Operation Hausspeicher – AC-Wechselrichter per Frequenzshift für Inselbetrieb vorbereiten

IM EINSATZ?

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Damit im “Blackout-Fall” das Haus samt Batteriespeicher weiter mit Energie aus der PV-Anlage versorgt werden kann, habe ich mein Victron-System erst kürzlich mit fetten 10.000er Multiplus und insgesamt 100 kWh Speicherkapazität aufgebohrt. Damit kann ich den vorhandenen AC-gekoppelten 30kW PV-Wechselrichter nun endlich auch an AC-Out der Multiplus betreiben und meinen “Maximalausbau” vollenden.

Entscheidend ist dabei jedoch, dass die Multiplus-Batterieinverter und der SolarEdge-Wechselrichter mit den passenden Settings versehen werden, sodass der WR im Inselfall die bereitgestellte PV-Leistung dynamisch herunterregeln kann, was wiederum über den sogenannten Frequenzshift bewerkstelligt wird.

Was es damit im Detail auf sich hat, wie das in der Praxis umgesetzt werden kann und wie mein derzeitiger Betastatus-Konfigurationsansatz aussieht, ist Inhalt des nachfolgenden Blogpost.

Grundvoraussetzungen für den Inselbetrieb

Insgesamt ist das gesamte Umsetzungsvorhaben nicht sooo ultra trivial. Also fangen wir erstmal “klein” an…

Das installierte Victron-System (hier vorgestellt), welches AC-seitig mit 3x Multiplus 10.000 mit dem Stromnetz verbunden ist, schaltet im Falle eines Netzausfalls innerhalb von 20ms vom netzparallelen Betrieb in den sogenannten Inselbetrieb um.

Das passiert vollautomatisch, sofern die korrekten Grundparameter, wie z.B. Gridcode etc. (hier gezeigt), konfiguriert sind.

Alle Lasten – in meinem Fall das gesamte Haus -, die dabei an AC-Out der Multiplus angeschlossen sind, werden quasi verzögerungsfrei mit Ersatzstrom versorgt, solange die Batterie(n) noch genügend Restkapazität aufweisen – und das Victron-Gesamtsystem natürlich genügend Leistung bereitstellen kann. (Mehr Grundlagen zu Leistung und Kapazität in diesem Blogpost.)

So sieht das aktuell bei mir aus, wenn das Stromnetz ausfällt:

Das Haus wird weiter über das ESS-System versorgt, solange die Batterie noch “Saft” hat. Wenn das Stromnetz wieder vorhanden ist, wird automatisch wieder auf netzparallelen Betrieb zurückgeschaltet…

Kurzer Einschieb: Bisher war mein Haus immer im netzparallel Betrieb, welcher über den Hager HIM408 Lastumschalter realisiert wurde.

Beim Wegbrechen des Stromnetzes wäre es auch dunkel geworden im Haus. Mehr Hintergründe zum Lastumschalter gibt es übrigens im Blogpost Operation Hausspeicher – Hauptschalter nachrüsten mit zentraler Ausschaltfunktion.

Zurück um Thema: Ziemlich nice wäre es jetzt natürlich, wenn die Batterie auch im Ersatzstromfall (Inselbetrieb) weiter über die PV-Anlage nachgeladen werden könnte bzw. das Gesamtsystem bei der Versorgung der angeschlossenen Verbraucher supporten könnte.

Wer nun DC-gekoppelte PV-Laderegler von Victron nutzt, muss sich quasi um nichts weiter kümmern. Die korrekt konfigurierten und im Victron-System eingebundenen Laderegler “verstehen” automatisch, wenn sie die Leistung reduzieren müssen, um die Batterie nicht zu “überladen”. Wenn man etwas im Netz liest, scheint das insbesondere bei der Verwendung mehrerer parallel eingebundener Laderegler manchmal nicht 100%ig perfekt, aber das ist auf technischer Ebene auch nicht so trivial.

Wer wie ich einen AC-gekoppelten PV-Wechselrichter einsetzt, hat es da schon etwas schwieriger, viel schwieriger… 😀

Denn im Inselbetrieb MUSS der PV-Inverter zwingend seine Leistung reduzieren, sobald die Batterie voll ist. Eigentlich bereits vorher, da man eine 99% geladene Batterie nicht “volle Lotte” laden sollte.

