So realisiere ich eine dynamische Leistungsreduzierung meines SolarEdge PV-Wechselrichters

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Da ich ja seit April in der Direktvermarktung (mehr Details hier) unterwegs bin, bei der ich für meine eingespeiste Strommenge den aktuellen Börsenstrompreis stundengenau vergütet bekomme, muss ich nun eine Möglichkeit schaffen, um eine Einspeisung bei negativen Marktpreisen zu verhindern. Denn spätestens seit dem vergangenen Wochenende, bei dem die Kilowattstunde erstmals zu -50Ct gehandelt wurde, tut es anderenfalls richtig weh – denn bei einer Einspeisung von 20kWh müsste ich dann alleine in dieser einen Stunde 10 Euro zahlen, um meinen erzeugten PV-Strom loszuwerden.

Aus diesem Grund musste endlich eine dynamische Leistungsreduzierung meines SolarEdge PV-Wechselrichters her, um die PV-Leistung nicht einfach stumpf auf 0W zu drosseln, sondern dynamisch, sodass meine eigenen Verbraucher weiter über die PV-Anlage versorgt werden können und lediglich auf Netzübergabeseite Stillstand herrscht. Aber das geht leider nicht “out of the box”, weshalb ich mir jetzt selbst etwas ausdenken musste. Wie ich das schlussendlich umgesetzt habe, ist Inhalt des nachfolgenden Blogpost.

Sicherheitshinweis – UNBEDINGT LESEN!

Erstmal der Hinweis, dass die nachfolgend angesprochenen Elektroarbeiten AUSSCHLIEßLICH von geschultem Personal durchgeführt werden dürfen! Im Falle der potenzialfreien Kontakte fließen zwar keine gefährlichen Ströme, jedoch muss dazu u.A. das Gehäuse des Wechselrichters geöffnet werden. Und hier gibt es genug benachbarte Hochvoltkomponenten, die LEBENSGEFÄHRLICH sein können!

Außerdem sollte DAS ALLES mit eurem Elektriker abgesprochen und dokumentiert werden, schon alleine, um alle auf technischer Seite vorherrschenden regulatorischen Anforderungen einzuhalten. Und diese unterscheiden sich nicht nur von Land zu Land, sondern sogar von Bundesland zu Bundesland bis runter zur einzelnen Region – der Förderalismus lässt grüßen.

Mir geht es im Folgenden primär darum die zentralen Zusammenhänge und Wirkmechanismen aufzuzeigen, um eine integrierte Gesamtlösung auf die Beine zu stellen, welche im Rahmen der Direktvermarktung sinnvoll nutzbar ist – denn es gibt aus meiner Sicht auf dem Markt schlicht noch keine vergleichbaren Ansätze, die alle notwendigen steuerungsrelevanten Anforderungen berücksichtigen.

Dynamische Leistungsreduzierung bei PV-Wechselrichtern möglich?

Eigentlich klingt es ja trivial. Der PV-Wechselrichter soll in gewissen Situationen lediglich so viel Energie erzeugen, um den Eigenverbrauch zu decken. Er drosselt die maximal mögliche Stromproduktion dann “einfach” selbstständig runter, da er ja über das integrierte Smartmeter auf Netzübergabeseite eigentlich genau weiss, wieviel Strom gerade ins Netz fließt bzw. von dort bezogen wird.

Leider ist diese Idealvorstellung so “out of the box” nicht umsetzbar. Denn der PV-Wechselrichter – im Falle meines SE30k von SolarEdge – kann lediglich dazu bewegt werden manuell eine von maximal 16 definierten “Drosselungsstufen” anzufahren. Er erwartet also einen “externen Steuerbefehl” in Form eines Kontaktschlusses einer seiner vier potenzialfreien Kontakte (L1, L2, L3, L4), um dann bspw. lediglich 50% der maximal möglichen Leistung bereitzustellen:

Realisiert wird diese Drosselung technisch gesehen übrigens über eine gewollt ineffiziente Verschiebung des MPPT (Maximum Power Point Tracking), sodass die von den PV-Panels abgreifbare Leistung sinkt.

