt werden kann. Anschließend kann die Welle ganz einfach aus dem Rolladenkasten entnommen werden.
In die abmontierte Welle wird nun der Rohrmotor eingebaut. Dazu wird dieser an einer Seite der Welle in diese hineingesteckt, sodass er komplett eingebaut ist.
Es gibt dabei eine Nut zu beachten, die als Führungshilfe dient. Damit der Rolladenmotor die Drehung der Welle übernehmen kann, wird zusätzlich im Rollokasten ein Motorlager installiert. Beim Jarolift sind hierfür gleich mehrere Ausführungen beigelegt, die je nach Möglichkeit installiert werden können. Mit der Seite des Rohrmotors wird die Welle dann wieder in den Kasten eingesetzt, im Motorlager einerseits verankert und mit der Ausgleichsabdeckung auf der anderen Seite eingesetzt und fixiert.
Dieser Schritt funktioniert bei breiteren Rolläden mit zwei Personen am besten.
Nun muss durch einen Fachmann eine Spannungsversorgung hergestellt werden, um mit dem mitgelieferten Justierstab die Endabschaltung in der jeweiligen Fahrtrichtung einzustellen.
http://www.youtube.com/watch?v=UjSVSZkSV9I
Anschließend ist der Rohrmotor einsatzbereit für den Anschluss an das Smart Home. In meinem Fall wurde eine 5adrige NYM-Leitung (1,5mm) verlegt, bei der eine Ader ungenutzt bleibt. Hierfür wurde eine Kopp 153050848 Mantel-Leitung NYM-J, 5 x 1.5 mm², 10 m, grau (Affiliate-Link) genutzt.
3. Schritt: Smart-Home-Readiness herstellen
Im nächsten Schritt wird der bis dato unintelligente Rolladenmotor mit einem Smart-Home-Aktor verbunden, um eine Steuerung via Smart Home Server vornehmen zu können. In diesem Howto wird zu diesem Zweck der Homematic Funk-Jalousieaktor HM-LC-Bl1-FM (Affiliate-Link) verwendet. Eine Variante für den Einbau in eine vorhanden Rolladensteuerung wäre der Homematic Funk-Jalousieaktor für Unterputzmonatage (Affiliate-Link), den Jörg bereits letztes Jahr im Blogpost HowTo: Elektrische Rolläden per FHEM und HomeMatic automatisieren vorgestellt hat.
Der Anschluss der Spannungsversorgung erfolgt entsprechend der beigelegten Beschreibung und darf ebenfalls nur von zertifiziertem Fachpersonal durchgeführt werden!
Vom Jarolift-Rolladenmotor (Affiliate-Link) kommen vier Adern, die durch den Fachmann korrekt mit dem Homematic-Aktor verbunden werden: Neutralleiter, Phase (auf), Phase (ab) und Schutzleiter (wird nicht mit dem Aktor verbunden, der Fachmann kennt sich hier aus).
Um den Aktor an den Open Source Smart Home Server FHEM anzulernen, wird dieser entsprechend dem Vorgehen in der Betriebsanleitung in den Anlernmodus versetzt. Wie FHEM als Smart Home Server installiert werden kann, ist in diesem Artikel beschrieben: FHEM-Server auf dem Raspberry Pi in weniger als einer Stunde einrichten.
FHEM-seitig wird z.B. durch die Nutzung eines Homematic LAN-Adapters als Gateway der Pairing-Befehl
set HMLAN1 pairForSec 60
abgesetzt, woraufhin der HMLAN-Adapter (hier: HMLAN1) sich mit dem Jalousieaktor verbindet, der dies durch ein Erlischen an der LEDs rückmeldet. FHEM legt Geräte der Kategorie Rolladenaktor als “blindActuator” an. So lassen diese sich unter dem Raum “Everything” im Menu links am Bildrand am schnellsten finden.
Ein “rename”des neuen Aktors in FHEM macht die folgenden Aktivitäten deutlich leichter.
rename HM_455084 Wz.RolloLinks
Nun gilt es, FHEM die Zeiten für eine komplette Ab- und eine komplette Auffahrt bekannt zu machen, damit der prozentuale Status der Öffnung bzw. Schließung stets korrekt angezeigt wird. Hierzu wird dem entsprechenden Aktor (hier: Wz.RolloLinks) mittels der Befehle
set Wz.RolloLinks regSet driveUp <Sekunden>
und
set Wz.RolloLinks regSet driveDown <Sekunden>
die entsprechende Ab- und Auffahrzeit mitgeteilt. Ich habe diese in meinem Fall zwei- bis dreimal per Stoppuhr gemessen und dann einen realistischen Wert eingetragen (z.B. set Wz.RolloLinks regSet driveUp 35).
Um sicherzustellen, dass FHEM bzw. der Aktor die Werte übernommen hat, wird folgender Befehl abgesetzt, der ein Übersichtsfenster der Aktor-internen Informationen liefert, wobei die neu eingetragenen Zeiten nun auch aufgelistet sein sollten:
get Wz.RolloLinks reg all
Der Aktor ist nun fertig an FHEM angelernt und kann im Rahmen einer Smart-Home-Steuerung verwendet werden.
Ich rate an dieser Stelle davon ab, für den Test- bzw. Einstellungsbetrieb den Rolladenmotor ständig hoch- und runterfahren zu lassen, da dieser sonst überhitzen kann. Besser etwas abwarten zwischen den einzelnen Testfahrten.