Hinzu kommt, dass man grundsätzlich die “Factor 1.0 rule” (externer Victron-Link) beachten muss. Mein bis zu 30kW ausgebender SolarEdge SE30k Wechselrichter darf dieser Regel zufolge beim Betrieb an AC-Out der Multiplus dort nur dann angeschlossen werden, wenn seine maximal mögliche Erzeugungsleistung auch von den Multiplus selbst verarbeitet werden kann. Zumindest kurzfristig… Deshalb habe ich mein ESS-System auch auf drei 10.000er Multiplus aufgebohrt, die kurzfristig 30.000 VA “wegschaffen” können, bis der AC-gekoppelte PV-Wechselrichter eben herunterregelt – sofern korrekt konfiguriert. Dazu später mehr…

Hier nochmal zum Verständnis der Übersichtsschaltplan, welcher den Inselfall bei ausgefallenem Stromnetz zeigt:

Desweiteren sollten laut den Victron-Spezifikationen (siehe vorangegangener Link) für 1,5 kWp installierte PV-Leistung stolze 4,8 kWh an Batteriekapazität (bei Lithium-Batterien) vorhanden sein – also Faktor 3,2.

Ob das jetzt primär nur für Victron-Batterien gilt oder allgemeine Gültigkeit besitzt, darüber wird viel diskutiert. Ich finde den Wert aber einigermaßen plausibel und habe selbst auch darauf geachtet, dass ich dieses “Ratio” mit meinem DIY-Batteriespeicher einhalte. Rein rechnerisch benötige ich bei 30 kWp stolze 96 kWh Speicherkapazität. Bei meinen mittlerweile insgesamt 6 installierten 18s-Batteriebänken mit 280Ah (real sogar um die 290Ah) komme ich sogar knapp auf 100 kWh – sollte also passen…

Dynamische Leistungsregelung des AC-gekoppelten Wechselrichters einrichten

Auf technischer Ebene gibt es je nach Marke und Modell oftmals mehrere Möglichkeiten einen AC-gekoppelten Wechselrichter herunterzuregeln. Bei meinem SolarEdge SE30k PV-Wechselrichter habe ich konkret zwei – bzw. mittlerweile sogar drei – Möglichkeiten (Frequenzshift, GPIO-Ansteuerung, Modbus-Ansteuerung).

Die “einfachste” und meiner Ansicht nach gleichzeitig sicherste Variante setzt auf den sogenannten “Frequenzshift”, welcher in jedem einigermaßen aktuellen PV-Wechselrichter standardmäßig aktiv sein sollte, um den regulatorischen Anforderungen nach VDE-AR-N 4105:2018-11 (externer Link) zu entsprechen.

Der PV-Wechselrichter darf dabei lediglich im Bereich zwischen 47,5 bis 50,2 Hz seine maximale Leistung abgeben. Liegt die Frequenz darunter, ist das Netz vermutlich sowie tot und der Inverter schaltet ab. Im oberen Bereich zwischen 50,2 und 51,5 Hz darf der Inverter zwar weiterarbeiten, muss seine Leistung jedoch linear auf 50% drosseln. Ab 51,5 Hz schaltet er dann hart ab. (Bitte korrigiert mich, wenn das nicht 100%ig von den Werten her stimmen sollte, denn das beknackte VDE-Dokument kann man nicht kostenfrei einsehen…)

Die Hintergründe, warum sich der Inverter genau so verhalten muss, sind wirklich spannend. Aber an dieser Stelle gehe ich nicht weiter darauf ein, da das den Rahmen an dieser Stelle total sprengen würde.

