Spätestens wenn eine dreiphasige Victron-Anlage mit Ersatzstromfunktionalität installiert wird, sollte man sich einmal mit dem Thema “manueller Umschalter” auseinandersetzen. Denn damit kann man dann im Bedarfsfall easy zwischen Netz- oder Ersatzstrombetrieb hin- und herswitchen – oder das gesamte Haus schnell mal stromlos schalten. Aber selbst in “OFF”-Stellung bleiben die Multiplus weiterhin eingeschaltet, was ich eher suboptimal fand.
Glücklicherweise gibt es dazu eine relativ einfache Möglichkeit, die ich bisher jedoch noch nirgendwo im Netz finden konnte, weshalb ich das Ganze einmal nachfolgend erklären möchte. Denn dann wird aus dem einfachen Umschalter wirklich ein zentraler “Hauptschalter”, der einfach ALLE KOMPONENTEN inkl. der Multiplus “NOT-AUS” schalten kann…
Reiner ESS-Mode vs. erweiterte Ersatzstromfunktion
Es gibt ja zwei Möglichkeiten sein Haus mit den Multiplus – aka “genialste Batteriewechselrichter wo gibt” – zu verheiraten:
- Reine ESS-Funktion:
Bei der “reinen” ESS-Funktion werden die Multiplus netzparallel installiert, sodass sie lediglich per AC-In mit dem öffentlichen Stromnetz verbunden werden. Die Hausverbraucher hängen dann “parallel” mit dran, also quasi an AC-In. Die Multiplus können dann über externe Stromsensoren dazu bewegt werden, dass die Leistung auf Netzübergabeseite auf bestenfalls 0W auszuregeln. Bei einem Stromausfall gehen die Lichter im Haus jedoch aus. - ESS- und Ersatzstromfunktion:
In diesem Fall werden die Multiplus ebenfalls netzparallel installiert, sodass sie per AC-In mit dem öffentlichen Stromnetz verbunden sind. Die Hausverbraucher werden nun jedoch an AC-Out angeschlossen. Die Multiplus können nun selbst die an AC-Out hängenden Lasten messen und die Leistung auf Netzübergabeseite auf bestenfalls 0W ausregeln. Bei einem Stromausfall bleiben die Lichter im Haus an – es dauert max. 20ms, bis die Multiplus eine Insel aufbauen und automatisch für das öffentliche Stromnetz “übernehmen”.
Je nach Anwendungsfall kann die eine oder die andere Option sinnvoll sein. ABER: Ohne weitere Hardware muss man sich fix für eine Option entscheiden, was recht unflexibel ist. Denn spätestens im Wartungsfall macht es meist Sinn das aktuelle Setup zu switchen – ein Umschalter muss her…
Manuellen Umschalter nachrüsten
Bevor jetzt jemand direkt Hand an seine 230V-Installation anlegen möchte – hier erneut der entsprechend Sicherheitshinweis:
Elektroarbeiten dürfen nur von geschultem Fachpersonal durchgeführt werden – insb. wenn 230V mit im Spiel ist. Denn hier herrscht Lebensgefahr. Punkt. Deshalb muss die nachfolgend gezeigte Installation auch vom Profi umgesetzt werden. Ich übernehme keinerlei Haftung für Dritte und etwaig entstandene Schäden.
Der “Lastumschalter 4polig” in nachfolgendem Übersichtsschaltplan hat drei Schalterstellungen, um genau diesem Zweck zu dienen:
In Schalterstellung “links” ermöglicht er einen “netzparallelen Bypass”, sodass das Haus direkt am öffentlichen Stromnetz hängt. In Schalterstellung “rechts” ermöglicht er eine Ersatzstromversorgung durch die “Umleitung” per AC-Out. In Schalterstellung “oben” können die Hausversorger stromlos geschaltet werden.
So sieht das gute Stück – in Form des Hager HIM408 (Affiliate-Link) Umschalters – dann im Schaltschrank aus:
BTW: In den Bildern schreibe ich oft HIM406 – das ist das kleinere Modell, was weniger Leistung abkann. Nehmt am besten einfach IMMER den nur leicht teureren HIM408, der bis 63A ausgelegt ist, was vermutlich für 99% aller normalen Einfamilienhausanschlüsse ausreichen sollte.