Nachdem nun der Rohrmotor grundsätzlich per FHEM seinen Dienst verrichtet, kann die Steuerung um einen Taster erweitert werden, damit man als Anwender auch vor Ort die Möglichkeit hat, den Rolladen komfortabel zu steuern. Eigentlich wird diese Funktion zwar folglich das Smart Home übernehmen (siehe Schritt 4: Rolladensteuerung automatisieren), jedoch wird es auch einzelne Situationen geben, in denen ein manuelles Eingreifen nötig wird.
Hier gibt es jetzt unterschiedliche Möglichkeiten, wie eine Tastersteuerung realisiert werden kann. Die erste Möglichkeit ist, z.B. einen HomeMatic Funk-Wandtaster (Affiliate-Link) direkt an den Rolladen-Funkaktor anzulernen und dann mittels diesem per Funk gekoppelten Taster die Rolladensteuerung vorzunehmen.
Die zweite Möglichkeit wäre, einen konventionellen Taster (z.B. einen Gira Wipptaster 4-fach (Affiliate-Link) zum Steuern von zwei Rolläden jeweils ab/auf) direkt per Anschlussleitung an den vorgesehenen Eingängen an den Homematic-Rolladenaktor anzuschließen.
Da meine Rolladen-Funkaktoren jedoch im Außenbereich in einer wasserdichten Aufputzdose mit Stufennippeln installiert sind und ich nicht bereit war, von Innen nach Außen ein Kabel zu verlegen, habe ich eine dritte Möglichkeit realisiert.
In einer freien Unterputzdose, in der vorher ein Wechselschalter zum An- bzw. Ausschalten der Steckdosen auf meiner Terrasse eingesetzt war, findet nun ebenfalls der Gira Wipptaster 4-fach (Affiliate-Link) Platz. Dieser wird jedoch zusammen mit einer HomeMatic Funk-Tasterschnittstelle 4-fach (Affiliate-Link) betrieben und sozusagen zu einem Funk-Schalter umgebaut.
Der Gira Wipptaster 4-fach (Affiliate-Link) wird dabei wie auf dem nachfolgenden Bild zu erkennen an den Taster angeschlossen.
Jeweils eine Ader der Tasterschnittstelle wird mit einem Tastpunkt des Tasters verbunden. Der COM-Port wird mit einem “L”-Eingang am Taster verbunden. Anschließend werden beide “L”-Seiten mit einem Stück Anschlussleitung verbunden.
Die Verbindung aus Taster und Schnittstelle kann jetzt in FHEM angelernt werden. Dazu wird entsprechend des Standard-Peering-Vorgangs FHEM-seitig ein
set HMLAN1 pairForSec 60
abgesetzt und anschließend der kleine schwarze Taster auf der Rückseite der Tasterschnittstelle kurz gedrückt. Eine erfolgreich angelernte Tasterschnittstelle wird in FHEM dann wie folgt und mit vier Kanälen (channel_01 – channel_04) erkannt.
Wenn das Anlernen an FHEM geklappt hat, kann der Taster samt Schnittstelle in die Unterputzdose in der Wand eingebaut werden. Mit der entsprechenden Wippe passt sich das System dann auch optisch in die Landschaft der bestehenden Taster und Schalter an. In meiner Wohnung ist beispielsweise durchgängig das System 55 von Gira in reinweiß matt verbaut, sodass ich die Wippen mit Pfeilsymbolen System 55, reinweiß matt (Affiliate-Link) gekauft habe.
Das Gesamtsystem sieht dann in die Wand eingebaut wirklich super aus!
In diesem Howto wird die Koppelung der vier Tasten bzw. der vier Kanäle der Tasterschnittstelle über FHEM an den Rolladenaktor im nächsten Schritt erörtert.
4. Schritt: Rolladensteuerung automatisieren
Nachdem der Rolladenmotor nun mittels FHEM “remote” steuerbar gemacht wurde, und die Taster (noch funktionslos) in die Wand eingebaut wurden, wird in diesem Howto auf eine Automatisierung mit dem Smart Home Server von Loxone, dem Loxone Miniserver Go (Affiliate-Link) zurückgegriffen. Welche Vorteile der Miniserver Go bietet und wie man FHEM mit diesem upgraded, ist hier beschrieben: 5 Gründe zur Erweiterung deines FHEM-Servers mit Loxone + Howto.
In der Loxone-Konfigurationssoftware gibt es einen Logikbaustein zur intelligenten, automatisierten Jalousiesteuerung: der Automatikjalousie-Baustein. Dieser verfügt über zahlreiche Paramter, die eine vollständig autarke Steuerung der Rolläden durch das Smart Home ermöglicht. Durch Angabe von Himmelsrichtung des Fensters, Sonneneinstrahlwinkel-Toleranzen, Zielstellung der Rolladensteuerung (z.B. Helligkeit oder Beschattung optimieren) und Verbindung mit der Heizungssteuerung ist der häufig vom Hersteller Loxone beschriebene “Autopilot” sehr gut realisiert. Als Anwender muss man sich nicht weiter um die Steuerung kümmern. Alles wird durch den Baustein übernommen. Zahlreiche Zusatzregeln, wie und wann die Automatiksteuerung aussetzen soll (z.B. wenn ein Nutzer die Balkontür verwendet hat und sich außerhalb des Hauses bzw. der Wohnung befindet, oder wenn es im Inneren kühl genug ist oder wenn die Sonne zu wenig Strahlung hat, …), können selbstverständlich durch den Anwender individuell hinzugefügt werden.