Dieser netzparallele Modus wäre schon mal eine Annäherung für den Inselbetrieb, jedoch ist eine Regelung der Maximalleistung runter bis 50% in diesem Kontext leider nicht wirklich ausreichend. Hier muss man schon weiter runterregeln können:

Ideal wäre ja eine solche Leistungskurve, die linear von 100% auf 0% im Bereich von 50,2 bis 51,5 Hz abfällt. (Nachfolgend wird als Obergrenze 51,2 Hz verwendet, da dies so in der Victron-Doku hinterlegt ist, also nicht wundern. Keine Ahnung, welcher Wert nun sinnvoller ist oder nicht…)

Und genau für diesen Zweck bietet SolarEdge einen separaten “Generator”-Modus an, welcher im Wechselrichter selbst unter “Leistungssteuerung” -> “Alternative Stromquelle” -> “Alternative Stromquellensteuerung” -> “Generator” aktiviert werden kann. Hier lassen sich im Menüpunkt “P(f)” dann auch direkt die Schwellwerte definieren:

Hier also mal so definiert, wie es die offizielle Victron-Doku “Integrating with SolarEdge” vorsieht. Die Multiplus lassen sich dann entsprechend über den ESS-Assistenten so konfigurieren, dass sie im Inselbetrieb die eigens aufgebaute “Netzfrequenz” dynamisch so anpassen, dass die passgenaue Leistungssteuerung des PV-Wechselrichters funktioniert.

Damit das klappt, muss im ESS-Assistenten definiert werden, dass ein PV-Wechselrichter am AC-Ausgang hängt:

Dann müssen die definierten Frequenzen eingetragen werden:

Und schließlich noch die PV-Leistung angegeben werden, damit das ESS-System eben weiss, wieviel Leistung der Inverter bei 100% maximal einspeisen kann:

Der SolarEdge-Inverter hat nun insgesamt zwei Modus. Einmal befindet er sich im normalen netzparallelen Betrieb (Stromnetz ist vorhanden) und damit im – ich nenne ihn mal “Normalmodus”. Hier hört der Wechselrichter auf den geforderten VDE-Standard (rote Linie in der Grafik weiter oben). Damit der Wechselrichter in den gerade definierten “Generator”-Modus aka Inselbetrieb wechselt und die definierte Drosselungslogik (blaue Linie in der Grafik weiter oben) greift, benötigt er noch ein externes Steuersignal. Im besten Fall vom ESS-System selbst.

Um dieses externer Steuersignal auszuwerten, besitzt der SolarEdge Wechselrichter auch eine entsprechende Einstellung unter “Anlagenkommunikation” -> “GPIO” -> “Gerätetyp” -> “Alternative Stromquelle”. Wenn nun der Kontakt L1 auf GND “gezogen” wird, schaltet der Wechselrichter in den “Inselmodus”.

Jetzt ist aber mein Problem, dass ich bei “Anlagenkommunikation” -> “GPIO” -> “Gerätetyp” bereits die Auswahl “Schnittstelle zur Leistungssteuerung (RRCR)” gewählt habe, wie kürzlich im Blogpost So realisiere ich eine dynamische Leistungsreduzierung meines SolarEdge PV-Wechselrichters beschrieben. FAIL!

Denn genau diese Steuerung benötige ich im “Normalbetrieb”, um die PV-Leistung dynamisch über Loxone drosseln zu können, wenn der Börsenstrompreis negativ ist und ich die gerade anstehende Leistung nicht selbst “verwursten” kann.

Glücklicherweise lässt sich dieses Problem aber doch relativ einfach lösen, da ich diese Steuerung im “Normalbetrieb” auch per Modbus umsetzen kann. Denn Rainer hat mich in seinem Kommentar kürzlich darauf hingewiesen, dass es eine solche Möglichkeit in der Home Assistant HACS-Integration “Solaredge Modbus” gibt. Mit den dort dokumentierten Modbus-Registern kann ich den WR auch easy per Loxone ansteuern (hier vorgestellt) und die GPIO-Pins werden wieder frei für das “Inselbetriebsszenario”.