Um eine Einspeisung ins Stromnetz in gewissen Situationen aktiv zu verhindern, wird die PV-Leistung also am einfachsten komplett auf 0% heruntergefahren. Dann ist sichergestellt, dass wirklich kein PV-Strom ins Netz fließt, was z.B. dann notwendig wird, wenn ein entsprechendes Steuersignal eingeht, entweder vom Netzbetreiber (bei Anlagen > 25kWp durch einen Rundsteuerempfänger realisiert) und/oder vom Direktvermarkter (durch das verbaute RLM-Smartmeter umgesetzt).

So sehen die dafür vorgesehenen Steuerkontakte (100% und 0%) des bei mir von Solandeo installierten RLM-Zählers aus – hier noch mit geöffneter Klappe, welche durch den Techniker dann natürlich noch vor Inbetriebnahme geschlossen wurde:

Auf der anderen Seite wird der Hausverbrauch dann jedoch komplett aus dem Stromnetz bedient, was konzeptionell gesehen natürlich totaler Schwachsinn ist. Es gibt natürlich auch fertige “Nulleinspeiselösungen”, – bspw. bei Nutzung von PV-Ladereglern von Victron und der Steuereinheit im Kontext von Venus OS – welche genau für einen solchen Zweck eigene Funktionen mitbringen, eine global galaktische Lösung, die dynamisch zwischen verschiedenen Modus wechseln kann, um die Einspeisung situationsbezogen zu limitieren, ist mir jedoch nicht bekannt.

Und die von mir genutzte Kombination aus SolarEdge WR und Victron ESS, wie im Blogpost Operation Hausspeicher – 100kWh mit neuem 18s-Batteriepackdesign vorgestellt, kann solche komplexeren Steuergeschichten “systemübergreifend” ohnehin nicht “out of the box”.

Deshalb musste eine externe Steuerungslogik her, in meinen Fall – wie sollte es anders sein – per Loxone umsetzt. Aber bevor wir zu diesem Punkt kommen, erstmal die Basics zur Drosselung der PV-Wechselrichters.

PV-Wechselrichter per potenzialfreier Kontakte drosseln

Hardwareseitig besitzt mein SolarEdge WR eine separate Steckerleiste mit insgesamt vier potenzialfreien Kontakten (L1-L4), welche für die Ansteuerung verschiedener Drosselungsstufen herangezogen werden können:

Diese sind in meinem Fall physisch über ein CAT7 Verlegekabel (Affiliate-Link) – sechs der acht Adern werden benötigt – erstmal über Reihenklemmen im Schaltschrank angeschlossen und führen dann weiter zu Relaiskontakten. Aber erstmal langsam…

Wird also bspw. ein einfacher “Schalter” zwischen L1 und V geklemmt und die Verbindung geschlossen, erkennt der Wechselrichter, dass L1 eingeschaltet ist. Diese Information kann dann softwareseitig im Wechselrichter verarbeitet werden. Statt eines normalen Schalters wird in meinem Fall pro potenzialfreiem Kontakt ein über KNX schaltbares Relais verwendet – hier hatte ich bei meinen zig verbauten 12fach-KNX-Aktoren zum Glück noch genug Kontaktpunkte frei. Diese sind örtlich im Schaltschrank etwa hier lokalisiert:

Anmerkung: Ja, ich benötige relativ viele Relais, da ich jede Steckdose im Haus separat schalten möchte – mittlerweile sind fast ein Dutzend davon auch schon mit Wirkleistungsmessung ausgestattet. Aber das ist wieder ein anderes Thema…

Angesteuert wird das dann später jedenfalls alles über Loxone – Details dazu gleich noch im Video…

Softwareseitig funktioniert das Ganze dann so:

Per “SetApp” wird eine Verbindung per WLan zum Wechselrichter aufgebaut. Im Menüpunkt “Inbetriebnahme” -> “Leistungssteuerung” -> “Schnittstelle zur Leistungssteuerung (RRCR)” -> “Schnittstelle zur Leistungssteuerung RRCR” wird erstmal die Option selbst auf “Aktiviert” geschaltet. Dann gelangt man im selben Menüpunkt bei “Werte setzen” zu den Settings selbst:

Hier sieht man die vordefinierten Drosselungsstufen. Wird bspw. L1 geschlossen (1), während alle anderen Kontakte (L2, L3, L4) geöffnet (0) sind, wird die Leistung (Pout) auf 0% heruntergeregelt. Wird L2 geschaltet, wird die Leistung auf 30% heruntergeregelt, etc.

Das ist schon mal ganz ok-ish, jedoch sind insgesamt vier Drosselungsstufen schon etwas grobgranular. Cool ist dabei jedoch, dass auch Schaltkombinationen aus L1-L4 erlaubt werden, wodurch sich 2 hoch 4 – also 16 – Stufen ergeben. Wobei ich nur 15 Stufen aktiv nutze, da ich die Kombination 0 0 0 0 – also alle Kontakte geöffnet – nicht nutzen möchte.

Hier die ersten Überlegungen zu den gewünschten Schwellwerten:

Insgesamt möchte ich als “im unteren Bereich” bis 10kW möglichst feingranulare Drosselungsstufen anfahren können, insbesondere dann, wenn mein Hausspeicher bei einem Ladestand von 100% angelangt ist und dann schlicht keine Energie mehr absorbieren kann. Und wenn dann auch kein E-Auto lädt, bleibt nur noch der Hausverbrauch mit maximal einigen kW, den ich dann möglichst genau durch die PV-Anlage “anfahren” möchte, um einerseits die Netzeinspeisung und andererseits die Entladung des Hausspeichers zu verhindern.

Die unterste Drosselungsstufe (1 1 1 1 – also alle Kontakte geschlossen) habe ich schlussendlich aber auf 100% gesetzt und nciht auf 83% wie oben im Screenshot gezeigt. Das hat schlicht den Hintergrund, dass ich die Drosselung natürlich auch wieder gänzlich aufheben möchte – das hatte ich bei obiger Überlegung ganz vergessen…

Also bleiben 15 Schaltkombinationen übrig, die ich wie folgt belegt habe:

Auf dem Screenshot sind zwar nicht alle Schaltkombination sichtbar, diese werden später aber auch nochmal komplett im Loxone-Statusbaustein aufgezeigt.

Automatische Steuerung in Loxone realisieren

Vorab: Die Steuerungslogik in Loxone ist schon reeelativ komplex. Deshalb habe ich kurz ein Video gebastelt, um die Thematik besser veranschaulichen zu können:

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Gerne kann ich diese Inhalte weiter vertiefen, sofern hierzu Nachfrage besteht. Evtl. bietet sich dazu perspektivisch auch der Loxkurs an, um alle Inhalte im diesem Kontext nochmal sauber und strukturiert aufzuzeigen. Wer Interesse daran hat einfach in den Kommentaren “aufschreien”.

Hier nochmal die View in der Loxone-Config in der Gesamtbetrachtung:

Der zentrale Status “SE30k PowerMax” hat folgenden Inhalt:

Und abschließend noch der gezeigte Ausschnitt als Loxone-Config-Downloaddatei:

Loxone Config SolarEdge (817 Downloads )

Aus meinem täglichen Leben

Die gezeigte Lösung muss sich jetzt die nächste Zeit bewähren und wird vermutlich auch noch um kleinere Regelungsschleifen erweitert. Vermutlich wird es bereits nächstes Wochenende spannend, denn ich vermute, dass die Börsenstrompreise hier ähnlich wie vergangenen Sonntag teilweise massiv in den Keller rutschen:

Ob es dann auch wieder bis max. -50Ct/kWh runtergehen wird, bleibt abzuwarten. Jedenfalls umgekehrt eine gute Zeit für variable Bezugsstrompreise, denn auch trotz aller Abgaben bekommt man so noch gut 35Ct/kWh gutgeschrieben, wenn man in diesen Spitzenzeiten Strom konsumiert. Eigentlich verrückt, aber eben genau so in diesem Marktmechanismus vorgesehen.