Ein Basis-Setup sieht dabei wie folgt aus. Zunächst werden alle Hardware-Devices, die bereits in FHEM eingebunden sind, auch in Loxone eingerichtet. Das sind der jeweilige Rolladenmotor und die entsprechenden Taster (auf/ab).
Das grundsätzliche Vorgehen zum Einbinden von FHEM-Geräten in Loxone wurde bereits ausführlich im Artikel 5 Gründe zur Erweiterung deines FHEM-Servers mit Loxone + Howto beschrieben. Daher wird hier nicht erneut auf alle Details der Anbindung eingegangen. Die Basis-Anbindung im verlinkten Artikel ist Voraussetzung für die folgenden Schritte.
Wenn in FHEM die Basis-Anbindung zu Loxone bereits umgesetzt ist, wird FHEM-seitig in der Datei “99_myUtils.pm” der folgende Code ergänzt (“Edit files” -> “99_myUtils.pm”):
#RolloToLoxone sub RolloToLoxone($) { my ($device) = @_; my $level=ReadingsVal("$device","level","-1"); UDP_Msg("192.168.178.76" , "7000" , "$device: $level"); } #RolloTasterToLoxone sub RolloTasterToLoxone($) { my ($device) = @_; UDP_Msg("192.168.178.76" , "7000" , "$device: 1"); }
Zusätzlich wird in der “fhem.cfg” folgender Eintrag ergänzt (“Edit files” -> “fhem.cfg”):
define RolloToLoxone notify .*:level.* {RolloToLoxone("$NAME")} define RolloTasterToLoxone notify .*:trigger.* {RolloTasterToLoxone("$NAME")}
Durch diesen Code sendet FHEM alle Status-Informationen der Rolladenaktoren und der Taster stets per UDP an Loxone. Es gilt nun, diese Informationen Loxone-seitig zu empfangen und zu verarbeiten.
Dazu wird unter dem FHEM-UDP-Eingang (Basis-Setup) ein neuer “Virtueller UDP Eingang Befehl” angelegt. In meinem Fall heißt der Rolladen in FHEM “Wz.RolloRechts”, sodass der neue Eingang in Loxone ebenfalls so genannt wird. Um den Status des Rolladen abzufragen, wird im Feld “Befehlserkennung” der Eintrag “Wz.RolloRechts: \v” vorgenommen. Der Rolladen ist somit Status-seitig fertig eingerichtet.
Jetzt folgt der selbe Schritt für die Verarbeitung aller vier bzw. zwei Tastpunkte der Homematic-Tasterschnittstelle. Für jeden Tastpunkt wird einer neuer “Virtueller UDP Eingang Befehl” angelegt und mittels der Befehlserkennung “Wz.Rollotaster_Btn_01: \v” erkannt (in meinem Fall heisst die Tasterschnittstelle in FHEM “Wz.Rollotaster”).
Nun, da die Status-seitige Anbindung der Rolladen und der Taster über FHEM an Loxone realisiert ist, gilt es, die Steuerung aus Loxone heraus zu implementieren. Entsprechend des hier beschriebenen Vorgehens (5 Gründe zur Erweiterung deines FHEM-Servers mit Loxone + Howto) wird dazu eine HTTP-basierte Steuerung realisiert.
Unter dem FHEM-HTTP-Ausgang werden für jeden Rolladen zwei “Virtuelle Ausgang Befehle” angelegt. Einer für “up” und einer für “down”. Für den “down”-Befehl werden folgende Einträge vorgenommen:
- Befehl bei EIN: /fhem?cmd=set Wz.RolloRechts off
- Befehl bei AUS: /fhem?cmd=set Wz.RolloRechts stop
Für den “up”-Befehl werden folgende Einträge vorgenommen:
- Befehl bei EIN: /fhem?cmd=set Wz.RolloRechts on
- Befehl bei AUS: /fhem?cmd=set Wz.RolloRechts stop
Jetzt sind alle relevanten Bestandteile in Loxone angelegt und die intelligente Programmierung kann beginnen. Hierzu wird der Baustein “Automatikjalousie” zu einer neuen Programmierseite in der Loxone-Config-Software hinzugefügt.
Ich muss an dieser Stelle zugeben, dass ich fast einen ganzen Monat gebraucht habe, um die für mich perfekte Programmierung zu finden. Was zunächst banal klingen mag, ist in der Realität deutlich schwerer umzusetzen als gedacht. Es gibt nämlich zahlreiche Anforderungen, die ich bei der Rolladensteuerung berücksichtigt haben wollte.