Aber ich mache es doch ganz anders jetzt…

Ich habe jetzt aber doch länger über das Ganze nachgedacht und so richtig sauber fand ich das regelungstechnisch nicht. DENN: Rein ausfalltechnisch kann ich vermutlich nie zu 100% sicherstellen, dass auch wirklich immer das benötigte Steuersignal in Richtung GPIO des PV-WR “gesendet” wird, sobald das Stromnetz ausfällt. Deshalb ist mein Ansatz jetzt der, dass sich der WR IMMER im netzparallelen Betrieb befindet, jedoch dessen Einstellungen identisch sind mit dem gewünschten Inselbetriebsmodus. Klingt vielleicht komisch, ist aber so…

Denn dann müssen quasi nur noch die Herunterregelungs-Einstellungen des PV-WR “getuned” werden und alles sollte funktionieren…

Die passenden Einstellungen sind unter “Leistungssteuerung” -> “Wirkleistung” -> “P (U)”

Mir ist bewusst, dass es nicht so cool ist an den diesen Einstellungen herumzuspielen und das Ganze dann nicht mehr 100%ig netzkonform arbeitet, da der PV-WR dann im Range 50,2 und 51,2Hz nicht mehr von 100% auf 50% drosselt, sondern stattdessen von 100% auf 0%, aber das ist für mich derzeit der sinnvollste Ansatz. Denn mit diesen Einstellungen ist IMMER sichergestellt, dass der PV-WR nicht zu viel Leistung im Inselbetrieb abgibt, da er per Frequenzshift dynamisch von den Victron Multiplus heruntergergelt werden kann – ohne zusätzlich notwendigen externen “Hey-PV-Inverter-du-befindest-dich-jetzt-im-Inselmodus-Trigger”.

Gerne bin ich für Feedback diesbezüglich offen, wenn jemand meint, dass das GAR NICHT geht… Da ist noch nichts in Stein gemeiselt – befinde mich aktuell ja noch in der “Findungsphase”. Und man findet dazu online einfach keinerlei sinnvollen Input.

28 Kommentare
  1. Hallo Jörg
    Wow, das geht bei dir ja schon eher in Richtung “Inselbetrieb mit Not-Netzversorgung” 😉

    Eines ist mir noch nicht klar:
    Um die Ersatzstromfähigkeit des Multiplus zu nutzen, wird er ja mittels AC-in und AC-out zwischen das Gridnetz und die Hausverteilung geschaltet.
    Im Ersatzstrombetrieb ist klar, das er nur max. das leisten kann, wofür er Leistungstechnisch spezifiziert ist.
    Wie sieht das im Normal/nicht-Ersatzstrombetrieb aus?
    Müßte man die Umverteilung (Etagen/Großverbraucher wie Induktionsfeld, Herd, Wasch-/Spülmaschine und Trockner) so zwischen Ersatzstromfähig und nicht-Ersatzstromfähig aufteilen, das z.B. bei 3000er max. 2900AV darüber laufen können oder sind die internen Relais für mehr Leitung (wieviel) ausgelegt?

    VG
    // Dirk

  2. > Wie sieht das im Normal/nicht-Ersatzstrombetrieb aus?

    Die Relais halten mehr aus, das ist aber nicht das Problem.

    Du hast halt bei einem Stromausfall am AC-Out Überlast. Der Multi schafft das nicht und schaltet sich ab. Das will man eher nicht …

  3. Cool und einfach erklärt, möchte das ähnlich und viel kleiner mit Nulleinspeiseprofil auf Enphase mWR umsetzen. Da sind Deine Victron Anleitungen sehr hilfreich.👍
    Seitens Enphase wurde mir mitgeteilt, daß sich einigerorts Netzbetreiber ins Hemd machen, weil dieses unzertifizierte Nulleinspeise- Netzprofil, daß Du Dir ja selber gebastelt hast, dann doch ein paar mickrige Watt ins Netz drückt (Wandlertolleranzen).
    Darum die Frage, wenn unsere WR bei 51,2Hz nur nahe Null Watt liegen, schaltet dann nicht der Multiplus bei 51,5 wie gefordert komplett das Netz weg und geht in Insel ?!
    VG aus HB, Jörg

    1. Ich verstehe die Frage nicht. Das Netz wird nie >51Hz haben (bzw. wenn, dann haben wir noch ganz andere Probleme als Übereinspeisung durch eine mickrige Dachanlage).

      Im Netzbetrieb musst du die Einspeiseleistung anders regeln.

      Das Problem mit den Hemden löst sich von selber, sobald der Betreffende in Rente geht. Bis dahin empfiehlt sich ggf. ein Anruf oder Besuch bei dessen Chef.