Öffnet man die Schaltschrankabdeckung, ergibt sich folgendes Bild (ist eine andere Installation als das Bild darüber – nicht wundern):
Und so sieht im konkreten Fall dann die Anschlussbelegung aus:
Unten links hängt das öffentliche Stromnetz und unten rechts die AC-Out der Multiplus – jeweils in Form von drei Phasen plus Neutralleiter. Hier ist es essentiell wichtig, dass die Neutralleiter vom öffentlichen Netz und AC-Out der Multiplus NICHT gebrückt werden. Deshalb hat der Umschalter auch jeweils VIER Anschlussklemmen. Also unbedingt auf die richtige Hager-Modellbezeichnung achten, da es auch Modelle mit nur drei Anschlussklemmen gibt (erste Ziffer ist dann eine 3 statt einer 4).
Oben am Umschalter hängen dann die Hausverbraucher.
Wie in obigem Bild schematisch zu erkennen ist, müssen an der Oberseite des Hager Umschalters die jeweiligen Kontakte gebrückt werden. Wie das “real” aussieht, erkennt man ein Bilder drüber nochmal besser. Aber wie gesagt: Lasst da nur den Profi ran, die Bilder dienen lediglich dem grundsätzlichen Verständnis!
Zum besseren Verständnis habe ich mal die Verbindungswege innerhalb des Umschalters versucht zu visualisieren. Nachfolgend in der Stellung “links” aka Stromnetz-Betrieb.
Das war auch schon die ganze “Magie” des Umschalters.
Wie das alles sicherungstechnisch vor- und nachgelagert mit RCD und LSS umgesetzt werden muss, wurde bereits in vorausgegangenen Blogposts angesprochen – aber evtl. zeige ich das nochmal separat in einem Blogpost, sofern hierzu Bedarf besteht.
Umschalter zum “zentralen Ausschalter” upgraden
Was mich an dieser Installation jetzt jedoch enorm störte, war der Umstand, dass die Multiplus auch bei “OFF”-Stellung des Hager-Umschalters betriebsbereit bleiben. Und ich wollte den Hager-Umschalter eben als zentralen “NOT-AUS”-Schalter nutzen – war für mich einfach irgendwie naheliegend.
Man kann die Multiplus zwar manuell mit dem unten angebrachten Schalter ausser Gefecht setzen, das fand ich aber extrem unsexy in diesem Kontext.
Und den Schalter findet denke ich auch niemand auf die Schnelle, der sich nicht mit Victron auskennt.
Zum Glück gibt es hierzu eine relativ einfache Möglichkeit, die genau das macht, was ich möchte und die glücklicherweise auch nicht sonderlich aufwändig ist. Aber ich hole erstmal etwas weiter aus…
Die Multiplus besitzen im Inneren einen sogenannten “Remote On/Off”-Verbindungsblock – aka “Fernbedienungsschalter” mit zwei Kontakten:
Die in obigem Bild referenzierte Multiplus-Anleitung findet ihr übrigens hier (externer Link).
Erst wenn diese beide Kontakte miteinander kurzgeschlossen werden, kann der Multiplus seinen Betrieb aufnehmen. Und das ist werkseitig über eine Drahtbrücke realisiert, die man eben durch einen externen Schalter tauschen kann:
Als externer Schalter gibt es dann glücklicherweise den Hager HZC312 Hilfskontakt (Affiliate-Link) der jeweils links und rechts am Hager HIM408 Umschalter “angeklickt” werden kann. Die jeweilige Schaltstellung kann dann durch den angebrachten Hilfskontakt ausgewertet werden (also zumindest die linke und rechte Schaltstellung, was aber ausreichend ist).
Nachfolgend nochmal das Bild von oben, auf dem man die Hilfskontakte links und rechts vom Umschalter gut erkennen kann… (bei den anderen oben gezeigten Bildern fehlt der Hilfskontakt auf der rechten Seite – ich warte auf den zweiten Kontakt immer noch – bzw. mein Kumpel, von dessen Installation die Bilder stammen…):
Der Anschluss ist dabei eigentlich recht trivial, indem alle “Remote On/Off”-Terminals parallel geschaltet werden und dann mit den ebenfalls parallel geschalteten Hilfskontakten verbunden werden:
Im gezeigten OFF-Zustand des Hager-Umschalters verleiben dann alle “Fernbedienungsschalter” der Multiplus deaktiv in Folge der fehlenden “Durchschaltung”.
Anmerkung: Im Grunde reicht es auch den ersten Master-Multiplus per “Remote On/Off” zu schalten. Die anderen Multiplus “ziehen” dann nach, wobei deren LEDs dann weiterhin wild blinken und signalisieren, dass der Master ausgefallen ist. Das fand ich ungünstig, da das einem Fachfremden signalisiert, dass nicht alles stromlos ist. Deshalb empfehle ich diese Möglichkeit nicht, auch wenn sie technisch “ok” ist.