Grundsätzlich soll zwar ALLES von Loxone automatisiert gesteuert werden, allerdings gibt es hierbei ein paar Ausnahmen zu berücksichtigen, da es sich in meinem Fall um Balkontüren handelt, deren Rolladen gesteuert werden sollen:
- Wenn eine Balkontür geöffnet ist, muss die Automatik deaktiviert sein (Aussperr-Gefahr)
- Wenn die Automatikbeschattung beendet ist, soll der Rolladen hochfahren
- Abends soll der Rolladen geschlossen werden (aber auch hier wieder nur, wenn das entsprechende Fenster bzw. die Balkontür geschlossen ist)
- In der Früh soll der Rolladen öffnen und Tageslicht in die Wohnung lassen
- Bei geöffneter Balkontür müssen ferner die Tasten gesperrt werden (Kindersicherung, Aussperr-Gefahr)
- An schlechten Tagen mit geringer UV-Strahlung soll keine Beschattung erfolgen
- Bei “lediglich” gekippter Balkontür kann die Automatik-Beschattung erfolgen
- Die Beschattung soll die Heizungsregelung unterstützen
- Die Automatik-Beschattung soll sich nach einer gewissen Zeit wieder reaktivieren, wenn sie durch manuelle Rolladenbedienung per Taster deaktiviert wurde
Diese Anforderungen zeigen bereits, wie kompliziert eine wirklich “smarte” Rolladensteuerung zu implementieren ist. Auch, wenn der “Automatikjalousie”-Baustein von Loxone Einiges an Logik abnimmt, so ist eine intelligente Steuerung durch sinnvolle Anbindung gewisser Elemente an die Ein- und Ausgänge des Bausteins nicht “Out of the Box” realisierbar.
Also ab geht’s ans Eingemachte…
Zunächst geht es um die Anbindung der Heizungssteuerung. Hierfür wird der “Intelligente Raumregelung”-Baustein von Loxone verwendet und an den Ausgang “Qs” ein neuer Merker angehängt. Dieser kann z.B. “Beschatten (Heizung)” genannt werden. Der Baustein aktiviert diesen Ausgang und somit auch den Merker, wenn die in den Details eingestellten Komfort- und Hitzeschutztemperaturen erreicht werden.
Ich möchte jedoch nicht nur beim Überschreiten der Komforttemperatur eine Automatikbeschattung aktivieren, sondern nur dann, wenn das Wetter auch wirklich mit starker Sonnenstrahlung auf mein Fenster scheint.
Deshalb erweitere ich die Programmierung mit einem UV-Sensor.
Anmerkung: Ich werde demnächst in einem Blogpost zeigen, wie mittels FHEM und “wunderground.com” auch UV-Sensoren von Wetterstationen, die in eurer Nähe stehen, in das Loxone-Smart-Home integriert werden können.
Unabhängig, ob ein UV-Sensor vorhanden ist oder ein UV-Wert von “wunderground” verwendet wird, muss dieser über den “Größer oder Gleich”-Baustein an einen Referenzwert angebunden werden. Ich habe für meinen Fall entschieden, dass ab einem UV-Level von 2 eine Beschattung aktiviert werden soll, sodass ich die “2” als Konstante an den Eingang AI2 und den UV-Sensor an den Eingang AI1 des “Größer oder Gleich”-Bausteins gehängt habe. Der Ausgang des Bausteins wird wiederum mit einem Eingang eines “UND”-Bausteins verknüpft. Der andere Eingang dieses Bausteins ist der zuvor angelegte Merker aus der Heizungssteuerung. Am Ausgang des “UND”-Bausteins wird ein neuer Merker (z.B. “Beschatten Gesamt”) angelegt.
Mit dieser Logik wird eine Beschattung nur dann aktiv, wenn a) die Heizungslogik es verlangt und b) die UV-Strahlung mindestens den Wert 2 aufweist.
Jetzt steht die Programmierung des “Automatikjalousie”-Bausteins an.
Zunächst einmal die einfachen Schritte:
- Am Eingang “Cu“, der für die komplette Auffahrt sorgt, wird zunächst der entsprechende Tastpunkt der Tasterschnittstelle für “Auf” verbunden.
- Am Eingang “Cd“, der für die komplette Abfahrt sorgt, wird dann der entsprechende Tastpunkt der Tasterschnittstelle für “Ab” verbunden.
- Am Ausgang “Q Pfeil nach oben“, der für den Auffahrt-Befehl sorgt, wird der HTTP-Ausgang für den Auffahrtsbefehl angehängt.
- Am Ausgang “Q Pfeil nach unten“, der für den Abfahrt-Befehl sorgt, wird der HTTP-Ausgang für den Abfahrtsbefehl angehängt.
Damit kann schon einmal eine funktionierende Rolladensteuerung per Taster an der Wand umgesetzt werden.
Weiter geht es mit den Extra-Wünschen:
- An die Eingänge “AD” und “Dis” wird (falls vorhanden) der Fensterkontaktsensor der Balkontür angehängt, um zu verhindern, dass bei geöffneter Balkontür von innen versehentlich der Rolladen geschlossen wird bzw. auch nicht durch die Automatik-Funktion herabgefahren wird, während eine Person außerhalb der Balkontür ist. Ich empfehle hier die Nutzung von Drehgriffsensoren (z.B. HomeMatic Funk-Fenster-Drehgriffkontakt (Affiliate-Link)), um ein gekipptes von einem geöffneten Fenster zu unterscheiden.
- An die Eingänge “Cu” und “Cd” habe ich in meiner Konfiguration zusätzlich den sogenannten “Impuls Morgendämmerung” bzw. “Impuls Abenddämmerung” angeschlossen, damit die Rolladen bei Morgen- bzw. Abenddämmerung hoch- bzw. herunterfahren. Alternativ kann hierfür auch “Impuls Sonnenaufgang” bzw. “Impuls Sonnenuntergang” verwendet werden, je nachdem, was man hier bevorzugt. Diese Elemente sind bei Loxone standardmäßig im Baum unter “Zeiten” zu finden und werden entsprechend dem ebenfalls hinterlegten Standort des Miniservers jeweils individuell berechnet.