    2. War auch nicht zuende gedacht…,sorry
      Dachte man könnte mit den MPII als Notabschalter das “verbotene” Profil rechtfertigen, aber ist unsinn, weil die µWR dann ja auch von sich aus abschalten würden.
      Umso unsinnger, die Forderung der “Hemden” nach exakt null Watt.
      Weil das bischen was vorbei kleckert, wohl schon vorm Nachbaranschluß in der Leitung verglimmt und bei Netztrennung eh kein Servicetechniker einen gebrummt bekommen kann.
      Die Netz(-NULL-)Einspeisung wäre natürlich über Enphase geregelt ( so ziemlich das einzige, was das überteuerte gateway kann) . Nur in Insel greift dann das Victron phase shifting zur Ladestromregelung.
      Egal.
      Nächstmal frickel und denke ich wieder vorm fragen- war übermotiviert.

  4. Hallo Jörg,

    ich verfolge Deine Blog’s schon ziemlich lange und Du hast meinen großen Respekt und Dank für Deine immer super ausführlichen und verständlichen Erläuterungen.

    Allerdings finde ich Deine Anlagenkonstellation schon sehr aufwendig und würde das so nicht bauen. Klar, solche 48V-Selbstbauspeicher sind erheblich günstiger als Marken Hochvoltspeicher (z.B. BYD), aber dafür hat man auch jede Menge Arbeit und keine Garantie. Zusätzlich treibt die ganze Wechselrichter-Orgie den Preis massiv in die Höhe, macht einem das Leben ganz schön schwer und frißt damit auch den größten Teil der Ersparnis der Selbstbauspeicher wieder auf.

    Ich hatte mich anfänglich auch mit dem Selbstbau eines Hausspeichers beschäftigt, mich aber dann letztendlich dagegen entschieden. Das was Du mit vier Wechselrichtern aufgebaut hast geht auch wesentlich einfacher mit nur einem einzigen Wechselrichter (z.B. einem 30kW Goodwe Hybrid-WR der ET-Serie). Der kann all das was Deine Konfiguration kann in einem einzigen Gerät und kostet dabei nur soviel wie ein Multiplus II/10000. Außerdem dürfte solch ein Hochvoltsystem noch effizienter sein.

    Meine Konfi ist ebenfalls sehr komplex (ca. 60kWp PV-Leistung, 36,4kWh Hochvoltspeicher und 58kWh E-Autospeicher der per Selbstbau V2H-Box voll in die Hausenergieversorgung integriert ist). Da meine Anlage seit 2010 immer wieder gewachsen ist sind zwar nur ca. 20kW PV-Leistung im Ersatzstromfall in der Lage die Häuser (2) zu versorgen/die Batterien zu laden, aber das sollte im Normalfall immer ausreichen.

    Grüße
    Bernd

    1. Joa, wenn man DIY-Batteriespeicher selbst bauen möchte, fällt ein HV-System eben raus. Und dann benötigt man auf Batterie-Inverter-Seite eben schon bissl mehr “Hardware”, um da ordentlich Leistung rauszuziehen. Dafür ist das halt auch ultra Skalierbare, insbesondere was zusätzliche “Speicherbänke” angeht.

      Außerdem finde ich die physische Trennung zwischen PV-Anlage und ESS-System echt sinnvoll. Aber denke da gibt es zig Gründe dafür und dagegen – für meine Anforderungen finde ich meine Anlage schon ganz in Ordnung…

      Garantie auf Batterieseite ist mir nicht wichtig. So wie ich das konzipiert habe, sollte das ewig halten – bis auf das BMS vielleicht. Aber dafür ist es eben eine DIY-Anlage. Wenn was nicht funktioniert, muss ich mich eben selbst darum kümmern. Und darauf hab ich auch Bock. So lernt man immer was dazu. Eine Fertig-Einsteck-Lösung, bei der man nicht alle Messwerte einsehen und Parameter beeinflussen kann, wäre für mich echt zu langweilig.