Abschließend bleibt im Kontext der Direktvermarktung nur noch die Frage, wann Lumenaza (Affiliate-Link) als Direktvermarkter endlich mal das verfügbare Werkzeug der Einspeiselimitierung einsetzt, was der RLM-Zähler ja technisch hergibt. Bzw. eben die Steuerinformation auf Basis eines potenzialfreien Kontakts, welcher durch die Einspeiseanlage ausgewertet werden kann. Bisher gab es nämlich noch keine aktiv “von außen” getriggerte Herunterregelung, was konzentiell gesehen echt ziemlich dämlich ist. Aber gut, ich setzte das jetzt ja selbst um – und kann es jedem, der eine ähnliche Anlage betreibt, auch nur wärmstens ans Herz legen.

Übrigens: In den Abendstunden speise ich aktuell öfter sogar zu einem Börsenstrompreis von 20Ct/kWh ins Netz ein – meistens wochentags aber hin und wieder sogar am Wochenende…

Was haltet ihr von diesen verrückt schwanken Börsenstrompreisen?

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21 Kommentare
  1. Hallo Jörg,
    Wieder einmal “RESPEKT”, wie Du das umsetzt. Letztes Wochenende konnte ich auch 60kWh aus dem Netz saugen und Gewinn machen. bei mir gab es zwar nur 45 ct zu verdienen aber trotzdem feine Sache. Ist schon ein blödes Gefühl, wenn man den PV-WR ausschalten muß, obwohl 18 kWh runterbrennen. Aber was macht man nicht alles für Geld. Es lebe die Energiewende.
    Mach weiter so !

    Grüße aus Deiner hometown Nbg,
    Bernd

    1. Ja, die PV-Anlage runterregeln ist auch mein letzter Ausweg. Ich versuche es immer so zu planen, dass ich für die “Negativpreisstunden” genug Kapazität im Haus- und Autospeicher lasse. Dann kann ich auch mal easy 30kW wegnuckeln – zumindest für einige Stunden. Aber wenn dann mal kein Auto im Carport steht, wird es schon schwieriger…

      Ich muss auch nochmal genau nachrechnen, denn es kann sich auch bei einem negativen Preis lohnen noch volle Lotte einzuspeisen – zumindest bis zu einem gewissen Punkt. Hängt dann vom Marktwert Solar im betreffenden Monat ab, den man leider erst im Folgemonat einsehen kann. Ist der Marktwert Solar übers Monatsmittel gesehen dann bspw. bei 6 Ct und mein anzulegender Wert (fixe Mindestvergütung) ist bei 9 Ct, erhalte ich ja dann noch eine Marktprämie in Höhe von 3 Ct (9 Ct – 3 Ct) pro eingespeister kWh. Auch bei einem aktuellen Börsenpreis von -2 Ct/kWh lohnt sich dann gerade noch die Einspeisung, da ich in Summe einen Cent mehr erhalte (3 Ct – 2 Ct) – eben aufgrund der Marktprämie. Weitere Details dazu vermutlich in der nächsten YT-Livesession mit Ralf.

      Viele Grüße

  2. Hi Jörg, lese aufmerksam mit und konnte leider selber die Zeit am Wochenende nicht nutzen um meinen Tesla zu laden (war nicht zuhause) mein Dad konnte aber immerhin 15€ zurückbekommen durch den Negativen Strompreis. Heizstaab und beide Autos das von meinem Dad und meiner Oma waren dann am Netz.