- Der zuvor angelegte zentrale Beschattungsmerker mit der programmierten Logik von oben wird dann an den Eingang “AS“, des Automatikjalousie-Bausteins angehängt, der den Autopiloten aktiviert. Sobald eine Beschattung nötig ist, wird der Autopilot also aktiviert.
- Um die Automatik auch nach manuellem Eingreifen wieder zu aktivieren, wird an den Eingang “Ar” schließlich noch ein Stundenimpuls, der ebenfalls unter “Zeiten” zu finden ist, angehängt. Dieser reaktiviert die Automatik, allerdings auch nur, wenn das jeweilige Fenster wieder geschlossen ist.
Im letzten Schritt werden noch die Parameter des Automatikjalousie-Bausteins eingestellt, die nachfolgend erörtert werden. Für jedes Parameter-Feld gibt es am unteren Bildrand der Loxone Config Software eine detaillierte Hilfe-Beschreibung.
- Typ: Hier wird der Typ eingestellt, um den es sich bei dem Rolladen handelt. “1” steht z.B. für Rolläden, “2” für einen Vorhang etc.
- AX: Hier wird definiert, was nach dem Beschatten geschehen soll, also dann, wenn die Sonne nicht mehr in das Fenster scheint. Ich möchte, dass dann der Rolladen hochfährt, sodass ich den Eintrag “1” wähle.
- Tu und Td regeln die Auf- und Abfahrtdauer des Rolladens, die per Stoppuhr gemessen werden können.
- D, DT und DTe sind noch wichtigere Parameter, denn sie regeln, in welche Richtung das entsprechende Fenster zeigt (D), ab welchem Sonnenwinkel die Automatikbeschattung beginnen soll (DT) und nach welchem Winkel sie enden soll (DTe). Mein Fenster ist z.B. 260 Grad (D) ausgerichtet. Die Ausrichtung lässt sich z.B. super einfach mit der iPhone-Kompass-App herausfinden. Ich möchte, dass die Automatikbeschattung ab einem Sonnenstand von 195 Grad beginnt, weshalb ich “65” (260 minus 195) bei DT eintrage. Die Beschattung soll bei einem Sonnenstand von 290 Grad enden, denn dann steht in meinem Fall die Sonne auch im Hochsommer schon entsprechend tief hinter einem Nachbarhaus und es muss nicht weiter beschattet werden, daher DTe “30”.
Mit dieser Logik funktioniert die Automatik-Steuerung meiner Rolläden hervorragend, auch wenn es einen Monat gedauert hat, bis das optimale Setup gefunden war.
Aus meinem täglichen Leben
Die Rolladensteuerung hatte ich mir zuerst einfacher vorgestellt. Hoch und runter – was kann daran schon so schwierig sein? Der kritischste Punkt war die Umsetzung der Aussperr-Verhinderung. Einerseits will ich natürlich gerade im Sommer eine perfekt funktionierende Beschattung. Andererseits nutze ich natürlich ebenfalls gerade im Sommer auch besonders häufig meinen Balkon, wozu ich also per Taster an der Wand einen Rolladen nach oben fahre, um das Fenster öffnen zu können. Diese Aktion killt jedoch die Automatik, sodass der Rolladen den gesamten Tag bis 00:00 Uhr im manuellen Modus bedient werden muss. Mit der Reaktivierung per Stundenimpuls umgehe ich diese Tatsache – bisher ganz erfolgreich.
Von zentraler Wichtigkeit sind ebenfalls die Parametereinstellungen im Automatikjalousie-Baustein. Hier musste ich erst lange Zeit experimentieren, ab welchem Sonnenwinkel ich eigentlich eine Beschattung möchte. Dazu hatte ich mir zunächst den unter “Zeiten” zu findenden Sonnenwinkel auf einen virtuellen Status gelegt und so in der Smartphone App visualisiert. Nach einigen Tagen habe ich dann den idealen Zeitpunkt und damit auch den idealen Winkel finden können.
Letztendlich habe ich mit ein wenig Tüfteln durch die Jarolift-Rolladenmotor (Affiliate-Link), den Loxone Miniserver Go (Affiliate-Link) und die Homematic Funk-Jalousieaktoren (Affiliate-Link) für relativ wenig Geld eine extrem smarte Rolladensteuerung realisieren können, die alle meine Anforderungen erfüllt.
30 Kommentare
tolle Beschreibung
den lösungsansatz mit dem sonnenstand hatte ich auch.
und habe nicht wirklich eine zufriedenstellende lösung für alle temperaturen gefunden.
letztenendes habe ich die innentemperatursensoren genutzt um die rolläden zu schließen oder zu öffnen je nach innentemperatur 22 23 C
so das wenn es nun im august 16C außen sind und die sonne scheint rolladen offen bleiben.
Hi Frank,
und was ist wenn es innen zu warm ist, es aber außen noch wärmer ist? In diesem Fall sollten die Rolladen ja unbedingt verschlossen bleiben, oder?