      Viele Grüße
      Jörg

    2. Mich würde der 58kWh E-Autospeicher der per Selbstbau V2H-Box voll in die Hausenergieversorgung interessieren. vielen Dank

  5. Interessante Frage, ob eine lineare Kurve 50,2 bis 51,2 “netzkonform” ist.
    Das ist dann wohl wie die einsame Ampel in der Pampa, wo man 500m in jede Richtung sehen kann und doch bei Rot warten soll, obwohl man der einzige Verkehrsteilnehmer weit und breit ist.
    Meine persönliche Meinung ist, diese Kurve sollte dem Netzbetreiber wesentlich weniger Kopfzerbrechen machen, als diese harte Abschaltung 50% auf Null. Bei 51,5 dürften die Netzbetreiber eh rotieren, denn dann ist das Netz kaum noch beherrschbar, wenn viele PV Lasten da ab/anspringen.

    So eine Norm wird ja aus allerlei Beweggründen erstellt. Das Resultat ist dann meistens ein Kompromiß. Aus der Norm selbst, sind dann aber die eigentlichen Beweggründe nicht mehr ablesbar. Da steht dann halt ab 51,5Hz von 50% abschalten. Evtl. ist aber diese Regelung z.B. daraus entstanden, daß bestimmte Wechselrichter gar nicht linear von 100% auf 0% herunterregeln können.
    Das sinnvollste wäre hier, den Netzbetreiber zu fragen, was denn seiner Meinung nach netz- bzw. betreiberdienlicher wäre. Ich fürchte nur, daß es schwierig wird, da den richtigen Fachmann zu finden, der abseits solcher fixer Normen agieren kann.

    Ansonsten wie immer toller Artikel, viele Infos.
    Bin immer wieder überrascht, was mit diesen Komponenten so geht.

    1. Aus Netzbetreibersicht ist die Norm, dass bei >51Hz irgendwas abzuregeln sei, inzwischen Kappes. Darüber hat man früher die Leistung gesteuert – aber das geht in einem landesweiten Stromnetz schlicht nicht mehr. Ich kann ja bei Wind-Überproduktion in SH nicht dort die Netzfrequenz hochregeln und im restlichen Land auf 50Hz halten, ist ja alles dasselbe Netz.

      Das ist höchstens noch beim Netz-Hochfahren nach einem großflächigen Ausfall relevant. Und auch in dem Fall wird man eher an der funktionierenden Peripherie anfangen und auf deren Leistungsreserven zurückgreifen. Die es hoffentlich gibt … sagen wir mal so: wenn heutzutage ein Carrington-Event kommen würde, sähen wir verdammt alt aus.

  6. Servus,
    da der AC-out2 des MP per Relais geschaltet werden kann, wäre es auch möglich als Sicherheit- wenn an diesem nur der AC WR hängt bei 99% SOC abzuschalten.

    VG

    1. AC out 2 ist im relevanten Betriebsbereich eh abgeschaltet.
      Der WR hängt an AC out1, um auch bei Netztrennung den Sonnengenerator nutzen zu können ( s. Schaltbild).
      Das man über die “Herunterregelungseinstellung” bei solaredge das Netzprofil selber derart parametrieren kann, is schon sehr geil.

      Sorry für die Verwirrung durch meinen Namen- hab mal ne II dahinter geschrieben.
      Hatte vorher noch nicht in einem Blog kommentiert…

    2. Also AC-Out2 hab ich in meinem Setup eh dauerhaft deaktiviert. Habe dafür keine Verwendung.

      Eine “harte” Trennung je nach Batterie-SoC… Halte ich nicht so für sinnvoll – zumindest spontan. Einmal würde ich das – wenn überhaupt – auch abhängig von der aktuellen Leistung machen. Denn das Relais hat es sicher auf Dauer nicht so gerne, auch wenn bei einer Trennung gerade “nur” ein paar kW darüber fließen. Und zum anderen könnte man die gerade anliegende PV-Power ja nicht mehr weiter nutzen, um das Haus zu versorgen – alles würde dann vom Speicher kommen. Konzeptionell nicht so der Burner, oder?

      Viele Grüße
      Jörg

  7. Hey Jörg,

    Danke für den super Blogpost. Verstehe ich das richtig das es jetzt komplett über Venus gesteuert ist, zumindest im harten 99% SoC Fall?