    Plane (aktuell in der Hausplanung) ebenfalls später solch einen Speicher zu bauen daher interessanter Artikel, jetzt kommen erstmals die Teile für einen 7kWh Balkon Speicher in der aktuell genutzten Mietwohnung.

    Das Thema das du ansprichst bzgl Regelung habe ich auch aktuell im Kontext dass mein DAD einen älteren Varta Batterie Speicher aus der engion Home (später als Engion One L) Serie aus 2014 besitzt den wir “Intelligent” steuern möchten, sodass er dazu gebracht wird nur in bestimmten Zeiten sich zu Entleeren. Seit dem 01.07 habe ich Ihn auch zu Tibber gebracht und daher möchten wir die morgens und Abendstunden aus dem Speicher nutzen.

    Nur blöd dass dies ein “Dummer” Speicher ist der nur über einen ASRD14 Messwandler vor dem Zähler seine Werte bekommt. Mein Plan war es mal zu messen wie viel Spannung und Stromstärke durch die RJ12 Leitung fliest um dann evtl über einen esp32 und z.B regelbares Labornetzteil dem “dummen” Speicher einige Werte vor zu gaukeln, bisher habe ich dazu im Netz noch nichts gefunden wie das am besten umzusetzen ist. Der Speicher selber bietet leider keinerlei Möglichkeiten einer Externen Steuerung (habe alle Handbücher diverser Firmware Versionen verschlungen) aber der kann zwar seine Daten ausgeben aber keine Steuersignale empfangen – bis auf den Messwandler.

    Evtl hast du eine schnelle Idee wie man diesen Messwandler “Simulieren” kann, denn die Aktuellen Werte bekomme ich ja über den Tibber Pulse bereits direkt vom Zähler. So könnte ich den Messwandler dann abklemmen und meinen “Simulator” anstecken an die Batterie und Ihm damit dann über Home Assistant werte mitgeben. Oder ich schalte ein Relai dazwischen um wählen zu können ob er selber die Werte vom Messwandler bekommt oder von meinem Simulator ..

    1. Hi Chloe,
      ja bei solchen großen flexiblen Lasten machen variable Bezugsstromtarife ala Tibber schon echt Spaß – insbesondere sobald der “Nettostrompreis” negativ ist und man auch noch Geld bekommt fürs Strom verbrauchen. Denke das werden wir in Zukunft öfter sehen, vorallem an sonnen- und windreichen Wochenenden – und insgesamt solange adäquate Speichermöglichkeiten im Netz fehlen.

      7 kWh als Speicher für eine Balkon-PV-Anlage ist schon nen Wort – aber dann kann man wenigstens einige miese Tage überbrücken. Zumindest solange sich der Hausverbrauch in Grenzen hält…

      Ja, um den Messwandler zu “simulieren”, würde ich vermutlich erstmal genauso vorgehen, wie von dir angesprochen. Gut möglich, dass das schon jemand genau so umgesetzt hat, aber vermute da findet man auf die Schnelle nichts zum 1:1 nachbauen im Netz. Wenn du hier weitergekommen bist, würden mich deine Erfahrungen diesbezüglich sehr interessieren.