Viele Grüße
Christoph
Hi Christoph
ja klar
ich schließe die rolladen auf beschattung im sommer ab 24c innentemperatur.
auf der momentanen sonnenseite ich richte mich aber nicht nach dem sonnenstand, sondern nach festen uhrzeiten, die im sommer zu der südwestseite passen.
mit dem sonnenstand von loxone hatte ich immer den effekt, dass der rolladen beschattete, sobald die sonne in die richtung kam – ob sie nun schien oder wolken da waren.
ich habe mich dann aber auch nicht mehr lange damit beschäftigt.
denn direkte sonne habe ich an diesem fenster immer zwichen 8 und 14 uhr.
so schließe ich den rolladen in der zeit von 10-14 uhr, wenn die innentemperatur >24c ist.
wobei mitte august nutzte es mir auch nichts 😉
38c außen, innen ca 30c – da hätte ich konsequent alle türen zu lassen müssen 🙂
Ok, verstehe. Deine Lösung funktioniert für dich dann sicher ganz gut, super! Ich hatte auch erst vermutet, dass die Loxone-Logik den Sonnenstand berücksichtigt. Es gibt unterschiedliche Aussagen… Letztendlich ist es aber nicht so. Daher ist die Berücksichtigung der Sonne essentiell, damit nicht an trüben Tagen auch noch die Rollos zugehen… Wobei: manchmal mag man den Regen ja auch nicht mehr sehen 😉
Viele Grüße
Wie wäre es denn wenn man den Wetterdienst mit betrachtet und dementsprechend reagiert?
Wenn z.b. im Sommer der Wetterdeinst ab 13Uhr vielleicht 30°C meldet das er dann die Rolläden gar nicht erst rauf macht.
Innentemperatur / Außentemperatur natürlich immer im Blick, zudem den Monat vielleicht auch noch beachten.
Hi Frank, das kam mir auch in den Sinn ob das nicht simpler und nützlicher ist nach Innentemperatur statt nach UV Wert und Winkel des Sonnenstandes zu regeln. Habe da aber keine Erfahrung, du offenbar schon.
@Christoph: nichtsdestoweniger mal wieder ein klasse detaillierter Artikel!
Gruß Martin
Hallo, gibt es Tips zum Nachrüsten, wenn auch die Stromkabel fehlen ? Ich möchte ungern die Innenwände auffräsen, falls jemand eine Idee hat oder diese schon bei seinem Viebrockhaus mit Verblendmauerwerk, und den dortigen integrierten Rolläden mit Kurbelstangen bereits realisiert hat, wäre ich sehr dankbar. Ansonsten mal wieder ein Artikel auf – bereits bekanntem – hohem Niveau. Daumen hoch (auch ohne Facebook Account).
es gibt motoren mit funk und solar
ob die was taugen kann ich nicht sagen
http://www.caliso.de/somfy/rohrmotor-solar-oximo-40-wirefree-rts-3/23-kit-3-nm/2280?gclid=CO_O_vDXn88CFecp0wodz1YL-A
Hallo Axel,
danke erst einmal für dein Lob. Das freut mich sehr! Für die hier von mir beschriebene Lösung langt es völlig aus, wenn du im Außenbereich irgendwo z.B. eine Steckdose hast. So habe ich es bei mir auch umgesetzt und den Stromanschluss der Steckdose verwendet, um von dort “Saft” für die Rohrmotoren abzuzweigen. Habe dafür unter anderem Auputzinstallationsdosen mit Stufennippeln und Kabelkanäle verwendet, damit man die Verkabelung im Außenbereich nicht wahrnimmt. Hast du keine derartige Stromversorgung im Außenbereich?
Viele Grüße
Christoph
Hallo Axel,
Ich stehe vor der gleichen Herausforderung. Bei mir Holzständerbauweise daher werde ich versuche. Mit einem fiberglasstab Kabel einzuziehen. Aber danke an den Blogpostverfasser für den Tip mit den günstigen Motoren. Hat hier jemand langzeiterfahrung mit dem Hersteller?
guck mal den der hat 10 jahre garantie
Rolladen-Motor SolTec SR20/15 (Affiliate-Link)
Hallo,
super Anleitung, eine kleine Frage:
Ich würde es über einen RaspberryPi ohne FHEM realisieren wollen.
Mit HomeMatic- Funk-Jalousieaktor-Unterputzmontage und einen Empfänger und Sender auf Funk 868,3 MHz sollte das ja gehen. Die Taster und per Funk sollen die Rolläden dann angesteuert werden können. Wenn aber ein Taster betätigt wird, bekomme ich das beim RaspberryPi auch mit und kann mir den Zustand der Rolläden speichern?
Danke schonmal.
Gruß,
Jörg
Hallo Jörg,
naja, das hängt natürlich von deinem System ab, über das du leider nicht viel erwähnt hast, außer RPI und ein “Empfänger”. Mach es doch über FHEM. Das ist in wenigen Minuten auf einem RPI installiert.
VG
Christoph
Hallo,
ich versuche auch gerade meine Steuerung vom FHEM auf Loxone umzustellen.
Da ich vorher den HomePilot hatte sind meine Jalousie Aktoren alle von Rademacher DuoFern.
Diese sind auch SUPER. Habe seit Jahren keine ausfälle gahabt.
Die Aktoren habe Anschlüsse für einen Taster für hoch / runter + einen Motor Anschluss + 230v Anschluss.