Wird der Hager-Umschalter auf “Netz” (Schaltposition links) gestellt, schaltet der linke Hilfskontakt durch und die Multiplus entsprechend ein:
Und auch im “ESS”-Modus (Schalterposition rechts) schalten die Multiplus ein, da der rechts angebrachte Hilfskontakt durchschaltet:
Verkabelung der Komponenten
Obwohl für das Setup eigentlich nur zwei Drähte notwendig sind, habe ich lieber gleich direkt eine achtadrige CAT7-Leitung (Affiliate-Link) zwischen den drei Multiplus und in Richtung Schaltschrank gelegt – man weiss ja nie, welche Steuerungsgeschichten man künftig noch umsetzen möchte. Apropos: Ich muss auch noch die Steuerung des SolarEdge Wechselrichters (an AC-Out) für den Ersatzstromfall realisieren – hier werden also mindestens weitere zwei Adern benötigt…
Wie üblich, habe ich die Adern dann im Schaltschrank auf Phoenix Rangierverteiler 3270121 – PTRV 4 /RD (externer Link) aufgelegt, da man so einfach am flexibelsten ist:
Damit die Multiplus-Seite möglichst aufgeräumt daherkommt, habe ich mich dazu entschlossen hier auch eine (später zwei) Rangierverteiler zu nutzen, da ich keinen Bock auf Wago-Klemmen oder sonstige weitere Unterinstallationen abseits der Multiplus hatte.
Da einfach alles besser mit 3D-gedruckten Komponenten ist, habe ich eine Art Snap-On-Hutschienenadapter designed, der in die Lüftungsgitter eingeschnappt werden kann und dann eben eine Art Hutschiene im Inneren des Multiplus liefert, um eben einige Rangierverteiler befestigen zu können:
Die Druckfiles gibt es nachfolgend zum Download – inkl. Fusion360-Datei zwecks individueller Anpassung: Multiplus 10k Hutschienenadapter (47 Downloads)
Kein Plan, ob das auch so 1:1 bei den kleineren Multiplus-Modellen passt, beim 10.000er passt es jedenfalls absolut perfekt – nach insgesamt 14! Überarbeitungen des 3D-Modells.. :DDD
Aus meinem täglichen Leben
Für mich ist der Hager HIM408 (Affiliate-Link) ein Must-Have in jeder dreiphasigen Multiplus-Installation mit Ersatzstromfunktion. Denn insbesondere, wenn das Haus permanent an AC-Out angeschlossen sein soll, ist man anderenfalls total aufgeschmissen, wenn man die Multiplus einmal ausschalten muss. Denn das Haus bleibt dann dunkel trotz anliegendem öffentlichen Netzstrom. Mit dem Umschalter dauert es keine fünf Sekunden und der “netzparallele Bypass” (Schalterstellung links) ist aktiviert und das Haus ist wieder hell.
Ebenso finde ich die Nachrüstung der beiden Hager HZC312 Hilfskontakte (Affiliate-Link) mehr als sinnvoll. Denn dann lässt sich der Umschalter auch als zentraler Ausschalter nutzen. Ist der Schalter auf “OFF”, sind sofort auch alle Multiplus auf der 230V-Seite stromlos.
Und das erkennt im Zweifelsfall auch der “Fachfremde” sofort, der die Installation über den Hager-Umschalter stromlos schalten möchte. Entsprechend habe ich jetzt final noch ein Label “ZENTRALER NOT-AUS” oberhalb des Umschalters ergänzt:
Cool ist, dass die Hager HZC312 Hilfskontakte (Affiliate-Link) jeweils zwei physikalisch getrennte “Schalter” eingebaut haben. Den jeweils zweiten Schalter habe ich dann mit jeweils einem digitalen Input meines Loxone Miniservers verbunden, um das weiter auswerten zu können:
…Sodass der aktuelle Schaltzustand auch über mein Smart-Home-System visualisiert werden kann:
So sieht man sofort, ob das Haus aktuell “ersatzstromfähig” ist oder nicht. Gerade solche kleine Spielereien sind doch einfach das Beste an dem Ganzen… 🥳
Was haltet ihr von der Lösung? Habt ihr bereits einen zentralen Umschalter oder möchtet diesen nachrüsten?
19 Kommentare
Hallo Jörg,
ich habe auch bereit einen Umschalter von Hager und finde das total Interessant. Ich habe aktuell nur einen MultiPlus 5000. Aber das soll nicht so bleiben. Akku baue ich aktuell auch auf.
Ist auf jeden fall ein sehr feine sache wie ich Finde. Danke für diese Idee. Werde sie auf jeden fall auch miteinbinden.