      Viele Grüße und Erfolg bei deinen Vorhaben
      Jörg

    2. Update:
      Konnte nun paar Sachen messen aber hab festgestellt ich brauch besseres Multimeter und am besten Oszi (Owon hds2202s ist bestellt)
      Der verbaute ASRD Stromwandler hat eine kleine Platine direkt eingesteckt welches somit die Bürde beinhaltet von 1 Ohm (SMS-1R00-350-0.5) Somit bildet diese Platine auch gleich den geschlossenen Sekundärkreis mit einer Umsetzung über den Stromwandler von 50A/1A. An der Platine ist dann auch das RJ12 Kabel befestigt das zum Varta Engion Speicher geht. Hab dann ein Verlängerungskabel Kabel mit 6 3er Wagos dazwischen geschaltet um zu sehen was da jeweils beim Speicher ankommt. Inzwischen weis ich auch dass ich das einfach rausziehen kann ohne den Sekundörkreis zu unterbrechen (hatte zuvor den Hauptschalter getrennt und erst zum Schluss geschaut wie der Stromwandler da im Kasten hängt – um den offenen Sekundörkreis hatte ich etwas Panik – aber dann unbegründet).
      Zum Glück war noch ein Eltako 3 Phasen Zähler verbaut bei dem man P/I/V Ablesen konnte um die Werte zu vergleichen die da beim Speicher ankommen. Durch das Kabel Fliesen ca 0,1-2 mV AC was der Speicher dann in der Messreihen bekommen hat. Dachte zuerst der Wert wäre Analog zu den Ampere im Sicherungskasten aber es haben am Ende mit allen möglichen Messtoleranzen ungefähr die P (0,x kW) Werte der einzelnen Phasen pi mal Daumen gepasst. Leider konnte ich nur den Bezug direkt messen da es schon Dunkel war. Muss mit dem besseren Messgerät mal tagsüber mich einklinken um auch den Überschuss zu sehen. Denn welche Stromrichtung (Überschuss oder Bezug) wie abgebildet wird weis ich noch nicht und wie sich die mV AC verhalten. Wie der Speicher die Werte dann zusammenbaut muss ich dann mal sehen. Aber solange das irgendwo im mV Bereich liegt denke ich dass ich da aktuell sicher messen kann auf der Speicher Seite und Werte korrelieren kann. Evtl hilft der Signalgenerator ebenfalls aus um zu sehen wie der Speicher reagiert wenn man da mal einfach 1mV drüber schickt.

    3. Hi Chloe,

      ja echt krasser Aufwand das Ganze “reverse zu engineeren”… Hoffe du kommst zum Ziel!

      Viele Grüße
      Jörg

  3. Hallo, tolle Sache wie Du das aufbereitet hast. Habe auch Loxone und werde mich mal damit auseinandersetzen. Wie sieht das eigentlich für das Netzentgelt aus? Hast Du das auch berücksichtigt, oder fällt das nicht ins Gewicht? Das eine ist ja der Strompreis und das andere, dass Du die Leitung benutzt. Insofern ja auch ein Kostenpunkt.

    1. Da ich in der Direktvermarktung bin, erhalte ich auf Einspeiseseite den aktuellen Börsenstrompreis auf Stundenbasis (Epex Spot). Einzig die Gebühren des Direktvermarkters mindern diesen Ertrag.

      Auf Bezugsseite habe ich aktuell noch einen “statischen” Stromvertrag und zahle – egal zu welchem Zeitpunkt des Bezugs – knapp 35 Ct/kWh.

      Da hat das eine nichts mit dem anderen zu tun… Oder evtl. habe ich deine Frage auch nicht richtig verstanden, in diesem Fall bitte nochmal präzisieren.

      Viele Grüße
      Jörg

    2. Hallo Jörg,
      was ich gemeint habe, ist, die Stromrechnung setzt sich aus Energiekosten (das ist der Strompreis) und Netzkosten zusammen.
      Meine Netzkosten bestehen aus zwei Fixwerten und zwei variablen Werten.
      Fix Kosten = Grundpreis für die Netzbereitstellung und Zählerpreis
      Variable Kosten = “Verbrauchspreis Netznutzung (5,37ct/kwh)” und “Verbrauchspreis Netzverlust (0,3-2,2ct/kWh)”.

  4. Hallo Jörg,
    seit Neuestem gibt es in der Home Assistant HACS-Integration “Solaredge Modbus” die Möglichkeit eine “Indirekt Export Limitation” einstellen.
    Damit kann ich den Wechselrichter bis zum 0-Export herunterregeln.