Also fahre ich alle Motoren direkt am Fenster über die Taster am Aktor.
So habe ich es angelegt:
Fenster Schlafzimmer.
In FHEM mein Aktor: “JalousieSchlafzimmer”
In Loxone: UDP Eingang “JalousieSchlafzimmer: \v”
In Loxone: HTTP Ausgang “/fhem?cmd=set JalousieSchlafzimmer up”
In Loxone: HTTP Ausgang “/fhem?cmd=set JalousieSchlafzimmer down”
FHEM 99_myUtils.pm:
#RolloToLoxone
sub RolloToLoxone($)
{
my ($device) = @_;
my $position=ReadingsVal(“$device”,”position”,”-1″);
UDP_Msg(“192.168.1.96” , “7000” , “$device: $position”);
FHEM Notify:
RolloToLoxone notify .*:position.* {RolloToLoxone(“$NAME”)}
Habe nun in Loxone den “Automatikjalousie” Baustein genommen.
Bei Qhoch und Qrunter habe ich die http Ausgänge gelegt.
Die Jalousie fährt nun über Loxone hoch und runter. Soweit OK
Nun habe ich die UPD Status Anzeige an Alp gelegt.
Der Status Wert wird auch angezeigt.
Fahre ich nun am Schalter zeigt Loyone den Wert auch an.
Nur fährtdie Jalousie nun nur noch hoch — stop — hoch — stop– hoch –stop runter — stop …….. und hört nicht mehr auf.
Ich bekomme nun die Jalousie nicht mehr zum stehen.
Erst nach löschen vom Alp ist alles wieder gut.
Nun bekommt Loxone aber ja nicht mit, wenn ich am Aktor schalte und der Loxone Status stimmt nicht.
Was mache ich falsch oder kann ich anders machen?
kannst du deine loxone config davon posten?
Hi Stefan,
über dieses Phänomen bin ich anfangs auch gespolpert… Der Denkfehler liegt darin, den %-Rückmeldestatus des Rolladenaktors an den Input der Loxone-Jalousiesteuerung zu hängen. Eine vom Aktor mitgeteilte Positionsänderung bewirkt dann nämlich ein erneutes Schalten durch den Loxone-Jalousiebaustein und ändert nicht nur die Visualisierung, wie ich ursprünglich ebenfalls vermutet hatte. Das Ergebnis: Stotterfahrt 😀
Die Schwierigkeit bei dir ist schlicht, dass der Taster am Jalousieaktor diesen direkt schalten kann. Loxone sieht das jedoch nicht wirklich vor, da das Konzept eben so aussieht, dass der Miniserver die vollständige Steuerung übernimmt. Wie man das Problem am geschicktesten löst, kann ich nicht 100%ig sagen. Ich würde versuchen die Output-Befehle des Loxone-Jalousiesteuerungsbausteins immer dann kurz zu unterdrücken, wenn ein Schaltbefehl direkt vom Taster des Jalousie-Aktors ausgeführt wird. Dann sollte der Status in der Visualisierung angepasst werden können, ohne dass Loxone die Jalousie gleichzeitig ansteuert. Da musst du aber selbst etwas testen… Dabei am besten die echten Jalousieaktoren vom Loxone-Jalousiebaustein trennen, da diese sonst dauernd beansprucht werden, sofern etwas noch nicht richtig konfiguriert ist.
Grüße und viel Erfolg
Jörg
Hallo Christoph,
Ich bin selber (nur) bei FHEM geblieben aber das macht theoretisch ja nichts. Die Szenarien kann man ja genauso umsetzen.
Jetzt habe ich nur eine kleine Interessensfrage.
Was passiert bei einem Ausfall deiner Schnittstellen? Bzw wieso peerst du den taster nicht direkt mit dem Aktor?
Oder läuft das ganze System so zuverlässig?
Wenn ich das Recht sehe hast du im Falle eines Ausfalles CUL/HMLAN; Netzwerk, LoxoneMiniserver oder FHEM (Hard- oder Softwareseitig) einen komplett Ausfall deiner Smarten- als auch manuellen Steuerung.
Ich habe die Kanäle des Tasters direkt mit dem Aktor gepeert um im Falle (ist noch nicht vorgekommen) immernoch die manuelle Steuerung über den Taster direkt zu haben.
Oder bin ich da einfach zu vorsichtig?
Theoretisch reicht ja schon ein Overload deines HMIO’s und die manuelle Steuerung funktioniert nicht mehr.
Aber sonst sehr informativ. Werde meine Steuerung nochmal anpassen.
Gruß
Tim
Bei unterschiedlichen Herstellern der Sensoren/Aktoren kann ich es natürlich verstehen, aber du hast beides von Homematic genutzt oder?
Hi Tim,
jetzt wird es philosophisch 🙂 Grundsätzlich hast du natürlich Recht. Aaaaaaber ….
Mit einer Funk-Lösung wirst du nie die Sicherheit erreichen, wie bei einer Wired-Lösung. Das Ganze könnte man sogar noch übertreiben und konstatieren, dass man selbst mit einer zentralen Wired-Lösung wie Loxone nie die Sicherheit erreichen wird wie bei einem dezentralen Setup mit KNX.