Gerne! Viel Spaß und Erfolg bei deiner Erweiterung Sven…
Hi Jörg,
klasse Beitrag. Dieser Schalter liegt bereits bei mir herum, fertig zur Installation. Ich hatte genau diese Umschaltung vor. Die Hilfskontakte hatte ich allerdings noch nicht auf dem Schirm und gleich nachgeordert.
Der Schalter ist unglaublich wertig und jeden Taler wert
Reiner
Hi Reiner,
husch husch installieren! 🙂
Ja, der Schalter ist “haptisch” schon sehr wertig…
Viele Grüße
Jörg
Hallo Jürg, ich bin der Meinung, dass wenn du ein 3 Fasen-Verbund hast es mit einem Remote On/Off reicht. Da die anderen auch ausschalten, wenn du einer Remote off machst. Hast du dir mal die Frage gestellt, wenn du nicht zuhause bist und es brennt, dass die Feuerwehr ein Not-Ausschalten am Haus aussen hat. Der Feuerwehr Kommandant hätte da sicher auch Freude 😉. Ich habe beim Netzanschlusskasten ein Not-Ausschalten montiert. So kann die Feuerwehr kommen und sie sind sicher, dass die Hausinstallation stromlos ist. Gruss Urs
Hi Urs,
ob die LEDs der zwei “Client”-Multiplus im “OFF”-Schaltzustand noch rumnblinkern oder nicht, kann jeder selbst beeinflussen. Der Mehraufwand meines “cleanen” Setup ist überschaubar – finde ich zumindest.
Einen zentralen Ausschalter außen am Haus – so wie in den USA üblich – würde ich alleine schon deshalb nicht präferieren, da das vermutlich niemand rafft, wenn der nicht optisch “aufdringlich” direkt neben der Eingangstür angebracht ist. Und falls man das tatsächlich so umsetzt, kann sich jeder Depp den Spaß machen und die Lichter im Haus ausschalten. Denke nicht, dass man da lange drauf warten muss. Klingt also spontan nicht so wirklich erstrebenswert…
Abseits vom Brandthema geht es mir eher um den wahrscheinlicheren Fall, dass irgendwann mal ein fremder Elektriker Hand anlegen muss. Und da finde ich ein möglichst selbsterklärendes “Not-Aus”-Setup schon erstrebenswert, bei dem alle 230V-Komponenten stromlos geschaltet werden können.
Viele Grüße
Jörg mit ö 😉
Hallo Jörg,
baue auch gerade mein System mit einem Multiplus 5000, 2x Gobal-Power-Leer-Gehäuse und 32x EVE 280K Grad A Akkus…ist aber alles noch im Zulauf.
Den Ansatz mit den Hilfskontakten werde ich auch über kurz oder Lang bei meinem HIM406 (63a-Variante) erweitern.
Aber nun zu meinem Vorschlag. Ich werde den Multiplus-Kontakt (Remote-On-Off) mit einem über dem Multiplus/Akkupack befindlichen Rauchmelder mit Relaiskontakt und zusätzlich einem weiteren in Reihe geschalteten steuerbaren Relais (KNX) verbinden.
Kann damit zwar nicht alle Gefahrenquellen ausschließen, aber ist schon mal ein Ansatz 😉
Gruß Martin
Hi Martin,
jo, das habe ich mir auch schon überlegt.
Kann man ja im Grunde so viele “Schalter” in Reihe schalten bei dem Setup, wie man möchte.
Muss man halt schauen, dass das 100%ig sauber läuft, sodass die Multiplus nicht mal aus versehen ausschalten. Am besten einen bistabilen KNX-Relaisaktor nutzen, keine funkbasierten Relais einbinden etc.
Werde ich vielleicht auch mal zeigen, was ich da umgesetzt habe – bspw. einen Gira Rauchwarnmelder mit KNX-Modul, der bei Alarm Loxone benachrichtigt, welches die gesamte Victron-Installation per Modbus-Befehl in Richtung Venus OS ausschaltet. Das lässt sich dann erweitern mit weiteren Sensoren, wie bspw. Onewire-Temperatursensoren etc.
Viele Grüße
Jörg
Hallo Jörg,
die Lösung mit den Hilfskontakten in Verbindung mit den Remote on/off Eingängen ist eine super Idee!
Abseits davon eine Frage zu Deinem Schaltplan:
Falls ein Stromausfall geschieht, findet – egal in welcher Stellung der Schalter steht – keine PV-Einspeisung mehr statt, weil der SE30K kein Netz mehr sieht, auch nicht das Inselnetz, dass die Victrons aufbauen.