    Gruß Rainer

    1. Hi Rainer,

      ach wie cool – vielen Dank für deinen Hinweis! Gibt es dazu eine Dokumentation? Finde da spontan leider nichts…

      Mir würden die Modbus-Register reichen, die man für die Herunterregelung “bespielen” muss. Denn per Modbus RTU hängt die Anlage ohnehin an meinem Loxone-System (per Modbus-Extension).

      Viele Grüße
      Jörg

  5. Hallo Jörg,
    die Modbus-Register habe ich leider auch nicht gefunden. Aber vielleicht helfen die Links weiter:
    https://github.com/binsentsu/home-assistant-solaredge-modbus
    https://www.photovoltaikforum.com/core/attachment/88445-power-control-open-protocol-for-solaredge-inverters-pdf/

    Viele Grüße
    Rainer

  6. Hi Jörg,

    Ich gehe mal davon aus, dass Dein SolarEdge zwischen Netz und Multiplus aufgrund der 1:1 Regel geschaltet ist und Du 3xMP-2 5000 hast. Ansonsten wär’s natürlich besser, die Spannungsregelung der Multiplus (oberhalb von 230V) zu verwenden, denn der SolarEdge ja als zertifizierte Anlage selbstständig runter regeln sollte. Von daher ist das sicherlich die richtige Lösung. Wer nun aber überlegt, 30kWp per SolarEdge über 230V in die MP2 zu speisen, muss zwingend die MP-2 10000 nehmen. Das geht dann richtig ins Geld und man ist besser beraten, dann auf MPPTs 48V zu nehmen, um die Wechselverluste geringer zu halten.

    Aber Du hast’s ja prima gelöst. Besten Dank und Gruß,

    Rüdiger

    1. Hi Rüdiger,

      jein. Mein SE30k Wechselrichter hängt aktuell noch am “AC In” – habe aber erst kürzlich ein Upgrade auf 3x 10000er Multiplus durchgeführt. Der WR soll also perspektivisch an AC-Out gepackt werden, um auch im Inselbetrieb weiter die volle PV-Power nutzen zu können. Die Multiplus können im netzparallelen Betrieb die Spannungen beeinflussen, die am AC-Out ausgegeben werden? Habe ich bisher noch nicht gehört. Wenn das ginge, wäre das ja echt spannend… Wobei mein SolarEdge-WR – soweit ich das verstanden habe – in diesem Kontext lediglich dynamisch per Frequenzshift runtergeregelt werden kann. Und das dann eben nur im echten Inselbetrieb an AC Out der Multiplus.

      BTW: Auf PV-Seite auf Victron-Laderegler zu setzen, ist in meinem Fall aus diversesten Gründen (lange PV-Strings mit Strinspannungen um die 800V+, unterschiedliche Panelgrößen, unterschiedliche Ausrichtungen…) quasi unmöglich. Da gefällt mir meine aktuelle Lösung mit dem AC-gekoppelten WR von SolarEdge um Welten besser…

      Viele Grüße
      Jörg

    2. Selbstverständlich kann (und darf) ein Multi keine Spannung regeln. Die ist bei 230V (oder auf was auch immer man ihn einstellt) und fertig. Er ändert lediglich die Frequenz im Inselbetrieb, um den Wechselrichter abzuregeln.

      Das ändert aber nix an der 1:1-Regel. Man braucht zwingend Beides, also Leistungsbegrenzung auf Wechselrichterkapazität *und* Abregelung via Netzfrequenz.

    3. Danke für die Klarstellung Matthias. Hätte mein begrenztes elektrotechnisches Grundverständnis sonst auch massiv erschüttert…

      Viele Grüße
      Jörg

  7. Hi Jörg
    After reading the blogger’s idea, I thought it was a good idea, and it also made me feel that I should adapt to the local requirements, so I am now testing according to the blogger’s theory, hoping to successfully adjust the power gradingly
    Best regards
    Tommy

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