Ich für mich persönlich weiß um diese Unsicherheit hinsichtlich diverser Funktionen, möchte diese aber nicht gegen den Aufwand tauschen, Wände für ein dezentrales Bussystem aufzuschlagen.
Die Logik, dass ich nichts mehr direkt peere geht darauf zurück, dass ich Alles einheitlich lösen will. Wie du selbst schon erkannt hast, habe ich auch diverse andere Smart-Home-Systeme im Einsatz und möchte daher keine Mischlösung, bei der teilweise Komponenten “am Server vorbei” gepeered sind und teilweise nicht. Ist natürlich alles meine persönliche Einstellung zu dem Thema. Danke auf jeden Fall für deinen Beitrag dazu!
Viele Grüße
Christoph
Hallo,
Super Umsetzung ! danke für die Tips und Infos.
Einen Tip hätte ich für euch:
Die Sonnenaufgang/untergang Impulse auf einen Merker setzen und den Merker verwenden statt direkt die Impulse auf die Eingänge Cu und Cd zu setzen.
Warum ? ganz einfach:
Möchte von Sonnen Aufgang auf Sonnendämmerung wechseln muss man nicht jeden Rollo einzeln anfassen, genauso wenn man z.b. Zentral eine Verzögerung einbauen möchte.
Vielleicht hilft das ja dem einen oder Anderen 😉
Grüße
GrayDeath
Hallo GrayDeath,
rockt! Vielen Dank!
VG
Christoph
Moin,
wie stelle ich den den Http Ausgang ein, wenn ich z.B die Rollo “position” in % an Fhem übertragen möchte?
/fhem?cmd=set JalousieSchlafzimmer position
Habe ich probiert, aber leider ohne Erfolg.
Muss ich da in den Parametern noch etwas ändern?
Hallo Stefan,
FHEM hat doch als Reading die Position des Rolladens oder verstehe ich dich falsch?
VG
Christoph
Hallo Allerseits,
mein Loxone2FHEM Projekt schreitet langsam voran, jedoch stoße ich schnell an Grenzen der Flexibilität.
Wie habt ihr die Urlaub/Feiertag Funktion in eure Rollo Schaltungen eingebaut ?
Ein Screenshot wäre da echt hilfreich.
Vielen Dank
Servus,
ich geb dir mal einen Anstoß. Das Stichwort heißt “Betriebsmodi”: http://www.loxone.com/dede/service/dokumentation/loxone-config/peripherie/betriebsmodi.html
VG
Christoph
Hey, das will ich auch demnächst an meinem Garagentor installieren, eine super Anleitung. Vielen vielen Dank.
Moin….
Vorab klasse Seite, die ich schon seit Jahren verfolge.
Super Arbeit, die ihr hier leistet.
Ich habe jetzt durch Hauskauf mich dazu entschlossen auch auf Loxone und fhem zu setzen.
Gemäß eures Guides hier habe ich für die Rollos HM-LC-BL1-FM verbaut.
Leider habe ich genau – wie bereits oben von einem anderen User beschrieben – das Problem mit dem ALP.
Da ich die Rollos ja auch über Taster bedienen möchte, stimmt dann der Wert der Rollostellung nicht mehr im Loxone.
Habt ihr da vielleicht einen Lösungsansatz, wie ich der Automatikjalousie das Reading des HM-LC-BL1-FM verpassen kann, ohne dass dieser dann in einer Stotterfahrt-Schleife hängt.
Gruß Malte
Problem behoben!
https://www.loxforum.com/forum/mein-projekt/63206-jalousie-mit-fhem?p=101899#post101899
Mein Tip aber an alle Neuanschaffer….. keinen HM-LC-BL1-FM alleine verwenden! zuviel gebastel…. selbst im Loxforum hatte niemand einen Rat und man sagte das das so nicht geht…
hier sollte eher darauf hingewiesen werden das der hier beschriebe Guide ausschließlich mit einem sender out of the Box funktioniert.
kleines Update:https://www.loxforum.com/forum/mein-projekt/63206-jalousie-mit-fhem?p=105896#post105896
Ich möchte die Somfy-Fernsteuerungsbefehle in die Loxon einbinden.
Somfy ist über Signalduiono angebunden und FHEM bekommt die Werte.
zB.:
2017-11-10_23:45:46 Somfy.Kanal_16 parsestate: stop
2017-11-10_23:46:14 Somfy.Kanal_16 parsestate: off
2017-11-10_23:46:22 Somfy.Kanal_16 parsestate: on
Die Routine, welche mir on|off von FS20 teilen an die Loxone weiterleitet reagiert nicht.
ist das was anderes zu Programmieren.
(so stehts in 99_myUtils.pm:)
####################################################
#OnOffToLoxone
#device:
#1 state(0,1)
#2 pct(0-100)
sub OnOffToLoxone($)
{
my ($device) = @_;
my $state = ReadingsVal(“$device”,”state”,”-1″);
if ($state eq “on”) {
$state = “1”;
}
if ($state eq “off”) {
$state = “0”;
}
if ($state eq “stop”) {
$state = “2”;
}
my $pct = ReadingsVal(“$device”,”pct”,”-1″);
#fhem(“set $device: $state $pct”);
UDP_Msg(“10.0.0.200” , “7000” , “$device: $state $pct”);
}
####################################################
So in fhem.cfg
define OnOffToLoxone notify .*:(on|off|stop) {OnOffToLoxone(“$NAME”)}