D. h., dass bei Tageslicht und Stromausfall keine PV-Leistung mehr nutzbar ist… oder übersehe ich ‘was?
Danke und LG
Thomas
Hi Thomas,
kommt drauf an…
Aktuell habe ich meinen SolarEdge PV-Wechselrichter (SE30k) lediglich netzparallel installiert, korrekt. Dann geht dieser aus, sobald das Stromnetz ausfällt.
Das soll aber nicht so bleiben – ich werde ihn mit an AC-Out anschließen, sodass er im Inselfall (Stromnetz fällt weg) weiterhin arbeiten kann. Dazu benötigt es aber etwas Steuerungslogik, sodass der PV-Wechselrichter automatisch heruntergeregelt wird, sobald bspw. die Batterie voll ist. Hier bin ich noch am überlegen, wie ich das am geschicktesten umsetzen kann.
Viele Grüße
Jörg
Sowohl Victron ESS als auch SolarEdge Wechselrichter unterstüzen “Frequency Shift”.
Im Insel/Ersatzstrombetrieb kann der MultiPlus die Frequenz auf der AC-Out/Hausseite hochregeln. Mit steigender Frequenz reduziert der AC-WR die Produktion. Bei 53Hz sollte der Wechselrichter garnichtsmehr einspeisen.
Einfach umklemmen, tut. 🙂
Würd die Werte zwischen ESS und dem 30k vorher mal abgleichen.
Ja, guter Punkt.
Ich dachte erst, es wäre sinnvoll dem SolarEdge-WR über einen Steuerimpuls mitzuteilen, ob er im Netz- oder Inselbetrieb arbeitet. Aber das ist ja im Grunde gar nicht notwendig, wenn ich ihn so konfiguriere, dass er “netzkonform” arbeitet hinsichtlich der anliegenden Netzfrequenz (Stichwort Abschaltung ab 51,5Hz) und dann eben das Frequency Shifting der Multiplus übereinstimmend konfiguriere. Dann passt es auch im Inselfall…
Viele Grüße
Jörg
PS: Mehr Details dazu demnächst im Blog…
PPS: Woher hast du die 53Hz?
Hallo Jörg,
ich bin gerade ein wenig irritiert.
Der HIM408 ist doch ein “entweder oder” Umschalter zwischen beiden Eingangsseiten. Also hier entweder Netzversorgung oder ESS, aber nicht beides zusammen, so wie Du es bei Netz vorgesehen hast, oder?
Wenn man die ESS unabhängig abschalten will wäre doch ein HAE416 mit 4x160A und zwei möglichen Doppelhilfskontakten besser geeignet?
Als Ersatz für den HIM408 würde ich hier einen HAE416 und vier Reihenklemmen nehmen.
Ich frage mich auch ob die Parallelschaltung der Einschaltkontakte der ESS so gut ist? Ist das vom Hersteller so vorgesehen?
Sonst könnte man hingehen und am HAE416 zwei Doppelhilfskontakte HZC312 verwenden und drei der vier Kontakte mit den ESS und den vierten mit dem Loxone Server anschließen.
Viele Grüße
Stefan
Hi Stefan,
schau dir den Übersichtsschaltplan mal genauer an. Dann wird es evtl. deutlicher – der HIM408 ist exakt das perfekte Umschaltelement für meine Installation. (Nutzen auch zig andere Anwender in dieser Kombination…)
Und in Kombination mit den Hilfskontakten tut das Setup genau das, was ich von ihm will…
Das mit dem Parallelschalten der Einschaltkontakte funktioniert bei mir seit Monaten ohne Probleme. In der Victron-Anleitung steht halt “kurzschließen” der Kontakte drin…
Viele Grüße
Jörg
Umschalten, ja…
Ich dachte Du willst bei Bedarf die ESS wegnehmen, Also entweder Netz+ESS oder nur Netz.
Siehe den Absatz “Reiner ESS-Mode vs. erweiterte Ersatzstromfunktion”…
Ach, da war mein Denkfehler. Die ESS ist automatisch ESS+Netz (sofern verfügbar). Ja, so ein Blockschaltbild ist Gold wert.
Durch den Einsatz des Trennschalters gibt es auch keinen kurzfristigen Kurzschluss.
Alternativ könnte man zwei HAE416 einsetzen, dann könnte man beide Stränge einzeln schalten.
Die 160A sehe ich im Ernstfall als notwendig an. Denn wenn die ESS im Inselmode laufen und das Netz dazugeschaltet wird können ganz kurz bis zur Synchronisation sehr hohe Ströme fließen.
Gestrichen… macht so keinen Sinn.