    Dann steht ja dem ESS-Upgrade (hier mit Laderegler) mit AC-gekoppelter PV nichts mehr im wege… außer natürlich der Faktor-Rule von Victron an der wir gerade arbeiten 🙂

    Viele Grüße aus Rumänien

    1. Gerne! 🙂

      Naja, der Frequenzshift läuft im Rahmen des konfigurierten ESS-Assistenten komplett “autark” auf den Multiplus. Das halte ich im Kontext der Ausfallsicherheit von externen Steuersystemen (Venus OS, NodeRED und Loxone) für essentiell wichtig, um ein Überladen der Zellen zu verhindern.

      AC-seitig kannst du ja noch 15kW nachrüsten, aktuell hängen ja eh nur DC-Laderegler am ESS-System, oder?

      Viele Grüße und dir noch einen entspannten Urlaub
      Jörg

      PS: Freue mich schon auf unsere nächste Direktvermarktungs-Session. Dann wird vermutlich auch jemand von Lumenaza dabei sein… 🥳

  8. Hallo Jörg

    sonnige grüße aus Südafrika
    ..schon spanned was du machst…mit wiederen Vorzeichen , da in GER 😉

    seit Dezember letzen Jahres mache ich es in SA exakt wie du aber mit anderen “Vorzeichen”

    1. 12kWp reichen im sonnigen SA
    2. 29kW (560Ah) Bluenova Batterie) haben zumindest ausgereicht um den Winter zu überstehen
    3. Ich bin komplett im “Inselbetrieb”
    4. Ich nutze das Netz des Monopolisten als “Generator”
    ( ein Schütz schaltet, durch cerboGX , mich physisch zum Netz falls Volt unter xxx )
    5. Mein Stromanschluss ist “prepaid” ..also rottet der Zähler am öffentlichen Strommast mit 10€ Guthaben dahin.

    sonnige grüße

    Blieni

    hier der VRM Gastlink

    https://vrm.victronenergy.com/installation/280641/share/4f0f68ee

    1. Hi Blieni,
      danke für deine Nachricht!
      Freut mich, dass deine Anlage so gut funktioniert. Und schon cool, dass man in SA mit normal großen Anlagen easy durch den Winter kommt. Das würde ich mir langfristig auch wünschen, denn trotz 30kWp und 100kWh-Speicher habe ich spätestens im Dezember + Januar massiven Netzbezug. Aber gut, es wollen auch 2 E-Autos versorgt werden… 🙈

      Viele Grüße in Richtung sonnigem Süden
      Jörg

  9. die letzten 3 Tage waren haarig..Unwetter und das erste mal SoC bei 11% um 7:00h … aber jetzt um 17:00h bei 100% alles gut

    sonnige Grüße zurück

  10. Hallo Jörg,
    hallo alle zusammen:

    Meine Konfig:
    Kein Betrieb mit Loxon oder einen anderen System -> nur PI mit VenusOS.
    Der Solaredge wird mit einem S0 Zähler betrieben.
    Dabei werden vom VenusOS per TCP-Modus die Verbrauchswerte ausgelesen anstelle eines eigenen Energiezählers z.B. von Victron und im VenusOS verwendet.

    Adpterkabel S0 Zähler
    Produkt: SE1000-S0IF01
    Link zum Handbuch :
    https://knowledge-center.solaredge.com/sites/kc/files/se-s0-meter-cable-adapter-setup-application-note-row.pdf

    Ich habe nun folgendes Problem.
    S0 Zähler wird über die GPIO L1 angeschlossen.
    Aktiviert wird dies mittels:
    From the Commissioning page, select Site Communication  GPIO  Device Type  S0 meter to enable the S0 meter.

    Somit ist die Konfiguration
    Anlagenkommunikation” -> “GPIO” -> “Gerätetyp” -> “Alternative Stromquelle”
    in Konkurrenz zum S0

    Frage nun :
    Benötige ich die den L4 -> GND Brücke oder reagiert der Solaredge mit Abregelung (Frequenzschift) durch setzen von :
    “Leistungssteuerung” -> “Wirkleistung” -> “P (U)”
    auch ohne das der GPIO-Pin 4 auf GND gezogen wird und GPIO mit alternativ Source gesetzt ist?

    Gruß aus München

    Walter

  11. ich habe ein ähnliches setup, allerdings mit 3x5000er mp und einem 27,5kw SE
    aktuell an AC-In, würde gerne umbauen auf AC-Out.
    Kann dann natürlich nicht die 1:1 Regel einhalten, gibt es die Möglichkeit wenn man den Inselmodus nutzt, dass man den Ausgangspunkt der Kennlinie z.b. auf 30% Leistung setzt?
    Also mit triggern des Inselmodus, der Wechselrichter grundsätzlich auf 30% Wirkleistung begrenzt wird?

  12. Hey Jörg, vielleicht blöde Frage, aber wieso hast du den AC-WR (SolarEdge) nicht hinter dem Lastumschalter angebunden? Macht das einen Unterschied? Hab ich einen Knoten im Hirn? Hier das Schema auf das ich mich beziehe: https://meintechblog.de/wp-content/uploads/2023/07/uebersichtsschaltplan-06-ersatzstromversorgung-aktiv-ersatzstrom-ueber-ess-plus_pv_integration.jpg

    Und: Wieso hast vor der HV nochmal ne Trennstelle? Ist doch doppelt, da in der HV das gleiche nochmal kommt. Hätte die Trennstelle nicht eher zw. AC-Out1 und Lastumschalter sitzen müssen um die Multis “raustrennen” zu können?
    Gruß Lukas

    1. Hi Lukas,

      das hier ist noch nicht das finale Layout… Schau dir mal die neueren Blogposts an, da habe ich meinen SolarEdge-Inverter bereits hinter dem Umschalter angeschlossen, um aus ESS-Stellung im Inselbetrieb auch die PV-Leistung zur Verfügung zu haben an AC-Out.

      Trennstellen kann man nie genug haben… 😀 Gerade bei Tests oder Wartungsarbeiten kann man die oftmals gut gebrauchen.

      Viele Grüße
      Jörg

    2. Hi Jörg, danke für deine Antwort! Ich habe zwar den kompletten Blog nach neueren Beiträgen bzw. Übersichtsplänen durchsucht und nichts gefunden, aber so reicht mir das als Bestätigung auch!
      Gruß Lukas

  13. Hi Jörg

    das frequenzshifting im ESS Betrieb fände ich super, aber meine SE WR sind von 2014 und haben ne 2er CPU – und die können nur Modbus RTU (kein TCP^^).

    Dass das wahrscheinlich mit meinen WR leider so nicht funktioniert hab ich mich schon fast damit abgefunden, aber hättest du einen Tipp für mich, wie ich mit Victron den SolarEdge mit Modbus RTU und nem Adapter zumindest die Erzeugung auslesen könnte?

    …Alex

    1. Hi Alex,
      spobtan würde ich einfach mal nen Modbus-RTU-auf-Ethernet-Adapter ausprobieren (https://www.amazon.de/Waveshare-Industrial-RS485-Ethernet-Rail-Mount/dp/B09LQMH2S1). Der macht daraus Modbus TCP… So hab ich auch schon eine Wallbox eingebunden.

      Viele Grüße
      Jörg

    2. Wirfst du bitte den Tracking-Kram aus der URL raus? Niemand braucht den Kram hinter dem Fragezeichen. Schlimmer: wenn’s blöd läuft kann man damit deine Amazon-Session kapern.

  14. @Jörg, der is scho seit einer Woche dran, nur kommen da irgendwie keine Daten (automatisch)ins Victron System… per SerCom hab seh ich ihn im Netz, kann Einstellungen setzen, auf den Webserver von dem Waveshare komm ich auch… Aber welche Einstellungen brauch ich denn? (serial settings, advanced settings, mliti, …?)

    Mein Lieblingstechblog hat da leider noch kein HowTo dazu gemacht. 😉

    …Alex

    1. Update:

      Plötzlich und völlig unerwartet hat das dann doch bei mir funtioniert^^. Falls du die Einstellungen brauchst, kann ich dir ein kleines HowTo zukommen lassen, Jörg

      …Alex

      *Die alten SE´s werden vom VenusOS erkannt und ausgelesen. Das andere zwecks Frequenzshifting wird immer noch net funktionieren wegen zu alter CPU (vermute ich mal)

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